Volltext: F - L (Bd. 2)

Gamberucci 
Gandini , Giorgio. 
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bessern, an vielen Stellen erneuen und mit einigen neuen Thürmen versehen; auch 
gab er der- Engelsburg ein neues Befestigungswerk. Dann iing er an die von 
Gregor I. gestifteten 40 Ablasskirchen, Welche Papst Nikolaus V. sämmtlich wieder 
herstellen lassen wollte, zu restauriren. Eine Umgestaltung des Vatikans, wozu 
er die Pläne entwarf, kam jedoch nicht zu Stand, und die Anlcgung dreier neuen 
Strassen nach S. Peter blieb auf die Errichtung einiger Häuser mit Buden beschränkt. 
Ebenso wenig kam der Gedanke des Papstes , den Vatikan zum schönsten und 
grössten Gebäude der ganzen Christenheit zu erweitern, sowie die St. Peterskirche 
auf ähnliche Weise zu "vergrössern, wozu Gamberalli schon ein Modell gemacht hatte, 
zur Ausführung, weil Nikolaus V. über diesen Plänen das Zeitliche segnete. Unser 
Künstler setzte jedoch auch unter seinem Nachfolger Pius II. seine bauliche Thätigkoit 
nichtsdestoweniger emsig fort, indem er unter dessen Pontiücat die grossartigen Bau- 
anlagen zu Pienza, zur „Stadt des Pius", zu Welcher jener Papst das alte Corsig- 
nano (seitwärts auf der Strasse von Rom nach Siena) umwandeln wollte, ausfiihrte: 
Dort sollen noch ein grösserer Palast, eine Bischofswohnung, die Kirchen und 
Hallen des Platzes von ihm herrühren und diese Werke zusammen eine vollständige 
Baugruppe edler Frührenaissance darstellen. Von ihm sind auch mehrere Paläste 
und andere Gebäude, Welche Pius II. zu Siena aufführen liess , unter denen besonders 
die Bogenhalle in der Nähe der Martinskirche und der schöne Familienpalast des 
Piccoluomini (begonnen 1460, vollendet 1469) hervorgehoben Werden. Wahrscheinlich 
rührt sodann auch das schöne Haus der Katharina Piccoluomini in der Hauptstrasse 
zu Siena von ihm her. Alle diese Gebäude, die früher fast ohne Ausnahme dem 
Francesco di Giorgio di Martino zugeschrieben wurden, zeichnen sich durch 
den feinen Sinn in der allgemeinen Anlage und vornehmlich in der Zusammenstellung 
ganzer Gebäudegruppen aus.  
Literatur. Vasari, Leben der ausgezciclmctsten Maler, Bildhauer und Baumeister.  Rumohr, 
Italienische Forschungen.  Reumont, 1m Kunstblatt, Jahrgang 1843, Nro. 9. 1- Dr. Gaye, Car- 
teggio inedito (YHIÜSÜ dei secoli XIV. XV. XVI. Firenze, 1840. 
Gamberucci, Cosimo, ein Maler aus Florenz, der seine Kunst bei Naldini er- 
lernte und um 1610 in seiner Vaterstadt Kirchenbilder in der Art und Weise der 
Caracciischen Schule malte.  
Gambino, Josef, ein spanischer Bildhauer, der unter Anderem im Jahr 1770 die 
Stat-uendes Hauptaltars des Klosters zu Sobrado ausführte, auch mehrere andere 
Gebäude dieser Stadt mit Sculpturen schmückte. 
Gamboa, Juan de, ein spanischer Bildhauer, der Sohn und Schüler des Folgenden, 
Martin de Gamboa, gebürtig aus Biscaya, arbeitete mit seinem Vater und Josef 
Frecha unter Philipp III. (gest. 1621) im Escorial.  
Gamboa, Martin de, ein spanischer Bildhauer, der von Philipp II. im Jahr 1587 
in den Escorißl berufen Wurde, um daselbst im Kloster S. Lorenzo die Chorstühlß 
mit geschnitztem Bildwerk zu verzieren, bei welcher Arbeit ihm sein.Sohn Juan half. 
Gambussini, Andrea, ein Bildhauer und Architekt aus Livorno, der sich besonders 
mit der Anfertigung kllllStvüller Modelle berühmter Gebäude beschäftigt. S0 Sah 
man 1840i von ihm im Louvre zu Paris ausser den Modellen mehrerer anderer Ge- 
bäude zu Pisa u. s. w. das Modell der Peterskirche in Rom, an dem der Künstler 
15 Jahre lang gearbeitet, und das ebenso getreu, als mit dem nöthigßn Verställdlliss, 
und mit ächt künstlerischem Geiste durchgeführt war. 
Gandini, Antonio, ein Maler aus Brescia, gest. 1630, der sich bei Paolo Vero n es e 
bildete und auch dessen Sinn für äussere Pracht theilte, wie man in einem Bilde des 
Doms, die grosse Geschichte des Kreuzes darstellend, sehen kann.  Er hatte einen 
Sohn, Bernardino Gaudini, gest. 1651, der ebenfalls malte, aberein mittel- 
Inässiger Künstler war. 
Gandini, Giorgio, genannt del Grano. gest. 1538, ein Maler aus Parma, derein 
Schüler von Correggio war. Vonihm soll das Hauptaltarbild in S. Michele zu 
Parma herrühren, ein Gemälde; das in Beziehung auf Meisterschaft des Farbenauft-rags, 
auf Rundung und Sanftheit des Pinsels jedem Jünger aus Corregids Schule Ehre
	        
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