Freebairn
Främinet.
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Tafeln desselben Meisters in der Sakristei von Montalcino, deren eine die Krönung der
Maria (aus dem Jahr 1382) und die andere eine Kreuzabnahme (vom Jahr 1388) dar-
stellt, welche beide aber bedeutend unter Allem seien, was die Sienesen von Künstler
aus jener Periode besitzen, jedoch immer noch über den von Vasari erwähnten
stehen sollen. Bartolo di Fredi hatte einen Sohn Namens Andrea, der eben-
falls Maler war, es aber auch nicht weiter als Vater und Grossvater gebracht zu
haben scheint.
Freebairn, ein englischer Kupfersteclier, der für illustrirte Werke sehr schöne
Arbeiten lieferte. Er wird 1846 unter denen Kupferstechern Englands genannt,
welche zu dem Prachtwerk: „Description of the marbles of the british museurn" die
besten Platten geliefert.
Freebairn, Robert, ein englischer Landschaftsmaler, der sich in Italien ge-
bildet und Arbeiten von grossem Verdienst ausführte. Im Jahr 1804 stellte er" in
London eine Ansicht von Tempe in Thessalien aus , die als ein herrliches Werk ge-
riihmt wurde.
Freezen, 1'011. Georg, Porträtmaler, geb. 1701 zu Heidelberg, kam früh nach
Kassel, wo er an dem Landgrafen von Hessen einen Beschützer fand, der ihn auf
seine Kosten durch J. van Nikkelen und nach dessen Tod durch Ph. van Dyck,
der damals in seinen Diensten stand, in der Malerei unterrichten liess. Er folgte
letzterem auf seiner Heimreise nach dem Haag und blieb sieben Jahre bei ihm Nach
dem Tod seines Beschützers trug sich dessen Huld für ihn auch auf seinen Nachfolger,
den Kurfürsten Wilhelm, über, der ihn zum Hofmaler ernannte. Auf seinen Reisen
in Deutschland, Frankreich und Italien, sowie durch seine langjährige Bekanntschaft
mit Ph. van Dyck, der einen Bilderhandel trieb, hatte er sich eine tüchtige Ge-
mäldekennerschaft angeeignet, die dem Kurfürsten bei seinen Ankäufen für seine
berühmte Gallerie trefflich zu Statten kam.
Freidhoif, Johann Joseph, ein treiflicher Kupferstecher in geschabter Manier,
Professor und Mitglied des akademischen Senats zu Berlin, geb. zu Heggen in West-
phalen 1768, gest. zu Berlin 1818, war ein Schüler von J. G. Huck und bildete
sich später auf Reisen in Holland und Frankreich weiter aus. Die besten seiner
Blätter, die seiner Zeit sehr geschätzt wurden, sind: die Nacht, nach Correggio
(1800); der Tod des Germanicus, nach Poussin (1798); Diana und ihre Nymphen,
nach P. Liberi (1801); Joseph und Potiphar, nach Cignani (1796); Angelica und
Medor bei den Hirten (1798); Achilles, der in den stygischen Fluss getaucht wird,
beide nach P. Rotari; der Tanz der Bacchantinnen, nach Langenhöfel (1798);
Alexander Humboldt, botanisirend, nach Weitsch; Leopold, Prinz von Dessau,
nach A. Pesne; einen Wasserfall, nach Ruysdael (1797).
Fremiet, Emmanuel, ein ausgezeichneter Thierbildner, geb. zu Paris, und
Schüler von F. Rude. Auf der grossen Kunstausstellung zu Paris im Jahr 1855 sah
man von ihm verschiedene vortreffliche Thierstücke, Pferde, Hunde, Katzen, ein
Kameel, ein Dromedar u. s. w. in Marmor, Bronze und Gyps.
Fremin, Renä, ein französischer Bildhauer, geb. zu Paris 1673, gest- daäelbst
als Direktor der Akademie 1744, bildete sich unter Fr. Girardon und später in
der Schule des Bernini zu Rom. Er fertigte für seine Vaterstadt und für die ölfent-
lichen Gärten und Paläste von Madrid im Auftrag des Königs von Spanien, der ihn
zu seinem ersten _Bildhauer ernannte, eine Menge Arbeiten, die eine geübte Hand
verrathen.
Freminet, Martin, Historienmaler, geb. zu Paris 1567, gest. daselbst 1619,
erlernte die Anfangsgründe der Kunst bei seinem Vater, einem mittelmässigen Maler,
bildete sich aber später bei Jean Cousin und kam, nachdem er bereits mehrere
Gemälde in seiner Vaterstadt ausgeführt, in seinem 25. Jahre nach Rom, wo gerade
Michelangelo da Caravaggio und der Cavaliere d'Arpino und deren beider-
seitige Anhänger mit einander im Kampfe lagen. Er schloss sich innig an letzteren
an, obgleich er eigentlich die Manier von dessen Nebenbuhler vorzog, studirte aber die
Werke des Parmeggianino und Michelangelo Buonarotti doch am meisten.