Frankendorifer
Franz von Antwerpen.
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Titel eines königl. Glasmalers bei der königl. Porzellanmanufaktur angestellt wurde.
Jetzt standen ihm alle Hilfsmittel zu Gebot, immer tiefer in die Geheimnisse der alten
Glasmalerei einzudringen, und er bestätigte durch seine stets vollkommener werdenden
Arbeiten, dass es ihm auch immer mehr gelang. Seine Bemühungen sollten indessen
von einem noch grösseren Erfolg gekrönt werden, als König Ludwig 1827 die Er.
richtung eines eigenen Instituts für Glasmalerei beschloss, eine Anstalt, von deren
Gründung an die Geschichte des hohen Aufschwungs dieser Kunst in unserem Jahr-
hundert datirt. Die ersten Leistungen des neuen Instituts waren die grossen für den
Regensburger Dom bestimmten Fenster, durch deren Ausführung die neubegründete
Kunst zugleich ihrem höchsten Zwecke, dem monumentalen, zugeführt wurde. Frank
fertigte die Hütten- und Ueberfanggläser aller Farben und Nuancen, besorgte die
Einschmelzung der auf sie übertragenen Malereien, welche von tüchtigen Künstlern
ausgeführt wurden, und die chemische Bereitung der nöthigen Farben und Flüsse,
und trat, nachdem er die Jüngeren in sein Verfahren hinreichend eingeweiht, von
der Ausübung eines Kunstbetriebs zurück, dem er eine so glänzende Zukunft be-
reiten half.
Literatur. Gessert, Geschichte der Glasmalerei.
Frankendorfer, Conrad, ein trefflicher Miniaturmaler zu Nürnberg, der um
1498 blühte.
Franque, Joseph, Historienmaler, der Bruder des folgenden, war, wie dieser,
ein Schüler von David, auch führten beide Brüder mehrere Bilder gemeinschaftlich
aus; Joseph eignete sich jedoch ein besseres Colorit an, als Pierre. Im Pal. Luxem-
bourg sieht man von ihm eine Allegorie: das der Anarchie anheim gefallene Frank-
reich erscheint dem General Bonaparte an den Ufern des Nils, letzterer inr Begriff,
ihm zu Hülfe zu eilen.
Franque, Pierre, ein französischer Historien- und Porträtmaler, der sich in
David's Schule bildete und im Geschmack seines Lehrers in Bildern von grossen
Dimensionen thätig war. Im historischen Museum zu Versailles sieht man von ihm:
die Belagerung von Lille und die Schlacht am Kanal von Brügge, beide nach van
der Meulen und Le Brun, ferner die Schlacht von Lens.
Franquelin, Jean Augustin, Historien- und sehr beliebter Genremaler, geb. 1798
zu Paris, gest. 1839, War ein Schüler von Regnault und machte sich namentlich
durch seine Darstellungen aus dem Volksleben, durch Gesellschaftsstiicke und dergl.,
die durch die vervielfält-igenden Künste mannigfach nachgebildet wurden , einen sehr
geachteten Namen. Im historischen Museum zu Versailles sieht man von ihm: die
Einnahme von Brissac (1703).
Franqueville , siehe Francheville.
Franquinet, Willem Hendrik, Historien- und Porträtmaler, geb. 1785 zu Maest-
richt, erhielt den ersten Unterricht in der Kunst bei H erreyns zu Antwerpen und
wurde nach Seiner Zllfüßkkllnft 1804 Zeichnungslehrer in seiner Vaterstadt. Im
Jahre 1815 machte er eine Reise durch Deutschland, auf welcher er unter Anderem
einen Johannes in der Wüste für den Freiherrn von Aretin, bayrischen Gesandten
beim Bundestag, malte. Auf der Kunstausstellung zu Brüssel im Jahr 1821 sah
man von ihm ein Bacchanal, das er zu Paris gemalt, wo er sich 1816 niedergelassen.
Er gab auch eine Gallerie der berühmtesten Maler heraus, wozu J. Cllabeft den
Text schrieb.
Frans, N., ein Maler, der zu Mecheln 1539 oder 1540 geboren Wurde, schon
frühe in den Barfüsserorden trat, aber auch als Ordensbruder fortfuhr, trelfliche
Gemälde zu schaffen. In der Liebfrauenkirche seiner Vaterstadt sah man von ihm
eine Flucht nach Aegypten und in einer anderen damals noch ausserhalb Mecheln's
Stehenden Kirche: einen Besuch der Maria bei Elisabeth. Er war der Lehrmeister
deS FTßIlS Verbeck.
Franz 17011 Antwerpen, ein niederländischer Maler, der in den Jahren 1502 bis
1510 mit Ausführung verschiedener Werke für die Kathedrale zu Toledo beschäftigt
War, wobei er sich zuweilen der Hülfe eines Johann von Brüssel bediente.
Müller, Künstler-Lexikon. n. 8