106
Francken, Frangois, der Dritte
Francken, Jeronimus, der Aeltere.
die Passion; Besuch eines Prinzen in einer Kirche; den verlorenen Sohn (beide letz-
tere Bilder mit der Jahreszahl 1633); im Museum der bildenden Künste zu Stuttgart:
die drei Weisen aus dem Morgenlande bringen dem Christkinde Geschenke; in der
Gallerie des Belvedere zu Wien: einen Hexensabat-h (bezeichnet mit dem Namen
des Künstlers und der Jahreszahl 1607); eine Hexenversammlung mit der Fahrt durch
den Schornstein; Christus zwischen den beiden Schächern (mit Monogramm und der
Jahrszahl 1606); Christus im Gespräch mit Nicodemus.
Franz Franken der Jüngere pflegte seine Bilder mit nebigem Mnnogramm zu
bezeichnen. 1m Jahr 1843 wurde zu Paris ein grosses Werk und Hauptbild des
Meisters, Christus auf dem Weg nach deni Kalvarienberge, verkauft.
Francken, Franqois, genannt der Dritt-e, Maler, der Sohn Fr. Francken des
Jüngeren, über den wir aber keine weitere Kunde besitzen, als dass er von 1656
bis 1657 Oberältester der St. Lucasbrüderschaft zu Antwerpen war.
Francken, Gabriel, Maler, geb. zu Ende des 16. Jahrhunderts zu Antwerpen,
kam im Jahr 1606 zu Gerard Schooffs in die Lehre und war 1636-1637 Ober-
ältester der St. Lucasbrüderschaft. Er soll der Sohn des Sebastian Francken
Ö
3
ä:
3
3
"E
gewesen sein.
Francken, Gabriel, kam 1637 als Lehrling zu Gaspard van Abshoven.
Francken oder Francq, Jan, kam 1644 zu Abraham Mattys in die Lehre.
Francken, Jan Baptist, Maler, der Sohn des Seb. Francken, geb. 1599 zu
Antwerpen , gest. 1653 , arbeitete anfänglich im Geschmack seines Vaters , der auch
sein Lehrer war, bildete sich aber hernach nach Rubens und van Dyck; Doch
verliess er später die Historienmalerei fast ganz und malte meistens nur noch Säle
und Gallerien, mit Standbildern , Büsten u. s. w. stafl-irt, mit spielenden , musicirenden
und tanzenden Figuren, meistens hervorragenden Persönlichkeiten seiner Zeit. S0
stellte er, in Gemeinschaft, mit David Beck, eine im Jahr 1611 zu Brüssel veran-
staltete Tanzparthie dar, auf der mehr als 40 Bildnisse, nach dem Leben gemalt, unter
denen man z. B. den Erzherzog Albrecht, die Infantin Isabella, den Prinz von Oranien
und seine Gemahlin u. s. w. erkennt, vorkommen. Im Museum zu Brüssel sieht man
von ihm: eine Enthauptung des Täufers.
Francken, Jeronimus, genannt der Aeltere, der Sohn des Nicolaas, geb. 1544-,
nach Einigen zu Herenthals, nach Anderen zu Antwerpen, gest. zu Paris um 1620,
Maler, bildete sich in der Schule des Frans Floris und begab sich später nach
Frankreich , wo er für die Augustinerkirche zu Paris eine Kreuzigung malte, welche
die Jahrszahl1565 trägt. Das Jahr darauf war er mit anderen niederländischen
Künstlern, worunter Apert Fransen, Jan de Mayer, Cornelis Ketel und
Denys von Utrecht im Schlosse zu Fontainebleau beschäftigt. Als aber auf ein
Edikt Philipp I1. von Spanien alle Belgier Frankreich verlassen mussten, ging er auf
einige Zeit nach Italien, wo er sich meistens zu Venedig aufhielt, kam jedoch bald
wieder nach Paris zurück, woselbst er nunmehr von König Heinrich III. zum Hofbild.
nissmaler ernannt und mit Bestellungen überhäuft wurde, auch eine grosse Schule
eröffnete, die mehrere seiner früheren Mitschüler bei Fr. Floris besuchten, und in
der sich um 1585 auch Ahr. Bloemart weiter ausbildete. Um dieselbe Zeit malte
er auch eine Geburt Christi für die Barfüsserkirche zu Paris. Nach dem Morde Hein-
rich 111 (1539) ging er nach Antwerpen, kehrte aber 1595 wieder nach Paris zurück,
wo er unter Heinrich IV. und nachher unter Ludwig XIII. dieselbe Gunst wie zuvor
unter deren Vorgängern genoss.
Francken's Werke erreichen zwar in der Zeichnung die Arbeiten seines Lehrers
Frans Floris nicht, dagegen sind sie in der Composition Sßhäilzbnr, haben aber
wenig Wirkung und sind trocken. Bei Bildern mit kleineren Figuren werden diese
Mängel weniger bemerkbar. Seine Bildnisse sind jedoch so trefflich behandelt, wie
die des Fr. Pourbus.
Im Museum zu Antwerpen sieht man von ihm ein Bild: Horatius Cooles, be-
zeichnet: „Jeronimvs Francken. inv. et fecit. anno 1620 den 14. Augusti";
in der Gallerie zu Dresden: die Enthauptung Johanniis, des Täufers.