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Fuessly , Anna und Elisabeth
F uessly, Heinrich, der jüngere.
der jüngere, und Caspar, der jüngere; seine Töchtern: Anna
und Elisabeth.
2) Heinrich, der ältere, geb. 1720, der Sohn desselben war: Hein-
rich, der jüngste.
V. Hans Rudolph, der jüngere, geb. 1709, Verfasser des Künstler-
lexikons. Der Sohn desselben: Heinrich, Verfasser der Supplemente
zum Künstlerlexikon.
Fuessly, Anna und Elisabeth, die Töchtern Caspafs, des älteren, malten
Blumen und Insekten.
Fuessly, Caspar, oder Johann Gaspar, der ältere, geb. 1'707, gest. 1781,
ein nicht unverdienstlicher Bildnissmaler, der sich zugleich mit kunsthistorischen
Arbeiten beschäftigte. Er gab eine "Geschichte der besten Künstler der Schweiz"
in vier Bänden, ein raisonnirendes Verzeichniss der vornehmsten Kupferstecher und
ihrer Werke, eine Sammlung von Winkelmanns Briefen an seine Freunde in der
Schweiz und Meng's Gedanken über die Schönheit und den Geschmack in der
Malerei heraus.
Fuessly, Caspar, der jüngere, des Vorigen jüngster Sohn, geb. 1'743, gest.
1786 , malte Insekten und Pflanzen.
Fuessly, Hans Rudolph, der ältere, geb 1680, gest. 1761, malte Land-
schaften, Blumen und Bildnisse.
Fuessly, Hans Rudolph, der jüngere, geb. 1709 zu Zürich, gest. 1793, trieb
die Miniaturmalerei, in der er sich zu Paris unter Loutherbourg ausgebildet hatte.
Ein Hauptverdienst hat er sich durch Herausgabe des „Allgemeinen Künstler-
lexikons" erworben, das von 1763 an erschien und zu dem sein Sohn Heinrich von
1806-1821 Supplemente lieferte.
Fuessly, Hans Rudolph, der jüngste, der Sohn des Johann Caspar, des
älteren, geb. 1737, gest. 1806, war als Maler, Zeichner und Kupferätzer thätig.
Auch er bereicherte die Kunstgeschichte durch Beiträge Der eine derselben führt
den Titel: „Kritisches Verzeichniss der besten, nach den berühmtesten Meistern
aller Schulen vorhandenen Knpferst-iche", vier Bände, welche 1798-1806 er-
schienen. Das zweite Werk waren seine "Annalen der bildenden Künste für die
österreichischen Staaten", von dem jedoch nur zwei Hefte erschienen. Beide YVerke
Wurden durch seinen Tod unterbrochen.
11119581], Heinrich, der ältere, der Sohn Hans Rudolph's, des älteren,
geb- 1720, geSt. 1301, malte Landschaften, Vögel und Insekten.
Fuessly, Heinrich, der jüngere, der zweite Sohn Caspar's, des älteren,
geb. zu Zürich 1'742, gest. 1825 zu London, widmete sich anfänglich den Wissen-
schaften, wandte sich aber später der Malerei zu und liess sich, nachdem er seine
Studien in Rom, besonders nach Michelangelo fortgesetzt, bleibend in England
nieder, wo er sein Glück machte. Er wurde Professor und später sogar Präsident
der Akademie und theilte mit J. Reynolds und B. West den Ruhm, von den Eng-
ländern zu den grössten Malern seiner Zeit gezählt zu werden. Er wählte zu seinen
Zeichnungen und Bildern meistens Gegenstände aus Shakespeare, Milton, Dante,
die durch Nachbildungen im Stich allgemein bekannt wurden. Seine Werke bewegen
sich meist im Gebiet des Phantastische-in, Abentheuerlicherl, Entsetzlichen und
Grausen Erregenden, das er durch düstere Beleuchtung noch zu potenziren suchte.
Es sind seltsame Gebilde einer aufgeregten Wild umhergetriebenen Einbfldungskraft,
Schauerscenen alter Volkssagen und Gespenstermährchen, welche er am liebsten
darzustellen pllegt. Obgleich es ihm dabei sowohl an edler Zeichnung, wie an an-
sprechender Farbe gebricht, und er selten über eine manierirte Nachahmung des
Michelangelo hinauskommt, so ist seinen Darstellungen doch hin und wieder
Erfindung und Kraft und eine eigenthümliche Poesie des Gedankens nicht abzu-
Spfßßllßn- Auch gelang ihm nicht selten die sinnvolle und kunstgemässe Anordnung
ellllelllef Gruppen; die Stellungen der Figuren sind aber, fast ohne Ausnahme, eben
so gewaltsam, wie der Ausdruck zur Karrikatur übertriebenßrscheint. Als Kunst-