Volltext: F - L (Bd. 2)

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Posse . 
Chaxlos de 1a - Foucher. 
höchsten Ruhmes würdiges Gemälde, auf dem besonders die das Christuskind an- 
betenden Kinderengel voll der zartesten Unschuld und des innigsten Gefühles sind. 
Auch in der Sammlung des Grafen Raczynski zu Berlin zeigt man ein Bild von Bor- 
gognone; Maria mit dem Kinde, dem heil. Christoph und dem heil. Georg. 
FOSSE, Charles de 1a, Historien- und Porträtmaler, geb. zu Paris 1636, gest. 
daselbst 1716, erlernte die Anfangsgründe der Kunst bei Chauveau, trat aber 
später zu Le Brun in die Lehre, bei dem er bis in sein 22.Jahr blieb, worauf er 
nach Italien reiste und sich längere Zeit in Rom aufhielt, wo er Raphael und die 
Antiken studirte und des ersteren Messe von Bolsena copirte. Von Rom begab er 
sich vnach Venedig, wo er drei Jahre lang die angestrengtesten Studien nach den 
grossen Coloristen der venetianischen Schule machte. Eines seiner ersten Werke 
nach seiner Rückkehr aus Italien war ein Irescogemälde in der Kirche S. Eustache 
zu Paris , das aber seither zu Grunde gegangen ist. Hierauf schmückte er das Chor- 
und Kuppelgewölbe der Kirche Maria Himmelfahrt in der rue Saint-Honore, war auch 
vielfach anderwärts für die Schlösser von Versailles und Meudon, sowie für ver- 
schiedene andere Kirchen von Paris und auswärts beschäftigt. Im Jahr 1673 wurde 
er zum Mitglied, 1674 zum Professor, 1699 zum Direktor, 17022 zum Rektor und 
1715 zum Kanzler der Akademie ernannt. lm Jahr 1690 ging er nach London, um 
das Landhaus des Lord Montaigu, des früheren englischen Gesandten zu Paris, mit 
Fresken zu schmücken, bei denen ihm Rousseau und B. Monnoyer halfen. Nach 
vollendeter Arbeit kehrte er, trotz den schmcichelhaftesten Anträgen Wilhelm  
der seine Malereien in jenem Landhausc mehreremale mit ungetheiltem Beifall in 
Augenschein genommen hatte, nach Frankreich zurück, da man ihm keinen längeren 
Urlaub ertheilen konnte, weil Mignard, Le Brun's Nachfolger als erster Maler 
des Königs zu alt war, um die Malereien der Kuppel des lnvalidendom's auszuführen, 
die daher de la Fosse übertragen werden mussten. Dieses immense Werk (voll- 
endet 1705) ist die Hauptarbeit des Meisters. Ausserdem führte er aber noch eine 
beträchtliche Anzahl anderer bedeutender Gemälde für Kirchen, Schlösser und Paläste 
aus. Unter Anderem malte er über dem llauptaltar der Kapelle des Schlosses zu 
Versailles das grosse Altarblatt mit der Auferstehung Christi. 
Fossels Bilder gefielen seiner Zeit wegen der markigen Malerei, dem blühenden 
Colorit und der vortrefflichen Wirkung. Seine fehlerhafte Zeichnung und unge- 
fällige Gewandung wusste er unter dem Scheine einer gewissen Grossartigkeit der 
Composition zu verbergen und den Mangel an Lebenswärme und Frische der Tinten 
durch bunte Färbung den Augen seiner Zeitgenossen geschickt zu verdecken. 
Im Louvre zu Paris sieht man von ihm: die Findung Mosis; die Verkündigung; 
Mariä Vermählung; den Raub der Proserpina- (gest. v. L. S. Empereur); den 
Triumph des Bacchus; das Opfer der Iphigenie 
P0888, Jean Baptiste de 1a, ein Kupferstecher und Arbeiter in Tusehmanier, der 
1721 zu Paris geboren wurde und ein Schüler von Fessard war. Seine besten 
Blätter "sind: die Familie Mozarfs (1764); der Herzog von Orleans zu Pferd; Der- 
selbe im Armstuhle, neben ihm der kleine Herzog von Chartres; die Familie Calas, 
nach (Iarmontell. 
Fosseyeux, Jean Baptiste, ein geschickter Kupferstecher, der seine Kunst bei 
Delaunay und Moreaujr. lernte, wurde zu Paris 1782 geboren und starb auch 
daselbst 1824. Seine besten Blätter sind: Ferdinand Cortez, nach Velasquez; 
die wassersüchtige Frau, nach Gerard Dow; eine Sibylle, nach Dominichino; 
der verlorene Sohn, nach Spada (1806). 
Fouceel, ein Landschaftsmaler und Kupferätzer, der in der ersten Hälfte des 
17. Jahrhunderts thätig war und sehr zart radirte landschaftliche Blätter ausführte. 
Wir kennen zwei Wandlandschaften von ihm, äusserst hübsche, aber sehr seltene 
Blätter. 
Foucher, Nicoles, ein Porträt- und Ilistorienmaler, der 1650 zu Paris geboren 
Wllllde, dort um 1670 vielfach thätig war und im Anfang des 18. Jahrhunderts ge- 
worben. Er war ein Schüler von Mignard und genoss seiner Zeit einen grossen
	        
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