Volltext: F - L (Bd. 2)

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Galindez 
Gallait. 
gekommen war und wo er sieben Jahre verweilt hatte, Oberbauintendant der Gross- 
herzoge Cosimo III. und seines Sohnes Johann Gasto, sein Talent entwickelte sich 
aber erst in Rom, wohin er von Clemens XII. berufen worden war, und wo er die drei 
Hauptwerke schuf, auf welche sich sein Nachruhm stützt: die Fagade der Kirche 
S. Giovanni de' Fiorentini, die Fagade von S. Giovanni in Laterano und die Kapelle 
Corsini in letzterer Kirche. Der Fagade der erstgenannten Kirche fehlt es weder an 
Grösse, noch an Reichthum der Composition, auch herrscht in der Anordnung ein 
gewisser guter Geschmack. Die Fagade von S. Giovanni in Laterano hat etwas 
grossartig Imponirendes und der Portikus besonders wird wegen seines Reichthums 
und seiner Eleganz bewundert. Des Künstlers bestes Werk ist aber die Kapelle 
Corsini, die einen grossen Verstand in der Anordnung und Raumeintheilung und 
vielen Geschmack in der Ornamentirung zeigt. 
Literatur. Quatremere de Quincy, Histoire de 1a vie et des ouvrages des plus celebres archi- 
tectes etc. Paris 1830. 
Galindez, el P. D. Martin, ein spanischer Maler, der 1547 zu Haro geboren 
wurde, 1584 in den Karthäuserorden trat und 1627 starb. In der Karthause del 
Paular sieht man noch Bilder von ihm, die gut gezeichnet sind und viele Naturwahr- 
heit zeigen. 
Literatur. B ermudez, Diccionario historico de los mas illustres professores de las bellas armes en Espaüa, 
Galizia, Fede, Malerin, die Tochter des Miniaturmalers Annunzio Galizia, 
malte zu Mailand um 1616 verschiedene Bilder, an denen man die Genauigkeit und 
den Fleiss der Ausführung in der Weise der Caraccfschen Schule lobt, dagegen 
einen gewissen conventicnellen Schönhbitstypus, der sich allzusehr von der Wahrheit 
und Natur entfernt, tadelt. Eines ihrer üeissigsten Bilder soll Christus als Gärtner 
in S. Maria Maddalena zu Mailand sein. 
Gallait , LOIIiS , ein berühmter niederländischer Historien- und Porträtmaler , geb. 
1810 zu Tournay, zeigte schon von frühesterJugend an das entschiedenste Talent 
für die Malerei, doch schienen die bedrängten Verhältnisse seiner Aeltern die Er- 
füllung seiner heissesten Wünsche kaum zu ermöglichen, bis er, seiner eigenen Kraft 
vertrauend und auf die härtesten Entbehrungen gefasst, die bereits begonnene Lauf- 
bahn als Schreiber verliess und sich auf der Akademie seiner Vaterstadt der Kunst 
widmete. Der Direktor der letzteren, der französische Maler Hennequin, trug 
nach Kräften zur Entwicklung seines ungewöhnlichen Talentes bei, und so gewann 
Gallait schon im Jahr 1832 mit seinem Bilde: „Gebt dem Kaiser was des Kaisers 
ist" den ersten Preis. Die Missgunst schrieb aber dieses Werk seinem Meister zu 
und als nun dieser in der Zwischenzeit gestorben war, brachte Gallait im darauf 
folgenden Jahre ein anderes Bild: Christus, welcher den Blinden heilt, zur Aus- 
stellung nach Brüssel, das noch grössere Anerkennung fand, als das vorjährige, die 
Verläumdungen seiner Neider entkräftete und für die Kathedrale von Tournay ge- 
kauft wurde. Er studirte sodann einige Monate lang eifrigst nach den Werken von 
Rubens und van Dyck in Antweryen, bis endlich der Ortsvorstand seiner Vater- 
stadt den dringenden Bitten einiger Kuustfreuude Gehör schenkte und Gallait die 
Möglichkeit verschaifte , seine Studien in Paris fortsetzen zu können. Hier zeichnete 
er sich sogleich durch prachtvoll gemalte Bildnisse und zwei Jahre später in Brüssel 
durch seinen: Herzog von Alba und seine herumziehenden Musikanten aus. Fast zu 
gleicher Zeit brachte er in Lüttich: die Bettler zur Ausstellung", welche für das dortige 
Museum gekauft wurden. Im Jahr 1836 erwarb sich Gallßit in Paris durch sein 
Bild: Hieb auf dem Stroh, grossen Beifall, und in demselben Jahre stellte er; 
Montaignds Besuch bei Tasso im Gefangniss aus, Wßfür ihm die g0ldene Medaille 
zu Theil wurde. Die darauf folgende Kunstausstellung (1839) sah seinen: Armen- 
Versorger, ein Bild, das gerechte Würdigung und Anerkennung fand. Später malte 
er für das historische Museum zu Versailles: die Schlacht Von Mont-Casgel, bis er 
1841 durch sein grosses Gemälde: die Abdankung Karl des V., das mit einem 
anderen gleich grossen Bilde, der Unterzeichnung des Compromisses der Edlen von 
Burgund, von de Biefve, einen Triumphzug durch ganz Deutschland machte, die
	        
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