Fabriano , Gentile da.
der Meister nach der Vollendung desselben, d. d. 9. Dec. 1425: Egregius magister
Inagistrorum Gentili's de Fabriano pictor genannt wird. In letzterem Jahre
fertigte er auch noch für die Kirche S. Niccolo zu Florenz die Tafel des Hauptaltars:
die heilige Jungfrau im Mittelbild, zur Seite vier Heilige, und in der Predella Scenen
aus dem Leben des heil. Nicolaus darstellend, ein Gemälde von wunderbarer Schön-
heit. Das Mittelbild ist verschwunden und es sind nur noch die zu beiden Seiten
stehenden Heiligen (im Chor derselben Kirche) und ein Theil der Staifel, letzterer
im Besitz des Cav. Niccolo Puccini zu Pistoja, erhalten. Vor ihrer Verstümllllllng
trug diese Tafel die Inschrift: Opus Gentilis de Fabriano MCCCCXXV.
mens. Ma j.
Nach Beendigung dieser Bilder begab sich Gentile nach Siena, WO er 110611 in
demselben Jahre über der Hauptthüre des Palazzo publico das prachtvolle Fresco-
gehlälde einer thronenden Madonna mit dem Kinde von Heiligen umgeben, „Madonna.
de' Banchetti" genannt, ausführte, über dem, um es vor den Einüüssen der Witterung
zu schützen, ein Vordach angebracht wurde, das aber dennoch zu Grunde ging. Auch
malte er während seines dortigen Aufenthalts für S. Giovanni: den heil. Anton von
Padua und den heil. Lucas, Bilder, die jedoch ebenfalls nicht mehr vorhanden sind.
Nachdem er hierauf noch einige andere Werke in Toscana ausgeführt, unter denen
namentlich eine grosse Tafel in der Kunstakademie zu Pisa, die Krönung Mariä.
da-Tstellehd, Tühmlißh erwähnt- Wird, ging er nach Perugia, wo er für die Kirche
S. Domenico eine sehr schöne Tafel fertigte, die aber nicht mehr dort anzutreffen
ist, und von da nach Citta di Castello, wo er zahlreiche Arbeiten hinterlassen haben
soll, von denen aber ebenfalls nichts mehr erhalten zu sein scheint. In jene Zeit
werden sodann auch die Werke zu setzen sein , die er, wie wir lesen, in Gubbio ans-
führte, wo er mit bedeutenden Nebenbuhlern in der Kunst siegreich wetteiferte.
Üeberbaupt scheint sich seine damalige Thätigkeit auch noch über andere Orte seines
Vaterlandes: Bari, Urbino u. s. w. erstreckt zu haben, es ist aber nirgends mehr eine
Spur derselben aufzufinden. Sein berühmtestes Gemälde in der Mark war das
„Quadro della Roinita", eine Krönung der Maria, welche er für die Mönche von Valle
Romita, ausserhalb der Stadt Fabriano, malte. Es war ein Flügelaltar. dessen
Hauptbild, mit der Inschrift: Gentilis de Fabriano pinxit sich noch sehr
wohl erhalten in der Brera zu Mailand beündet. Von den fünf kleineren Bildern
Eelche diese 'l'afel umgaben, enthielten vier (dermalen im Besitz des Hrn. Carlo;
deisetllrililngibrlahß) Köpfe von Heiligen, das fünfte aber (an einen Griechen sammt
stäü t verkaigtS) dem Archiv des iConvents, welche die Originalität des Bildes be-
_i g , stellte Christus am Kreuze dar. In diesem Werke, das lange Zeit
die augememe Bewunderung war, so dass selbst Raphael in eigener Person an
Ort und Stelle reiste, um es zu sehen, entfaltete Gentile alle Anmutli des Fiesole
bei! 6281:. räilefekder F 31'178, aber auch näherer Verwandtschaft in der Zeichnung
un im o sc muc mit Giotto
Da, 81' m1" elflmal Wieder in seine Vaterstadt zurückgekehrt war, so iSß es nicht
unwahrscheinlich, daSS er sich dort wieder eine Zeitlang aufgehalten, und ausser
dem letztgenannten Werke, Welches alle anderen an Berühmtheit übertraf, auch
noch mit der Ausführung anderer Gemälde beschäftigt haben werde- Wenigstens
sind i" Fabrißflü 110011 mehYeTe Bilder vorhanden welche nach alter einheimischer
Tradition stets für Werke des Gentile gegolten haben. Unter diesen verdienen be-
Sonders die beiden bemerkt zu werden, welche Hr. Romualdo Buifera besitzt und
Von denen das eine die Krönung der heil. Jungfrau, das andere den heil. Franciscus,
welcher die WUIIÖSIIIIIQIQ empfängt, darstellt. Dann sieht man bei dem Maler Vin-
cefizß Liberali ein Bildniss mit de? Ullterßchrift: Franciscus Gentilis de Fabriaiio
Plnxit, welches man für Gentile's Selbstporträt hält Aus Fabriano nach Rom
an eine? HTII- Ma-Ssani gekommen ist: eine Madonna mit dem Kinde und der heil.
Katharina, einem Bischof und mehreren Engeln, ebenfalls mit dem Namen des
Meßtffrs bezeichnet. In der Tribune der Kathedrale von San Severino malte er ver-
muthhch auch llm diese Zeit- das Leben des heil. Victorinus und andere Darstellungen