Volltext: F - L (Bd. 2)

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Franco, Angiolo 
Franco . G30. Batista. 
Messina sah man von ihm: eine Kreuzabnahme, und in S. Agostino cbendaselbst: 
Christus unter den Schriftgelehrten. 
Franco, Angiolo, Maler zu Neapel, woselbst er um 1445 starb, war ein Schüler 
von Colantonio del Fiore, den er auch nachzuahmen strebte. Obgleich seine 
Arbeiten noch keinen hohen Grad von Vollkommenheit tragen, so förderten sie doch 
die Kunst im Allgemeinen zu Neapel. Er arbeitete in verschiedenen Kirchen daselbst 
und man bewunderte seiner Zeit namentlich seine Gemälde in der Kirche Johannis, 
des Täufers, wegen der Einheit der Handlung, dem lebendigen Ausdruck und den 
lieblichen Köpfen, wenn auch die Zeichnung, besonders in den Plxtremitäten, noch 
mangelhaft war. Für den Dom seiner Vaterstadt war er um 1414 thätig. 
Franco, Bolognese, ein Maler, der in Bologna zuerst den Uebergang von der 
byzantinischen Befangenheit zu einer naturgemässeren Darstellung bildete, wie eine 
Madonna von seiner Hand mit dem Datum 1313 im Palast Ercolani daselbst beweist. 
Er war auch ein vorzüglicher Miniaturmaler, und genoss eines solchen Rufes, dass 
ihn der Papst Bonifaz VIII. nach Rom berief. um daselbst in Gemeinschaft mit Giotto 
und Oderigi aus Gubbio, dessen Schüler Franco gewesen sein soll, mehrere Bücher 
der vatikanischen Bibliothek mit Miniaturen zu schmücken. Er steht zwar seinem 
grossen Zeitgenossen Giotto in der Kunst nach, Dante aber, der seiner in seiner 
„Divin_a comedia" (Purgatorio XI. Vs. 83) gedenkt, erhebt ihn über letzteren. 
Nach Bologna wieder zurückgekehrt, gründete Franco dort eine Schule, in der 
sich Vitale, Lorenzo, Simone, Jacopo, und Cristoforo da Bologna gebildet 
haben sollen.  
Franco, Giacomo, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1566 zu Venedig, ein Ver- 
wandter des Giov. Bat. Franco und Schüler von Ag. Caracci, der für mehrere 
mit Kupferstichen ausgestattete YVerke arbeitete. Das erste der nebigen Mono- 
gramme findet man auf einem Bildniss des Generals Aldobrandino von ihm; das zweite E 
auf einer Ansicht von Jerusalem und das letzte auf einer heil. Jungfrau von Loretto.  k 
Er bezeichnete übrigens seine Blätter meistens mit seinem Namen. Et 
Franco, GiO. Batista, genannt il Semolei, geschickter Historienmaler, geb. 1510 
zu Udine, gest. zu Venedig 1580, kam frühzeitig nach Rom, wo er sich hauptsächlich 
dem Studium der Werke Michelangelos widmete, und sich namentlich durch seine 
treffliche Zeichnung früh bemerkbar machte. Die Meister in seinem Berufe erkannten 
in ihm einen sinnreichen Künstler und nahmen seine Hülfe vielfach in Anspruch. So 
malte er im Jahr 1536 für den Triumphbogen, durch welchen Kaiser Karl V. seinen 
"Einzug in Rom halten sollte , vier grosse lirescogemälde in Helldunkel, ging hierauf 
mit Rafaello da Montelupo nach Florenz und war dort an den Arbeiten für ähn- 
liche Festlichkeiten zum Empfang desselben Kaisers, sowie später für die beim Ein- 
zug der Gemahlin des Herzogs Alexanders thätig. Auch half er Vasari bei der 
Ausschmückung eines Palastes für Ottaviano dei Medici, führte indessen auch eigene 
und selbstständige Arbeiten aus, unter denen man eine Lucretia, welcher Tarquinius 
Gewalt angethan, nennt_ Nach dem Tode Herzog Alexanders (1537) trat er in die 
Dienste des Herzogs Cosimo I., copirte für denselben einige Bildnisse seiner Ver- 
wandten nach Fra Sebastiano del Piombo, Tizian und Pontormo, und ein 
Noli me tangere nach Michelangelds Carton, malte für ihn die Schlacht von 
Montemurlo und nahm sodann an der Ausführung der Festbilder an dem, zu Ehren 
der Vermählung des Herzogs mit Donna Leonora von Toledo, 1539 errichteten 
Triumphbogen Antheil. Nachdem er hierauf noch einige Malereien in Madonna di 
Vertigli in Valdichiana vollendet, kehrte er nach Rom zurück, Wo er im Palast des 
Kardinals Fr. Cornaro eine Loggia mit kleinen Bildern und Figuren, ein seiner Zeit 
sehr gerühmtes Werk, schmückte, und für die Brüderschaft der Misericordia eine 
Gefangcnnehmung Johannis, des Täufers, in fresco malte. Auf Empfehlung des 
B- Gßnga kam er jetzt in die Dienste des Herzogs von Urbino," für den er in der 
an den Palast gränzenden Kirche zu Urbino ein Deckengemälde, die Himmelfahrt 
Mafiä a1 fYeSClJ, ausführte (beim Einstürzen der Kuppel der Kirche zu Grund ge- 
gangen). für die Majolicafabrik in Castel Durante eine grosse Menge von Zeichnungen
	        
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