Volltext: F - L (Bd. 2)

Furtenbach , Joseph 
Fyoll. 
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Taufe einer Jüdin im Lateran; eine Hochzeit im Pantheon zu Rom (1842); einen 
Petrus Eremita, das Volk anfeuernd zum Kreuzzug (1843). 
Furtenbach, Joseph, ein Baumeister, geb. 1591 zu Leutkirch, gest. zu Ulm 1667, 
bildete sich namentlich in Italien. Nach seiner Rückkehr wurde er 1631 zum Stadt- 
bauamt befördert, und nun sowohl in der bürgerlichen, als in der Krlegsbaukungt. 
vielfach verwendet. Er gab auch mehrere Schriften über die Architektur heraus. 
Furtenbach, Joseph, Maler und Kupferstecher in Ulm, der Sohn des Vorigen, 
geb. 1632, gest. 1655, zeichnete sich insbesondere durch seine architektonischen 
Stiche zu den von ihm selbst herausgegebenen Schriften aus. 
Literatur. Weyermann, Nachrichten von Gelehrten, Künstlern uml anderen merkwürdigen Personen 
aus Ulm. Ulm, 1798. 
Furtmeyr , Pechthold, ein treiflicher Miniaturmaler aus der oberdeutschen Schule, 
von dem man in dem fürstlich Wallerstein'schen Schlosse zu Mahingen bei Nörd- 
lingen eine Weltchronik in zwei grossen Folianten mit einer zahllosen Menge grosser 
und kleiner Miniaturen vom Jahr 1470 und 1472, und auf der königl. Hofbibliothek 
zu München ein Missale in fünf grossen Foliobänden, im Jahr 1481 für den Erz- 
bischof Bernhard von Salzburg gefertigt, mit einer Reihenfolge grosser und kleiner 
Miniaturen und mit prächtigen Initialen und Blumen geschmückt, sieht. 
hitcraiur. Ernst Förster, Geschichte der deutschen Kunst.  Waagen, im deutschen Kunstblatt, 
Jahrg. 1854. Nro. 22. 
Fusina, Andrea, ein treiflicher Bildhauer, von dem das einfach edle Grabmal 
des Erzbischofs Daniel Birago in der Kirche della Passione zu Mailand (1495) 
herrührt. Er wird auch als Meister des, mehr durch seine Ornamente und Propor- 
tionen im reinsten Styl der Blüthezeit der Renaissance, als durch seine (zum Theil 
ebenfalls sehr guten, und als Jugendarbeiten Michelangelo's geltenden) Figuren 
denkwürdigen, grossen Altars Piccolornini im Dom zu Mailand genannt, den er zu 
Rom verfertigt haben soll. 
Fusinati, G. , ein tüchtiger italienischer Kupferstecher, geb. 1803. Wir kennen 
von ihm ein sehr schönes Blatt: die büssende Magdalena, nach Tizian. 
Fyoll, Conrad, Maler und Bildschnitzer aus Frankfurt a. M., war der Sohn eines 
Malers Sebald Fyoll, über seine Lebensverhältnisse wissen wir aber nur, dass er 
im Jahr 1461 unter dem ehemaligen Brückenthurme daselbst um sechs Gulden die 
Malereien von 1392: die Kreuzigung Christi auf der einen, die Tödtung des triden- 
tinischen Kindes auf der anderen darstellend, ausgebessert; dass er 1467 einen 
Vertrag mit dem Abt Conrad zu Sebold über eine zu malende Altartafel abgeschlossen, 
die jedoch 1476 noch nicht vollendet war. Auch für zwei Dorfgemeinden Grynda 
und Mitla hatte er die Ausführung von zwei Altartafeln übernommen, die aber ebenso 
wenig wie jene für die Klosterkirche zu Sebold zur festgesetzten Zeit zu Stande 
kamen, wesshalb sowohl jener Abt, als auch der Graf von Büdingen im Namen 
der betreffenden Gemeinden sich klagend an den Rath der Stadt Frankfurt wandten, 
Von seinen Werken, die grösstentheils zu Grunde gegangen scheinen, bßSitZt (laS 
StädePsche Museum ein grosses Altarblatt, die Familie der heil. Anna, mit Flügeln, 
die Geburt und den Tod der Maria darstellend; ferner grau in grau gemalte Tafeln, 
Joseph mit dem auf dem Steckenpferde reitenden Christuskinde und S. Gregor, 
S. Agnes , und S. Lucia, S. Valßntin und S. Martinus; endlich ein Triptycholl. dessen 
Mittelbild Christus am Kreuz von seinen Jüngern und Frauen umgeben, links den 
Douator mit drei Söhnen, rechts dessen Frau mit drei Töchtern darstellt. 
Fyoll erscheint namentlich in dem drittgenannt-on Werke als einer der besseren 
Nachfolger der van Eyck'schen Schule in Deutschland, was Naturstudium, indivi- 
duelle Auffassung, edle Charakteristik , Schmelz der Farben und saubere Ausführung 
betrifft. Nur fällt in seinen Figuren von grösseren Dimensionen die ungenügende 
Durchbildung in Zeichnung und Modellirung auf. Namentlich die Kinder verun- 
glückten ihm fast bis zur Ungestalt; dagegen erfreuen oft die lieblichen Bildungen 
seiner Frauenköpfe. Auch die an die Niederländer erinnernde Färbung hat nicht
	        
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