Volltext: F - L (Bd. 2)

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Frenzel 
Fresnoy. 
Nach einem Aufenthalt von 1 6 Jahren kehrte er über Venedig, die Lombardei und Savoyen, 
wo er im Palaste des Herzogs mehrere grosse Malereien ausführte , nach Frankreich 
zurück. Hier ernannte ihn Heinrich lV. 1608 zu seinem ersten Maler und übertrug 
ihm die Ausschmückung der Kapelle des Schlosses zu Fontainebleau, eine Arbeit, 
Welche er aber erst unter Ludwig XIII. vollendete und für die er von Maria von 
Medici mit dem Ritterkreuz des heil. Michael beehrt wurde. Von seinen übrigen 
grossräumigen Malereien, die er in Frankreich ausführte, blieben aber nur die in 
Oel an die Wand gemalten Bilder in der Dreifaltigkeitskapelle des Schlosses zu 
Fontainebleau erhalten. Im Louvre zu Paris sieht man von ihm ein Oelgemälde: 
Merkur, der dem Aeneas beüehlt, die Dido zu verlassen. 
Freminet war ein gebildeter Künstler, aber zu sehr in der Nachahmung des 
Michelangelo Buonarotti befangen, dessen Aeusserlichkeiten; die -heftigen 
Bewegungen und allzuwilden Ausdrücke in Seinen Figuren, das zu starke Hervor- 
heben der Muskeln u. s. w. er mit sichtbarer Verehrung nachzuahmen und zu über- 
treiben strebte. 
Man kennt von ihm auch ein fre. fecit bezeichnetes radirtes Blatt, nach Claude 
Vignon, einen heil. Hieronymus, der an einem Felsen sitzend in ein Buch schreibt. 
Frenzel, Joh. 3017131. Abraham, ein tüchtiger Kupferstecher und bekannter 
Schriftsteller über seine Kunst, Direktor der königl. Kupferstich- und Handzeich- 
nungssammlung zu Dresden, geb. daselbst 1782, war ein Schüler von Darnstedt 
und bildete sich namentlich im landschaftlichen Fache aus, worin er auch Vorzüg- 
liches leistete, wie seine: die Ruine, und sein Abend, herrliche Landschaften nach 
Ruysdael und eine Landschaft mit einer Viehheerde im Wasser, nach Poelem- 
burg, beweisen. 
Später erwarb er sich auch durch schriftstellerische Arbeiten, durch die mit 
grosser Sachkenntniss abgefassten Auktionskataloge, besonders der gräflich Sternberg- 
Manderscheicfschen Sammlung (in 4 Bänden) und des Freiherrn v. Rurnohr, durch 
ein Werk über Dresden's Kunstschätze und viele Aufsätze über ältere und neuere 
Kupferstiche im Kunstblatt, in Naumann's Archiv u. s. w. einen geach- 
teten Namen. 
Frenzel wurde im Jahr 1847 vom König von Dänemark durch Verleihung des 
Ritterkreuzes des Danebrogordens ausgezeichnet. 
Frere, Pierre Edouard , ein trefflicher Genrernaler, der zu Paris geboren wurde, 
sich in Delaroche's Schule bildete und seither mit Beifall und vielem Erfolg 
Scenen aus dem alltäglichen Leben malt, unter denen die besten immer Zierden der 
Ausstellungen sind. Auf der grossen Pariser Kunst-ausstellung im Jahr 1855 sah 
man von ihm ein Bild: Charfreitag betitelt; ein Mittagsmahl; das Innere eines Hofs; 
eine junge Malerin; die kleine Lieferantin; die Lesestunde. 
Frere , Theodore Charles, Maler, geb. zu Paris, der ältere Bruder des Vorigen, 
bildete sich unter C. Roqueplan und J. Coignet und beschäftigte sich fast aus- 
schliesslich mit der Darstellung von Scenen aus Algier, der Türkei und Aegypten, 
halb landschaftlich, halb genreartig behandelt, womit er seit 20 Jahren die ver- 
Schiedenen Ausstellungen beschickt. Auf der grossen Pariserausstellung vom Jahr 
1855 sah man von ihm: eine Strasse in Konstantinopel; den Eingang einer Moschee 
in Beyruth; den Bazar zu Damascus; das Innere eines Hofes zu Tantah in Aegypten. 
Freres, Dirk oder ThEOÖOTIIS, Historienmaler, geb. zu Enkhuizen 1643, gest, 
1693, war der Sprosse einer vornehmen und reichen Familie und Wählt-e aus Vorliebe 
das Fach der Malerei zu seinem Berufe. Er studirte in Italien die grossen Meister 
und malte nach seiner Rückkehr besonders Decken und Wandgemälde, die ihm 
grossen Ruhm erwarben. In dem Rathhaus seiner Vaterstadt sieht man heutzutage 
noch Bilder von seiner Hand, die zwar kein gefälliges Colorit haben, aber genau 
und gut gezeichnet sind. 
Freßlloy, Charles Alphonse du, Maler und Schriftsteller, geb. zu Paris 1611, 
geSü. Zll Villiers-le-Bel 1665 , wurde von seinem Vater zum Arzt bestimmt, er ver- 
liess aber bald diese Laufbahn , um sich dem Studium der alten Sprachen, der Mathe-
	        
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