Freudenberg Freund.
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matik und der Malerei zu widmen, in welch' letzterer er von Perrier und Vouet
unterrichtet wurde. Im Jahr 1633 begab er sich nach Rom, wohin ihm später auch
Mignard, sein Mitschüler im Atelier von Vouet, folgte Hier copirten beide im
Auftrage des Kardinals von Lyon die schönsten Bilder der Gallerie Farnese und
Dufresnoy begann sein lateinisches Lehrgedicht: De arte graphica, das später
in mehrere Sprachen übersetzt wurde und mehr zu seinem Ruhme beitrug, ßlS alle
seine Bilder. Genöthigt Rom zu verlassen, begab er sich 1653 nach Venedig, und VOR
da 1656 nach Paris, wo er mehrere Altargemälde ausführte, einen Salon im chäteau
du Raincy mit Bildern schmückte und vier Landschaften für eine Decke des Hotel
d'Hervart malte. Nach Mignards Rückkehr nach Paris im Jahr 1658 schloss er
sich wieder auf's Innigste an seinen alten Freund an, den er von nun an bis an seinen
Tod nimmer verliess. 1m Louvre sind von ihm zwei Bilder: eine heil. Margarethe
und Najaden. In dem ersteren zeigt er sich als ein glücklicher Nachahmer seines
Freundes Mignard, das letztere dagegen, in Welchem er dem N. Poussin nach-
strebt, ist sehr leer , kalt und bunt.
Freudenberg, Eduard, ein tüchtiger Genremaler der Gegenwart, der sich auf
den Akademien von Dresden und München gebildet. Seine Gemälde sprechen durch
poetische Auffassung der Wirklichkeit, durch Humor und treffenden Ausdruck an.
Wir kennen von ihm: eine Wirthshausscene (1836); eine zärtliche Scene zwischen
einem Kürassier und einer Münchner Kellnerin (1839); rauchende Knaben (1848);
den Gratulationsbrief (1851).
Freudenberger, Sigmund, Maler, geb. zu Bern 1745, gest. 1801, erlernte die
Malerei bei Em. Handmann, ging aber schon in seinem 20 Jahre mit A. Zingg
nach Paris, wo Wille, Boucher, Grenze und Röslin seine Studien förderten.
Er malte sowohl dort als nach seiner Rückkehr in's Vaterland Bildnisse und Conver-
sationsstücke im Geschmack Watteams, machte sich aber durch Herausgabe ver-
schiedener Scenen aus dem schweizerischen Leben des Berner Oberlandes, die er
nach seinen Zeichnungen stechen liess, und selber ausmalte, einen grösseren Namen.
Diese Darstellungen sind zwar in einzelnen Fällen nicht ohne eine gewisse Affek-
tation französischen Ursprungs, und seinen Gestalten sieht man nicht selten in all
ihrer ländlichen Tracht die Koketterie des Stadtlebens an, allein sie beurkunden einen
feinen Geschmack, der ihnen, vereinigt mit einer festen Zeichnung und lebendiger
charaktervoller Auffassung, ein gewisses Gepräge von Würde und Anmuth verleiht,
die ihnen lange Zeit einen Werth sicherten. Ein schönes Bildniss von ihm, das
Porträt des berühmten Haller, sieht man noch heute auf der Stadtbibliothek zu Bern.
Freudweiler, Heinn, Bildniss- und Genremaler, geb. zu Zürch 1755, gest. 1795,
lernte die Anfangsgründe der.Kunst bei H. Wüst, besuchte hierauf die Akademien
von Düsseldßrf und Mannheim, suchte sich sodann auf Reisen, zu Dresden unter
Graf, zu Berlin unter Chodowiecky weiter auszubilden und kehrte 1785 nach
Hause zurück, wo er Landschaften, Genrebilder, kleine Bildnisse und selbst Scenen
aus der Vaterländischen Geschichte malte. Den letzteren Bildern sieht man übrigens
den Mangel an griindlichem Studium, besonders der Zeichnung allzusehr an-
Freund, Hermann, ein berühmter dänischer Bildhauer, gest. 1840 als Profi-ESSO?
an der Akademie zu Kopenhagen, erhielt seine erste künstlerische Ausbildung in
letzterer Anstalt, kam 1820 nach Rom, wo er in die Schule seines berühmten Lands-
Inannes Thorwaldsen trat, fiir diesen einen Theil der Apostelstatuen nach dessen
Entwürfen im Grossen modellirte, auch einige selbstständige Werke! ein SitZendeS
halbbekleidetes Mädchen, das ein Lamm trinken lässt; einen Merkur; eine der vier
vom Grafen von Schönborn bestellten Jahreszeiten in Hermenform fertigte und kehrte
1827 nach Kopenhagen zurück. Hier entfaltete er eine rege Thätigkeit in seiner
Kunst als Lehrer und Dirigent des dortigen Kunstvereins. Doch kamen zu uns nur
spärliche Nachrichten über seine Leistungen. Im Jahr 1836 vollendete er ein Denk-
mal des Reformators Hans Tausen für Viborg; 1837 erwähnte man eines herrlichen
Taufsteines von ihm und 1841 wurde seine letzte bedeutsame Arbeit, ein dreitheiliger
Fries, Ragnarokr der Götter-und Weltuntergang nach der nordischen Sage