112
Frangipane
Frank, Michael Sigismund.
logische Gegenstände, nach den Entwürfen anderer Meister al fresco gemalt, näm-
lich: Diana und Endymion, Aktäon, Marsyas, Apollo und Cybele.
Auch ausserhalb Bolognas findet man manche interessante Bilder von Francucci.
So zeigt man im Museum zu Berlin: Maria mit dem Kinde in der Herrlichkeit von
Cherubim, unten die h. h. Alb und Petronius; im Dome zu Faenza: Madonna in trono,
eines der vorzüglichsten Werke des Meisters; im StädePschen Institut zu Frank-
furta. M.: Maria auf Wolken, von einem Engelchor umgeben, unten die h. h. Johan-
nes, der Täufer, und Sebastian, zwischen beiden den knieenden Donator; in der
Solly'schen Sammlung zu London: Maria mit dem Kinde auf dem Throne und den
h. h. Bernhard und Sebastian (1527); in der Pinakothek zu München: die heil.
Jungfrau mit dem Kinde in der Glorie, von Cherubim und Engeln umgeben, unten
die h. h. Geminianus, Franz von Assissi, Clara und Magdalena; in der Gallerie
Borghese zu Rom: eine Verlobung der heil. Katharina; im Pal. Colonna daselbst:
eine heil. Familie; im Pal. Sciarra dort: eine heil. Familie.
Frangipane, Niccolö , ein Maler aus Padua oder Udine, von dem man vorzugs-
weise eine Himmelfahrt bei den Conventualen zu Rimini vom Jahr 1565 und einen
heil. Franciscus in S. Bartolommeo zu Padua vom Jahr 1588 rühmt. Die Nach-
richten über ihn reichen aber bis 1595. Er malte in dem kräftigen Styl der dama-
ligen Naturalisten Kirohenbilder, namentlich aber Gegenstände aus der Mythologie,
insbesondere aus dem Sagenkreise des Bacchus, für welchen sich seine Kunstweise
vorzugsweise eignete
Frank, siehe auch Franck und Francken.
Frank, Hans, ein Formschneider, der mit mehreren anderen Künstlern an dem
grossen Triumphwagen Kaiser Maximilian I. nach Zeichnungen von H. Burgkmair
arbeitete. Wahrscheinlich war es derselbe H. Frank, der zu Nürnberg wohnte und
dem Albr. Dürer die Holzstöcke zurichtete. Man schreibt ihm nebiges Mono-
gramm zu.
Frank, Julius, ein Historienmaler zu München, der sich der ernsten kirchlichen
Richtung der Kunst zuwendet. Auf der allgemeinen deutschen Gemäldeausstellung
zu München im Jahr 1854 sah man von ihm unter Anderem eine schöne heil. Familie,
die vielen Beifall fand.
Frank, Michael Sigismund, Glasmaler, geb. 1770 zu Nürnberg, gest. 1847 zu
München, ein Künstler, dessen Name mit dem Wiederaufleben der Kunst der Glas-
malerei in unserem Jahrhundert eng verknüpft ist, erlernte die Porzellanmalerei unter
Trost's Anleitung in seiner Vaterstadt, gab sich aber schon von früher Jugend an
unausgesetzt Mühe, die fast erloschene und verloren gegangene Kunst der Glas-
malerei Wieder in's Leben zu rufen, hatte jedoch über lauter fruchtlosem Versuchen
bereits Vermögen und Gesundheit auf's Spiel gesetzt, bis es ihm 1804 durch einige,
wenn auch noch unvollkommene Proben gelang, den Beweis herzustellen, dass er
dem alten Glasmalverfahren auf die Spu1' gekommen. Der Kammerpräsident von
Stauffenberg unterstützte das in voller Ausbildung begriffene Talent Frank's, indeln
er ihm auftrug, für die Kapelle seines Schlosses Greifenstein in Franken eine Reihe
von Wappen auf Glas zu malen, eine Arbeit, die so gut gelang, dass Sie nicht nur
des Auftraggebers Erwartungen übertraf, sondern dem Künstler auch eine Reihe
weiterer Bestellungen eintrug. Im Jahr 1808 überreichte darauf Frank dem königl.
bayrischen Hofe dessen auf Glas gemaltes Hauswappell, eine vorzügliche ATbeit,
Welche König Max I. durch ein ansehnliches Honorar und die unentgeldliche Ueber-
lassung eines Gebäudes in Nürnberg zum bequemeren und grösseren Betrieb seiner
Schmelzarbeiten belohnte. Frank malte jetzt Bilder in grösseren Dimensionen, unter
denen man eine Beschneidung,.nach Golzius, und eine Geburt Christi, nach Bols-
wert, rühmte, führte auch andere Bestellungen für vßrSchiedene deutsche Höfe aus,
bis der Fürst Ludwig von Wallßßtein 1814 ihn veranlßßSße, Nürnberg zu verlassen
und nach Wallerstein zu übersiedeln, Wo er bis 1818 in Diensten des Fürsten
blieb. Im letzteren Jahre wandte er sich mit mehreren grösseren Glasmalereien nach
München, wo er nun, gegen schriftliche Hinterlegung seines Verfahrens, mit dein
EF