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Frost
Fuchs , Adam.
Frost, William EdW., ein englischer Geschichtsmaler zu London, der sich mit
seinen Bildern unter seinen Landsleuten einen geachteten Namen erworben. Wir
nennen darunter: seine tanzenden Nymphen mit Waldgöttern, ein Bild von klarer
und warmer Färbung (1844); Samson, der einen Philister erschlägt (1845); Cupido's
Entwaffnung, ein Gemälde von treflicher Anordnung und Farbe (1850). Im Jahr 1843
erhielt er für seinen Carton "Una, die von Faunen und Satyrn erschreckt wird (aus
Spencefs Feenkönigin), den dritten der bei der Concurrenz für die Cartons eng-
lischer Künstler zu den Frescomalereien der Parlamentshäuser ausgesetzten Preise.
Fruwirth, Karl, Maler zu Wien, geb. daselbst 1809, widmet sich dem Genre-
fache und der Stilllebenmalerei mit vielem Erfolg. Ein allerliebstes Bild von ihm
.ist: die kleine Nelly im Raritätenladen, nach Boz (1847). In der Sammlung
neuerer Gemälde im Belvedere zu Wien sieht man von ihm ein sehr hübsches Still-
leben (1850).
Frutet, Francisco, ein niederländischer Maler, der um 1548 zu Sevilla arbeitete
und daselbst un1 1550 gestorben sein soll. Ihm wird im Kloster de la Merced cal-
zada in jener Stadt ein Altar mit folgenden Darstellungen: einer Anbetung der
Könige, zweier Evangelisten, der Beschneidung und Darstellung im Tempel; dann
eine Grablegung im Nonnenkloster von S. Maria de Gracia, ebendaselbst; ferner in
der Kirche des Hospitals der h. h. Cosmus und Damian in Sevilla: ein Oratorio mit
den Darstellungen der Maria mit dem Kinde, zu ihren F üssen den heil. Bernhard, des
Heilandes am Kreuz, der Kreuzschleppung und der Kreuzabnahme, ein ganz vor-
trelfliches Werk, zugeschrieben. Auch soll sich ein Bild von Frutet: das jüdische
Volk, wie es von Pilatus die Freigebung des Barnabas verlangt, im Jahr 1778 im
Besitz des Seüor D. Gaspar de Jove Llanos zu Sevilla befunden haben.
Frutet scheint sich in Italien vornehmlich nach den Werken des Raphael und
Michelangelo gebildet zu haben. Seine Gemälde verbinden eine sehr richtige
Zeichnung mit grosser Einfachheit in den Stellungen der Figuren, Grossartigkeit des
Charakters und Adel des Ausdrucks. Im Colorit neigen sie sich mehr der nieder-
ländischen Kunstweise zu.
Literatur. B ermudez, Diccionario historico de los mas lllustres professores de las bellas artes in Espana.
Fruytiers oder Fruitiers, Philippus, Maler und vortredlicher Kupferätzer, geb.
zu Antwerpen 1625, gest. daselbst 1660, malte anfänglich in Oel, gab aber diesen
Kunstzweig auf und widmete sich ganz der Miniaturmalerei, in welcher er einen
so grossen Ruf genoss, dass selbst Rubens sich und seine ganze Familie von ihm
malen liess. Ein gleiches Lob verdienen seine radirten Blätter, meistens Bildnisse,
die mit ebensoviel Kraft als Zartheit ausgeführt sind.
Zu den besten unter den letzteren gehören: Jakob Edelheer, Gesandter;
M. Ambrosius Capello, Bischof von Antwerpen; Gottfried Wendelinus (1648);
Hedwig Eleonora, Königin von Schweden; Eiligies Domini Don. Laur. Ramires de
Prado, Eques et Hisp. consil. (1649); Innocens a Calatayerone, Kapuziner-General
in Belgien.
Frye, Theodor, Maler und vorzüglicher Kupferstecher in SchWaTZkHHSt-manier,
geb. 1724 zu London, gest. daselbst 1762, schabte Bildnisse und ldealköpfe in
natürlicher Grösse nach eigenen Zeichnungen mit grosser Kunst und Einsicht. Die
besten seiner Porträts sind: Theodor Frye (1760); Georg IIL, König von England; ü
Oharlotte, seine Gemahlin; das Bildniss einer Dame mit einem Perlenhalsbande. FF
Nebenstehende Monogramme ündet man auf seinen Blättern-
Fuccio, ein Florentiner", wird von Vasari als Baumeister und Bildhauer auf-
geführt, der 1229 die Kirche Santa Maria sopr' Arno in Florenz erbaut, und das
Grabmal der Königin von Cypern in der Kirche des heil. Franz von Assisi verfertigt
haben soll. Von anderen competenten Schriftstellern wird aber _die ganze Existenz
dieses Künstlers in Zweifel gezogen. am,
Fuchs, Adam, ein Kupferstecher und Formschneider, der von 1550-1580 in (E
Deutschland arbeitete. Unter seine besten Arbeiten zählt man: den Kurfürsten ganz
Friedrich den Weisen und 13h Martin Luther vor einem Cruciiix knieend (1568), ß