Fuente ziel Saz
Fuessly.
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herrschende Ausdruck von Passivität, von gutmüthiger und wohlwollender Mattig-
keit; obwohl Führich an anderen Stellen recht gut zeigt, welch reichlichen Fond
für eine kräftigere Darstellung, für naive und schöne Auffassung des natürlichen
Lebens er in sich trägt. Jedenfalls aber müssen wir Führich, wenn es richtig ist,
dass die Gestalten, welche aus dem Gemüth des wahren Künstlers hervorgegangen
sind, wie in einem klaren Spiegel sein Inneres erschauen lassen, bei Betrachtung
seiner Werke immerdar in herzlicher Liebe gewogen werden. F
Fuente del Saz, Fr. Julian de 1a, Maler und Mönch im Kloster des Escurials
zur Zeit Philipps II. (1527-1598). Er malte meistens Miniaturen, die denen des
berühmten Clovio an die Seite gesetzt werden.
Fuerstenberg, Theodor Caspar von, Zeichner und einer der ersten Arbeiter in
Schwarzkunst, dessen Blätter sehr schön und äusserst selten sind, erlernte seine
Kunst wahrscheinlich bei Ludwig v. Siegen. Er kommt schon 1624 als Domherr
zu Mainz, 1673 als dortiger Dompropst vor und starb daselbst 1675. Seine schönsten
Blätter sind: das Bildniss des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Oesterreich (1656);
Christus mit der Dornenkrone , nach Albr. Dürer; Brustbild eines Fürsten (1658);
das Haupt des heil. Johannes auf einer Schüssel; Herodias mit dem Haupte des heil.
Johannes; ein sitzender Mann mit Pelzmütze; das Porträt des Markgrafen Friedrich
von Baden.
Fürstenberg, Siegfried, ein trelflicher Genre- und Porträtmaler, geb. 1810 zu
Berlin, bildete sich von 1829-1832 in der Schule des Holinalers und Professors
Wach und von da. an auf der Düsseldorfer Akademie. 1846 zum Zeichnungslehrer
an der Realschule zu Trier ernannt, widmete er sich hier neben fortwährender Be-
schäftigung mit seinem Hauptfache , der Malerei, mit solchem Erfolge seinem neuen
Berufe, dass er 1850 von der preussischen Regierung den Auftrag erhielt, die
Methode des Zeichnungsunterrichtes der Brüder Dupuis zu Paris behufs Einführung
derselben in den preussischen Gewerbescliulen zu studiren. Die Resultate dieser
Prüfungen legte er in einer Schrift: "Anleitung zum Unterrichte im Freihandzeichnen"
(Braunschweig 1854) nieder, die vielfache Anerkennung fand und ihm 1856 die
Berufung als „erster Zeiclinungslehrer" an die königl. Provinzialgewerbeschule zu
Saarbrücken eintrug.
Fürstenberg-s Genrebilder zeichnen sich durch die poetische Auffassung, an-
muthige Darstellung, hübsche Farbenstimmung und ileissige Ausführung aus, wie
sich seine Bildnisse durch feines Gefühl für Naturwahrheit und Vollendung empfehlen.
Unter den ersteren rühmt man besonders: die WVahrsagerin (lith. von Werner);
die Rückkehr von der Kirmes; Vaterfreude; die Wittwe.
Fues , Friedrich Christian, Historiem, Genre- und Porträtmaler, geb. zu
Tübingen 1772, gest. 1836, bildete sich zu Stuttgart unter Harp er und HetSßh
und kam später nach Nürnberg, wo er die Stelle eines Professors der Malerei an der
Kunstschule bekleidete. Unter seinen Bildern nannte man mit Auszeichnung: den
Minnesänger; die Familie eines alten Ritters in der Burghalle; einen lachenden
Bauern; Sommer und Winter (1835) und eine schwäbische Kirchweihe (1839); 911d-
lich neun Bildnisse verdienter Nürnberger im kleinen Rathhanssaal,
Fuessly ist der Name einer zahlreichen Ziircher Künstlerfamilie, deren bedeutendste
Mitglieder nachfolgend verzeichnet sind. Zur besseren Uebersicht schicken wir ihren
Stammbaum voraus.
I. Matthias, geb.1598,
Matthias, des vorigen Sohn,
Matthias , des vorigen Sohn.
II. Rudolph, lebte um 1674-
III. Melchior, geb. 1677.
IV. Hans Rudolph, der ältere, geb. 1680.
Die künstlerischen Nachkommen dieses H. Rudolph waren;
1) Caspar, der ältere, geb- 1707.
Söhne desselben waren: Hans Rudolph, der jüngste, Heinrich,
Müller, Künstler-Lexikon. II. 9