Friebel
Fried.
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schmackvollen Aquatintablätter einen geachteten Namen Sein Hauptwerk ist: „Das
Schloss Marienburg in Preussen, nach seinen äusseren und inneren Ansichten. Ber-
lin 1799. Imperialfolio in 19 Blättern."
Friebel, Karl Ludwig, ein trefflicher Kunstgiesser und Ciselenr zu Berlin , unter
dessen Leitung 1848 der ausgezeichnete Guss des Denkmals Friedrichs des Grossen
von Rauch ausgeführt wurde. Er goss und ciselirte auch das bronzene Standbild
des Erzengels Michael von Kiss. 1851 wurde ihm für seine Verdienste vom Könige
von Preussen der rothe Adlerorden vierter Klasse verliehen.
Frias, Antonio de, ein spanischer Bildhauer, der unter Anderem im Jahr 1500 an
dem Hauptaltar der Kathedrale von Toledo arbeitete.
Fried, Heinr. Jakob, ein trelflicher Historieir. Genre-, Porträt- und Landschafts-
maler, geb. 1802 zu Landau, bildete sich , nachdem er sich von seinem sechszehnten
bis zwanzigsten Jahre mit Lithographiren und dem Radiren in Kupfer beschäftigt
hatte, von 1822 auf der Akademie zu München unter Langer und später unter
Cornelius. Die Vorliebe für deutsche Geschichte, Sage und Poesie bestimmte ihn
zur Wahl des historischen Fachs und er hatte die Freude, gleich sein erstes Ge-
mälde: Gretchen am Spinnrocken, von dem damaligen Kronprinzen von Bayern er-
worben zu sehen. Im Jahr 1830 begab sich Fried in seine Heimath, wo er die
Ansichten alter Bergschlösser in der Pfalz sammelte und lithographirte, und ver-
schiedene Porträts und historisch romantische Bilder malte, unter welch" letzteren
namentlich mehrere Ritterkämpfe, einige Liebes- und Jagdscenen und ein grösseres
Gemälde: Ritter Toggenburg, anzuführen sein dürften. Der glückliche Umstand,
dass seine Bilder immer rasch Liebhaber fanden, sowie die vielerlei Bestellungen,
welche er ausgeführt, setzten ihn in den Stand, das Land der allgemeinen Künstler-
sehnsucht, Italien, besuchen zu können. Im Jahr 1834 reiste er nach Rom, woselbst
er , mit Einschluss eines zeitweisen Aufenthalts in Neapel, drei Jahre verweilte, und
diese Zeit zum Sammeln von Studien zu Compositionen von geschichtlichen Bildern,
zu Darstellungen aus dem befreiten Jerusalem, aus Don Quixote u. s. w. beniitzte.
Er führte auch einige Gemälde aus, worunter wir nur ein grösseres: einen, von
seinen Knappen gepflegten, verwundeten Ritter nennen wollen. Im Jahr 1837 in
seine Heimath zurückgekehrt, entstanden nun, noch voll von der Poesie seiner künst-
lerischen Pilgerfahrt, verschiedene ävusserst reizende Gebilde. Sie waren meist der
Romantik und Mährchenwelt, und dem Volksleben Italiens entnommen; doch malte
er auch Veduten, sowie Ansichten von Ruinen der Pfalz. Eines dieser Bilder, eine
Jagdgesellschaft vor dem Schlosse Trifels, erwarb der Fürst Karl v. Wrede, durch
dessen Gunst der Künstler auch in die Lage kam, im Jahr 1842 nach München über-
siedeln zu können, wo Fried derzeit noch weilt, seit 1845 mit dem ehrenvollen Amte
eines COIISSTVMOTS des dßrtigen Kunstvereins betraut. Von seinen grösseren Bildern
musste er die blaue Grotte von Capri mehrmals wiederholen. (Ein grösseres Exemplar
davon kaufte König Ludwig für die neue Pinakothek.) Unter seinen übrigen Bildern,
die theils von Privaten, theils von Kunstvereinen angekauft wurden, nennen wir
noch: eine Ansicht von Hohenschwangau; einen verwundeten Ritter; italienische
Pilferari; einen Klostergang von S. Sciolostica; eine Weinlesegesellschaft aus lauter
Bildnissen bestehend. In neuerer Zeit, wo der Künstler vielfach durch andere
Geschäfte in Anspruch genommen wurde, malte er meistens kleinere Bilder, An-
sichten aus der Pfalz, aus Italien, dem Sabinergebirge und Neapel gewöhnlich
mit reicher Staifage.
Fried ist ein äusserst- poetisches Gemüth, das sich, wie überall in Seinen
Bildern, so auch in seinen Gedichten, die 1840 gesammelt in zwei Bänden unter
dem Titel „Epheuranken" herauskamen, ausspricht. Mit seiner Kunst hat er es
Stets Sehr ernst gemeint, und wenn er auch zu denen gehört, welchen der Beruf zu
Tllell wurde, den Weg zu bahnen, damit später die Nachfolger bequemer zum Ziele
gelangen sollten, so liegt doch schon in dem Gefühl, diese Sendung gewissenhaft
erfüllt zu haben, ein grosser Lohn, wie ihm seine Werke immerhin einen ehrenvollen
Platz unter seinen Zeitgenossen sichern werden.