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Gamb aüni
Gambex-älli, Bernardo di Matten di Domenico.
Gambarini, Giuseppe, Maler, geb. 1680, gest. 1'725, ein Schüler von L. Pasinelli
und G. Gennari, der sich durch seine Genrebilder, welche durch ihre Munterkeit
und ileissige Ausführung gefallen, einen grösseren Namen als durch seine Altar- und
Historienmalereien machte , an denen man den dem Gegenstande angemessenen Adel
vermisst.
Gamberati, Girolamo, ein Maler aus Venedig, gest.1628, der Sich vorzüglich
nach Palma, dem Jüngeren, bildete und in seiner Vaterstadt und auswärts viel
in dessen Art und Weise malte.
Gamberelli, Antonio di Matten di Domenico, genannt Rossellino , Baumeister
und Bildhauer aus Florenz, geb. 1427, gest. 1473, war ein Schüler von Donatello;
er erscheint aber in seinen Arbeiten mehr von "Robbia als von seinem Lehrer in-
spirirt. Man nimmt in ihnen ein Streben nach zarter Anmuth, aufs Liebenswiirdigste
durchgebildet und mit einer äusserst ansprechenden weichen Ausführung vereint, wahr.
Es ist deutlich in ihnen ein Fortschritt über die Werke des Donatello hinaus zu
erkennen, wozu ihm theils die von nun an immer zunehmenden technischen Erfah-
rungen, theils auch das Studium der Werke des Ghiberti mögen verholfen haben.
In der Auffassung macht sich eine stille gemiithliche Sinnesweise in der Art des
Malers Lorenzo di Credi bemerkbar, Doch blieb er im Ganzen etwas kleinlich
in der Zeichnung, und nahm auch in Beziehung auf Composition und Gestaltung keine
hervorragende Stelle ein. Sein Hauptwerk ist die von ihm erbaute streng schöne
Grabkapelle des jung verstorbenen Kardinals Jakob von Portugal (gest. 1459) in
S. Miniato bei Florenz, mit dem prachtvollen Monument des Verstorbenen. Daifn
sieht man voh ihm in S. Croce zu Florenz: ein Grabmal für Francesco Nori mit einer
Madonna in erhabener Arbeit; in der Capella del Presepio der Kirche Maria di Monte
Oliveto zu Neapel: ein Relief mit der Geburt Christi und einem Engelreigen unddas
Grabmal der Maria von Arragonien; in der Dechanei von Empoli: einen h. Sebastian
in Marmor; im Museum zu Florenz: die lebensvolle Büste des Matteo Palmieri (mit
dem Namen und der Jahrszahl 1468), und ein Relief, Madonna, das Kind anbetend,
eine Arbeit von sehr schöner Ausführung.
Gamberelli, Bernardo di Matten di Domenico, genannt Rossellino, Baumeister
und Bildhauer, der ältere Bruder des Vorigen, geb. zu Florenz 1409, gest.1490,
War ebenfalls ein Schüler des Donatello und wurde in der Folge einer der ausge-
zeiohnetsten Meister seiner Zeit. Als Werke der Sculptur führt man von ihm an:
das Grabmal des florentinischen Geschichtsschreibers Lionardo Bruni (gest. 1443) in
S. Croce zu Florenz; das Grabmal der Beata Villana in S. Maria Novella (begonnen
1451); das schöne Denkmal, welches dem berühmten Rechtsgelehrten Filippo Lazzari
im Jahr 1464 auf Kosten der Verwaltung; von S. Jacopo in S. Domenico zu Pistoja
errichtet wurde. Ueberdiess wird ihm das schöne Basrelief zum Andenken an den
Bischof Donato Medici in der Kapelle Papagalli im Dom von Pistoja zugßSChric-ben.
Alle diese Arbeiten verrathen denselben Sinn für Anmuth, dieselbe Weichheit der
Behandlung, wie uns diese Eigenschaften so gemüthlieh in den Werken seines
Bruders entgegen treten. Einen noch grösseren Ruf erwarb er sich aber als Archi-
tekt und namentlich war es Papst Nikolaus V., der ihn in dieser Eigenschaft, in
welcher er überhaupt eine ausserordentliche Thätigkeit entfaltete, besonders in An-
spruch nahm. Er liess von ihm den Markt zu Fabriano erneuern, erweitern und mit
einer Reihe bequemer und schöner Buden versehen. Darauf stellte Gamberelli in der-
selben Stadt die Kirche S. Francesco wieder her und führte zu Gualdo die Kirche
S. Benedetto fast von Neuem auf. Er restaurirte die Kirche S. Francesco zu Assisi,
errichtete zu Civitavecchia viele neue Gebäude, erneute zu Civit-a Castellana mehr als
den dritten Theil der Mauer, erweiterte die Festung Z1! Narlli. erbaute zu Orvieto eine
grosse Festung mit einem herrlichen Palast (wird von Anderen für ein Werk des
Ipp. Scalza gehalten), vergrösserte und verstärkte die Festung zu Spoleto, wo-
selbst noch heut zu Tage die offenen Bogenhallen des grossen Hofs der Burg illll
als bedeutenden Meister verkündigen, und setzte in grossartigem Sinne die Bäder
W11 Viterbß Wieder in Stand. In Rom selbst liess er die Mauern der Stadt aus-