156
Gameray Garzi.
Garneray, Ambroise Louis, ein ausgezeichneter Seemaler aus Paris, dessen Bilder,
meistens mit interessanter Staifage belebt, sich durch grossartige Auffassung und
Naturwahrheit bemerkbar machen. Auf der grossen Pariser Kunstausstellung vom
Jahr 1855 sah man von ihm: den Kanal von Furnes, einen Seehundfang und einen
Stockfischfang auf Neufundland. Der Künstler wurde im Jahr 1852 durch Verleihung
des Ritterkreuzes der Ehrenlegion ausgezeichnet.
Garnier, Augustin, ein französischer Kupferstecher, der zu Paris 1579 (nach
Anderen 1592) geboren wurde. Er ätzte seine meisten Platten mit starken Strichen
vor, und überarbeitete sie dann mit dem Grabstichel mit fester sicherer Hand.
Wir kennen von ihm die vier Kirchenvater in zwei Blättern, nach Vignon, und
eine heil. Familie, nach J. Blanchard.
Garnier, Etienne Barthälemi, ein französischer Historien- und Porträtmaler, geb.
1759 zu Paris, bildete sich an der Akademie seiner Vaterstadt und später in Rom.
Er malte Historieu aus der römischen und griechischen Geschichte und Mythe in dem
hohlen theatralischen Pathos seiner Zeit; doch besass er eine tüchtige Gewandtheit,
auch hielt er viel auf eine bestechliche Farbenpracht.
Garnier, Franeois, ein Kupferstecher aus Gueznon (Finistene), der sich bei
Ch. Guerin und Bervic zu einem treiflichen Künstler in seinem Fache ausbildete.
Er führt einen glänzenden Stichel und hat eine sehr gefällige Art des Vortrags. Zu
seinen besten Stichen zählt man; die heil. Jungfrau in einer Felsgrotte mit der heil.
Elisabeth, dem kleinen Johannes und einem Engel, welcher dem Christuskinde eine
Waage verhält, nach Leonardo da Vinci (1830); Orpheus und Eurydice, nach
Drolling (1823); Raphael und Fornarina, nach Picot (1824); Rahel und Jakob,
nach Chopin; Bellina nach Court; das Grab zu St. Helena, nach Gerard.
Garnier, Hippolit Jean Baptiste , Maler und Kupferstecher in Aquatinta-
manier, geb. 1787 zu Paris. Zu seinen besten Blättern zählt man: Ruth und Boas,
und_ Rebecca, beide nach Chopin; le depart pour le rnarche, nach Eug. De-
veria (1837).
Garnier, Noäl, einer der ältesten französischen Kupferstecher, der um 1490 ge-
boren wurde und um 1520-1540 blühte. Seine Blätter sind mittelmässig und haben
nur Werth als Beweise, dass zu seiner Zeit in Deutschland die Kupferstecherkunst auf
einer ganz anderen Höhe stand als in Frankreich. Man kennt von ihm; das grosse
gothische Alphabet in 24 Blättern mit Figuren und Verzierungen; das kleine gothische
Alphabet in 24 Blättern; den heil. Antonius, Copie nach Dürer; den Triumph des
Bacchus, Copie nach G. Pencz. Der Künstler bediente sich zur Bezeichnung seiner
Blätter der nebenstehenden Mollogramme, seines Taufnamens oder seines vollstän-ig
digen Namens. K39
Garofalo, Benevenuto, siehe Tisio.
Garofalo, Carlo, ein Maler aus Neapel, bildete sich unter Giordauo und kam mit
diesem 1692 nach Spanien, wo er von König Karl II. den Titel eines königlichen
Malers erhielt.
Garofolini, Gißßinto, Maler aus Bologna, geb. 1666, gest. 17 23, war ein Schüler
von Franceschini, mit dem und mit seinem Mitschüler Boni er gemeinschaftlich
viele Arbeiten ausfiihrte, die Beachtung verdienen.
Garrand, Marcus, ein niederländischer Maler, geb. 1561 zu Brügge, gest. 1635,
hielt sich die grösste Zeit seines Lebens in England auf, wo er erster Maler der
Königin Elisabeth und 113011111818 der Königin Anna war. EI malte Historien, Archi.
tekturstücke und Landschaften, radirte auch in Kupfer. Wir kennen von ihm
Illustrationen zu Aesop's Fabeln, die er nach seinen eigenen Cornpositionen und
Zeichnungen radirte.
Garzi, Luigi, Maler aus Pistpja, geb. 1638, gest. 1721 , Widmete sich, nachdem er
fünfzehn Jahre lang bei Boc cali die Landschaftsmalerei geübt hatte, erst in späteren
Jahren unter Andr. Sacchi der Historienmalerei, brachte es aber darin dennoch
1111111611 kürzer Zeit zu einer solchen Vollkommenheit, dass seine Bilder allgemeinen
Beifall fanden. Er besass eine leichte Eründungsgahe, wusste seine Bilder gut