Volltext: A - E (Bd. 1)

Balducci 
Baldung. 
selben aus. Seine erste Frescomalerei urar die Aussenwand der Kapelle S. Gilio in 
S. Maria Nuova, ein seiner Zeit gerühmtes WVerk, worin man unter anderen einen 
S. Aegidius sah; hierauf malte er in der Kapelle der Herren Gherardo und Bongianni 
Gianligliazzi, zweier reichen Florentiner, in S. Trinita zu Florenz, eine Altartafel in 
Tempera, die Kapelle selbst aber schmückte er in Fresco mit Bildern aus dem alten 
Testamente, in denen er mit grossem Flciss und vieler Zartheit eine ungemeine Ge- 
schicklichkeit in der Nachahmung der Natur, besonders in mehreren darin an gebrach- 
ten Porträts an den Tag gelegt haben soll. Da diese Male1'eien aber zu Grunde ge- 
gangen sind, so sind wir zur Beurtheilung seiner Leistungen auf das von ihm in der 
Kirche S. Annunziata seiner Vaterstadt in Freseo ausgeführte, in Tempera überar- 
beitete Gemälde, die Geburt Christi darstellend (abgebildet in der Etruria Pittrice), 
angewiesen, in welchem er, wie wir an dem zwar ausgeblichcnen, aber sonst 
noch wohlerhaltenen Bilde erkennen, bezeichnend für seine ganze Kunstrichtung, 
in naturgemässer Behandlung der Nebendingc, Landschaft u.  wahrscheinlich 
durch ilandrischen Einfluss angeregt, einen bedeutenden Fortschritt in der Darstel- 
lungsweise der italienischen Malerei des 15. Jahrhunderts entfaltet. Das wohler- 
haltendste Gemälde Baldovinettfs soll eine Tafel in der Grossherzogl. Gallcrie zu 
Florenz, eine Madonna mit dem Kinde und Heiligen sein. Als weitere aber nicht mehr 
vorhandene Werke von ihm bezeichnet man einen Christus an der Säule im Kreuz- 
gang von S. Croce, und eine Madonna. an der Ecke der Carnesecchi zu Florenz. Von 
einem Deutschen in der Mosaik unterrichtet, hat Baldovinetti auch in dieser Kunst- 
weise mauchfache Proben seiner Geschicklichkeit an den 'l'ag gelegt. So führte er 
u. A. über der Bronzethüre von S. Giovanni zu Florenz mehrere Engel, welche das 
Haupt Christi halten, aus und verbesserte die Musivarbeiten der Gewölbe in derselben 
Kirche. In der Kapelle der Tornabuoni in S. Maria Novclla zu Florenz brachte sein 
Schüler Ghirlandajo in einem Bilde des aus dem Tempel gejagten Joachim des 
Lehrers Bildniss an. Baldovinet-ti bildete noch einen andern Schüler, dcnldorentiner 
Graffione. 
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeichnctsteu Maler, Bildhauer und Baumeister. 
Balducci, Giovanni, soll ein Zeitgenosse des Giotto gewesen, diesem auch weder 
in der Zeichnung, noch an technischer Kunst nachgestanden sein. Es wird von ihm 
ein Bild, bestehend aus drei Tafeln und darauf die Madonna mit dem Kinde und Hei- 
ligen darstellcnd, auf Goldgrund gemalt, angeführt, auf dem er sich "Johannes de 
Pisis pinxit" unterschrieben. Auf andern Gemälden soll er sich sMiMgister 
Johannes Balducci de Pisis" genannt haben.  
Balduccio, Giovanni di, aus Pisa, ein Bildhauer aus der Periode ließ italienisch- 
germanischen Styls in Italien, urar im letzten Decennium des 13. Jahrhunderts ge- 
boren und kam 1336, bereits als ein Künstler von Ruf, nach Mailand, wo er eine 
Schule gründete und um 1339 das Grabmonument des heil. Petrus Martyr in S. Eus- 
torgio dasclbst. fertigte, ein grosses umfassendes Werk, das aber in der Ausführung 
theils noch hart und steif, theils übertrieben bewegt cläsßllßiüf- Beffäßhtlich roh 
sind seine Sculpturen von dem ehemaligen Portal der Brerakirclie zu Mailand, jetzt 
in der dortigen Akademie. Unter Seinem Einiluss sind verschiedene Monumente ent- 
standen, die man in mailändischexi Kirchen findet. Sein Schüler war Bonino da 
C a. m p i o n e. 
Baldung, Hans, genannt Grien, einer der vorzüglichsten oberdeutschen Maler, 
treiilicher Formschneider und Kupferstecher, um 147 0 zu Gmünd in Schwaben ge- 
boren , arbeitete in seinem Vaterlande, im Breisgau, in der Schweiz und im Elsass. 
Im Jahr 1496 schmückte er das badische Nonnenkloster Lichtenthal, in welchem sich 
seine Schwester befand , mit Gemälden. Mehrere Jahre lebte er sodann zu Freiburg 
im Breisgau, wo er für die Münsterkirche die grosseniGemälde des Hochaltars fertigte, 
die 1516 vollendet wurden. Von Freiburg zog 61' nach StTäSSburg, woselbst er von 
1533 an, später zum bischöflichen Hofmaler und Mitglied des gtossen Raths ernannt, 
bis zu seinem 1552 erfolgten Tode verweilte. 
	        
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