Volltext: F - L (Bd. 2)

Gagliardi , P. 
Gaillard. 
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Gagliardi, P., ein zu Rom lebender Historienmaler, von dem man unter Anderem 
im Jahr 1842 im grossen Ausstellungslokale an der Porta de] Popolo daselbst ein 
grosses Gemälde: den heil. Vincenz von Paula, wie er verlassene Waisenkinder auf- 
nimmt, sah. 
Gagliardi, Bernardino, Cavalerie, Maler aus Cita di Castello, geb. 1609, 
gest. 1660, war ein Schüler von A. Nucci, bildete sich aber später auf Reisen, 
namentlich nach den Caracci und nach Guido. Er hinterliess in seiner Vaterstadt, 
in Perugia, in Rom und anderen Städten Italiens verschiedene kirchliche Bilder, 
unter denen der heil. Pellegrinus in S. Marcello zu Rom besonders hervorge- 
hoben wird. 
Gagnercaux, Benjamin, ein verdienstvoller Maler aus Burgund, der sich um 1785 
in Rom durch ein Gemälde bemerklich machte, das die Zusammenkunft Gustav's III. 
Königs von Schweden mit dem Papst Pius VI. darstellte und an dem man besonders 
die brillante , durch kräftige Schattenparthieen gehobene Farbengebung rühmte. Als 
Weitere lobenswerthe Bilder von ihm werden angeführt: Bacchus und Ariadne und 
die Erziehung des Achilles. Auch seine Schlachtgemälde werden mit Auszeichnung 
genannt. 
Gail, Wilhelm, ein ausgezeichneter Landschafts- und Architekturmaler, geb. 1804 
zu München, bildete sich von 1817 an auf der Akademie seiner Vaterstadt, und wid- 
mete sich nach Verüuss von drei Jahren der Oelmalerei, worin er vou P. Hess 
besonderen Unterricht genoss. Im Jahr 1825 machte er mit dem Freih. v. Malzen 
eine Reise nach Turin, wo er 13 Blätter zu dem Werke: "Monuments romains dans 
les etats de Sardaigne", welches der genannte Baron herausgab, und 12 Blätter 
Volksscenen zu einem anderen in Turin erscheinenden Werkchen zeichnete. Bald 
darauf ging er nach Rom, von da nach Neapel und Pästum , überall Land und Volk, 
Natur und Alterthümer studirend und zeichnend. Im Jahr 1827 nach München zurück- 
gekehrt, führte er hier viele kleinere Bilder nach seinen gesammelten Skizzen: 
den Tempel des Neptun zu Pästum; den Klosterhof zu Viterbo u. s.w. aus und gab 
30 selbst lithographirte Blätter unter dem Titel: „Erinnerung an Florenz , Rom und 
Neapel" (1827) heraus. Im Jahr 1830 besuchte er Paris und einen Theil der Nor- 
mandie und im folgenden Jahre Venedig, Wo er sich fast ausschliesslich der Archi- 
tekturmalerei widmete. Sein schönes grosses Gemälde: der Corridor des Dogen- 
palastes ist eine Frucht dieses Aufenthaltes. Im Jahr 1832 machte er eine Reise 
nach Spanien, besuchte hier namentlich die durch die schönsten Ueberreste der 
maurisphen Architektur berühmten Städte, und kehrte nach einem Jahre wieder nach 
München zurück, wo er nun das Gesammtresultat dieser seiner letzteren Studien in 
einem treiflichen Werke in 30 lithographischen Abbildungen unter dem Titel: „Er- 
innerungen an Spanien" (1837) niederlegte. Seitdem lässt er uns in höchst geschmack- 
voll ausgeführten Oelbildern nach seinen mitgebrachten Skizzen die schönsten selbst 
in ihren Ruinen noch unendlich anziehenden Baudenkmale bewundern, welche die 
Araber einst in Spanien eTTißhteten, ihre Paläste, Marmorbrunnen, Bäder  
oder er schildert uns die stillen und öden Gange alter Klöster, feierliche Kirchen- 
hallen und dergL, welche uns das Mittelalter hinterlassen. Bekannt Sind Sein; 
Löwenhof der Alhambra; der Erker der Lindaraja; die Ruine des Klosters San Juan 
de los Reyes in Toledo mit historischer Staffage; die Ansicht des Innern eines Kloster- 
hofes (in der grossherzogl. Kunsthalle zu Karlsruhe); das Innere eines Saales im 
Dogenpalaste zu Venedig; San Lazaro de Armeni "zu Venedig. (Beide Letztem ill 
der neuen Pinakothek zu MüncheIÜ-  
Im Jahr 1846 entwarf Gail auch die Pläne und Modelle zu einem böhmischen 
Nationaldenkmal, einer böhmischen Ruhmeshalle, welche ein böhmischer Patriot zu 
Liboch unweit Prag aufführen liess. 
Gail hat auch einige Blätter sehr schön radirt. Darunter gehören vornehmlich: 
der Löwenhof der Alhambra in Granada (1838); ein spanischer Mönch mit, einem 
Esel am Brunnen (1839); zwei römische Postillons und vier Pferde (1826) 
Gaillard, Robert, geb_ 1722 zu Paris, gest. daselbst 1785, ein guter Kupfer-
	        
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