Attiret
Aubois.
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der Kunstweise des Gh irlandaj 0 verrathen und mit grösstem dekorativem Ge-
schmack ausgeführt sind. Auch soll Attavante eine Handschrift des Silius Italicus
und einen Codex des Martianus Capella, beide in der Bibliothek von S. Giovanni e
Paolo zu Venedig mit Miniaturen geschmückt haben.
Attiret, Claude Francois, geb. 1728 zu Dole in der Franche Comte, bildete sich
"unter Pigal zum Bildhauer, errang in Rom und Paris mehrere Preise und führte für
seine Vaterstadt mehrere Statuen (u. A. die erste, welche Ludwig XVI. gesetzt wurde)
und andere Sculpturarbeiten für die Hauptkirche zu Dijon u. s. w. aus. Attiret war
Mitglied der k. Akademie zu Paris und starb 1804 im Spital seines Geburtsorts.
Attiret, Johann Dionys, geb. zu Dole 1702, der Oheim des Obigen, bildete sich
.zu Rom in der Malerei aus, trat nach seiner Rückkehr in den Orden der Jesuiten und
"führte während seines Noviziats 4 Bilder für den Dom von Avignon aus, reiste jedoch
im J. 1737 nach China, wo er sich in kurzer Zeit die Gunst des Kaisers in so hohem
Grade zu erwerben wusste, dass ihn dieser zum Hofmaler- ernannte, in welcher Eigen-
schaft er für denselben eine Menge von Bildern, Schlachten, festliche Aufzüge u. s.w.
darstellend, _von denen einige in Paris gestochen wurden, malte. Attiret starb 1768
zu Peking.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der Malerei in Frankreich.
Atri, 141108. d], soll die schönen Fresken der im Spitzbogenstyl erbauten Kathedrale
von Atri im Königreich Neapel gemalt haben.
Aubel, Carl, ein geschickter Historienmaler, der sich in Paris und Rom bildete,
seit 1833 Professor an der Akademie der bildenden Künste in Cassel und seit 1844
Inspektor der dortigen Bildergallerie ist.
Aubert, Augustin, geb. 1781 zu Marseille, ein Schiller von Peyron, bildete sich
zu einem tüchtigen Historiein, Porträt- und Landschaftsmaler aus, namentlich aber
malte er geschätzte Bilder aus der christlichen Geschichte für verschiedene Kirchen
Frankreichs,_z. B. die Dreieinigkeit für die Kirche S. Trinite zu Marseille, den Besuch
Mariens bei Elisabeth für Notre Dame du Mont u. s. w. Er ist Direktor des Museums
und der Zeichnenschule in seiner Vaterstadt.
Aubert, Jean, der Erbauer des Hotels Soissons zu Paris, war ein geschickter Archi-
tekt der jüngsten Vergangenheit, wie sein Vorgänger gleichen Namens, der den
prachtvollen Marstall und die Reitbahn des Schlosses Chantilly baute, aber schon 1727
starb.
Aubert, Pierre Eugene, geb. 1788, ein guter Kupferstecher im Landschaftsfache,
von dem u. A. das Prachtwerk über Aegypten mehrere trefiliche Blätter enthält.
Aubertin, F., ein tüchtiger Stecher in Aquatintamanier, der um 1800 in Leipzig
thätig war und besonders hübsche Landschaften nach B ergh em, H. R0 o s, Dietrich,
Vanloo, auch ein Porträt Napoleon's nach Gros stach.
Aubin, Augustin de Saint, geb. zu Paris 1736 , gest. 1807, Zeichner. Kupfer-
ätzer und Stecher, erlernte die Kunst bei L. Cars und Fessard und bildete sich zu
einem treüiichen Künstler in seinem Fache aus. Er war ausserordentlich tleissig,
stach eine Menge vorzügliche Porträts, worunter u. A. die von Franklin, Necker,
Washington, de Heinecken, Sal. Gessner, Voltaire, Crebillon, Bousseau u. mehrere
grössere Blätter, unter denen Venus mit der Muschel nach Tizian, Leda mit dem
Schwan nach Veronese zu den besten gehören und mehrere Tausende Medaillen,
Gemmen u. s. w, 08„
Aubin, Charles Germain de Saint, Bruder des Obigen, geb. zu Paris 1721, gest.
1786, war Zeichner des Königs und radirte einige Blätter Blumen, Stickereien u. dgl.
Aubin! Gabriel Jaques (18 Saint, Maler und Knpferätzer, geb.1724 Zll Paris,
gest. 1780 , malte verschiedene Bilder und Tadirte mehrere Blätter nach eigener Com-
position, unter denen die Gemäldeausstellung im Louvre das beste ist.
Aubois , August, geb. 1795 zu Chäteau-Gantier, bildete sich unter Gros zu Paris
zu einem tüchtigen Historiem, Genre- und Porträtmaler, wie seine Susanna (1822),
Bachus und Ariadne (1824), sein h. Sebastian (1828), seine Erstürmung der Treppe
des Louvre u. s. w. beweisen.