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Gainsborough
Galassi.
stecher, von dem man eine grosse Anzahl historischer Stiche und Bildnisse kennt.
Als die schönsten werden bezeichnet: La malediction paternelle undLe fils puni, beide
nach J. B. Grenze.
Gainsborough, Thomas , ein treiflicher englischer Maler, geb. 1727 zu Sudbury
in Sutfolk , gest. zu London 1788 , bildete sich anfänglich ganz für sich durch Studien
nach der Natur aus, wurde aber später ein Schüler von Gravelot, der ihn in die
alte Akademie zu St. Martins-laue einführte, wo er sich einige Jahre lang übte.
Er malte Landschaften , Bildnisse und Genrebilder mit derselben Meisterschaft, doch
wird er, obgleich er auch im Porträt, besonders in Bezug auf Färbung, Ungewöhn-
liches leistete, mehr als Landschaftsmaler geschätzt, weil er, wie Reynolds im
Fache der Historien- und Porträtmalerei, der Begründer derjenigen Richtung der
Landschaftsmalerei in England wurde, welche die englische Schule als eine eigen-
thümliche charakterisirt und welche noch gegenwärtig von den Engländern vorzugs-
weise gepflegt wird. Seine Bilder, welche man häufig in den englischen öffentlichen
und Privatsammlungen findet, und die meistens in einfachen englischen Gegenden be-
stehen, haben eine Tiefe, Saftigkeit und ein gewisses Spiel der Farbe, das sie höchst
anziehend für das Auge macht, obgleich sie nicht immer ganz frei von Manier sind.
Die Nationalgallerie zu London und die des Lord Grosvenor bewahren seine vorzüg-
lichsten Arbeiten.
Man kennt auch einige Radirungen von ihm, 12 Blätter Landschaften und ein
Blatt: Zigeuner darstellend.
Gainza, Martin de, ein ausgezeichneter Architekt und Bildhauer des Renaissance-
styls in Spanien. Er ist der Erbauer der ausserordentlich reichen mit Figuren nach
seinen Modellen geschmückten, im Jahr 1543 vollendeten Sacristia mayor, der Sacristia
de los Calices (diese im reichen Spitzbogenstyl ausgeführt) und der Sala capitular
(vollendet 1561) in der Kathedrale zu Sevilla. Ein ausgezeichneter Bau desselben
Meisters , im Renaissancestyl vom Jahr 1541, ist die Capilla real daselbst. Auch sie
ist reichgeschmückt mit Sculpturen, unter denen sich besonders ein Fries von einzeln
stehenden Knaben von etwas gedrängter Gestalt, aber sonst schön in der Zeichnung,
bemerkbar macht. Das Hospital de la Sangre ausserhalb Sevilla's wurde ebenfalls
nach seinen und des Fernan Ruiz Plänen im Jahr 1546 erbaut.
Gairnaert, J., ein zu Antwerpen lebender Historien- und Genremaler, von dem
wir aber nur Maria Theresiafs Besuch bei der 108jährigen Wittwe zu Clausenburg
(1837) und Kinder, Saifenblasen machend (1850), kennen.
Galanino, Baldassare, auch Baldassare Aloisi genannt, geb. 1578„ gest. 1638,
ein Verwandter und Schüler der Caracci, war ein ausgezeichneter Künstler, der
Werke hinterliess, die denen seiner Lehrer nicht nachsteheu. Besonders zeichnete er
sich im Porträtfache aus, in welchem er seiner Zeit für den ersten Meister in Rom galt.
Galaniuo führte auch einige malerisch radirte Blätter aus, sie sind jedoch etwas
nachlässig behandelt. Es sind: 50 biblische Darstellungen aus Raphaels Logen
im Vatikan.
Er hatte zwei Söhne Andrea und Giuseppe Carlo, die er ebenfalls in der
Kunst unterrichtete.
Literatur. Museo Fiorentino, woselbst auch sein Porträt im Stich zu finden ist.
Galantini, Ipp01il30, Kapuzinermönch und Miniaturmaler, geb. zu Florenz 1627,
gest. 1706 im Kloster Montughi bei Florenz, erlernte die Kunst bei einem Pater
Stefaneschi, dessen Umgang den Wunsch in ihm erweckte, in den geistlichen Stand
zu treten, was denn auch im Jahr 1649 geschah. Er malte Bildnisse und geistliche
Bilder, und man rühmt an seinen Arbeiten, von denen man hent zu Tage noch ver-
schiedene in den llorentinlschen Gallerien sieht, die Correktheit und Eleganz, das
lebhafte Colorit und den treffenden Ausdruck.
Literatur. Museo Fiorentino, woselbst auch sein Bilduiss im Stich zu finden ist
Galassi, Galasso Alghisi, ein namhafter Maler aus Ferrara, der mit Jacopo
AVa-llli. Simone Benvenuti und Cristofallß da Bologna um 1404 in der
Kirche Madonna della Mezzaratta arbeitete, und zwar soll von ihm unter den von