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F reymann
Frick , J.
Johannes und zwei Gebirgslandschaften. In der Leuchtenberg'schen Gallerie zu
München bewundert man von ihr: die heil. Jungfrau mit dem Kinde und die drei
Frauen am heil. Grabe, auf welchem ein Engel sitzt.
In Italien war ihr Sinn für religiöse Kunst besonders durch das Studium der
"Werke Raphaels zur Reife gediehen und ihre schöpferische Kraft erlangte daselbst
eine solche Stärke, dass sie Werke schaffen konnte, die ihr für immer eine der ersten
Stellen unter den künstlerischen Berühmtheiten ihres Geschlechts sichern. Mit ihrer
Kunstbegeisterung aber, mit den seltensten Vorzügen des Geistes verband sie zu-
gleich das zarteste weibliche Liebegefühl, das ihrem ganzen Leben und Streben eineE 4T
poetische Verklärung lieh. 5 ä
Die meisten Bilder der Künstlerin tragen nebenstehende Monogramme. E1595
Freymann, J. A" ein geschickter zu München lebender Maler und Lithograph,
der sehr schöne Steinzeichnungen lieferte, sich aber seit 1842 im Verein mit Schö-
ninger der Galvanographie widmete, in welchem Kunstzweig beide Künstler Treff-
liches leisten.
Frezza, GiOV. Girolamo, Kupferstecher und Kupferätzer, geb. 1659 zu Cane-
morto bei Tivoli, bildete sich vornehmlich nach A. v. Westerhout zu Rom, Woselbsf,
er 1728 noch thätig war. Seine besten Blätter, die eine gute Zeichnung und viel
Anmuth im Stich zeigen, Wenn gleich letzterem es zum Theil wenigstens an Kraft
gebricht, sind: die Himmelfahrt Mariä. und das Urtheil des Paris , beide nach C. Ma-
ratti; die Erscheinung des heil. Geistes, nach G. Reni; eine liegende Venus , nach
einem antiken Gemälde; die Gallerie Verospi in 17 Blättern, nach Albani's
Gemälden.
Frezza, Orazio, ein Maler zu Neapel, der ein Schüler von G. B. Benaschi war
und um 1680 blühte. Er studirte viel nach Lanfranco und namentlich nach
Dominichino, den er meisterhaft nachzuahmen verstand. Später aber verfiel er
in eine eigene Manier, die ihm seinen seitherigen Ruhm raubte und er erlangte den-
selben auch nimmer.
Frich, J., ein tüchtiger Landschaftsmaler zu Christiania, der sich in den Jahren
1832 und 1833 auf der Kopenhagener Akademie, dann später in Dresden und be-
sonders in München bildete und jetzt zu den ersten Meistern seines Faches in seinem
Vaterlande zählt. Sein künstlerischer Charakter zeigt sich mehr in einer Richtung
auf das Milde, Graziöse, zuweilen mit einem Anklang einer gewissen Romantik, als
auf das Grossartige, Imposante in der Natur, und man muss gestehen, dass er in
nicht geringem Grade das Talent, poetisch-malerische Vorwürfe zu wählen , und sie
zu einem Ganzen von grosser Wirkung durchzuführen, besitzt. Seine Bilder haben
daher alle etwas gemüthlioh Ansprechendes. Sie sind in Folge seines langen Aufent-
haltes in Norwegen grösstentheils im Lande selbst geblieben und auswärts kaum
bekannt. Im Jahre 1852 bestellte König Oscar von Schweden, der den Künstler -
überhaupt schon öfters ausgezeichnet, bei ihm sechs grosse norwegische Landschaften
für den Speisesaal seiner neuen Villa: Oscars-Hall bei Christiania.
Frich ist Mitglied der Akademie der Künste in Stockholm.
Frick, Dietrich, ein Formschneider aus Hamburg, der längere Zeit für den be-
rüchtigten Charlatan Thurneisser, den Leibarzt des Kurfürsten von Brandenburg
(lebte von 1531-1596), in Berlin arbeitete.
Frick, von, geheimer Oberbaurath zu Berlin, widmete sich von 1807 an der
Glasmalerei mit einem für den damaligen Standpunkt dieses Kunstzweigs sehr glück-
liehen Erfolg. Sein erstes und zugleich bestes Werk war ein Sieben Fllss hohes und
vier Fuss breites Fenster für die katholische Kirche in Berlin. Aus Mangel an ander-
weitigen Bestellungen malte er dann Wappen und Blumen, bis er zum Direktor der
kölligl. Porzellanmanufaktur ernannt wurde, von welcher Zeit an er die praktische
Ausübung der Kunst ganz aufgab. Im Jahr 1842 erhielt er vom König von Han-
nover das Ritterkreuz des Guelphenordens.
Frick, J. F. , Kupferstecher, PTOfQSSOr und Mitglied an der königl. Akademie der
Künste zu Berlin, geb. 1774, geSt. 1850, macht-e sich besonders durch seine ge-