Volltext: A - E (Bd. 1)

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APPiani 
Aquila. 
ein Schlagüuss arbeitsunfähig gemacht hatte , die letzten Jahre seines Lebens in 
Kummer und Sorge zubrachte, ja um dasselbe nur zu fristen, in de1' letzten Zeit noch 
alle seine Zeichnungen und Studien verkaufen musste, bis ein wiederholter Schlag- 
üuss 1818 solcher qualvollen Existenz ein Ende machte.  Appiani hält sich in 
seinen meisten Bildern von dem damals üblichen theatralischen Pomp der Franzosen 
fern; sie zeichnen sich durch einfache Grösse der Composition, graziöse Zeichnung, 
Glanz, Anmuth und- Harmonie der Farbe und einen gewissen grossartigen Styl aus; 
tiefere Charakteristik und Ausdrucksweise gehen ihnen jedoch bis auf einige seiner 
bedeutendsten YVerke, z. B. die schönen Fresken in S. Maria presse di Celso zu Mai- 
land , die vier Evangelisten und Kirchenvater darstellend, beinahedurchgehends ab. 
Er malte fast alle Mitglieder der Familie Napoleons, war aber in seinen Porträt-s 
nicht besonders glücklich.   
Appiani- hat beinahe alle Paläste lllailands mit Fresken geschmückt, zu seinen 
vorzüglieheren gehören aber die im kaiserlichen Palaste, die Grossthaten des Erobe- 
rers Napoleon darstellend (gest. von Rosasp ina), und die in der Rotonda dell' Orange- 
ria im Pal. reale zu Monza, mit Darstellungenaus der Mythe der Psyche. Auch in 
Deutschland sieht man Freskomalereien von dem vielgesuchten Meister. S0 sind u. A. 
die 28 Deckenbilder in der Peterskirche zu Mainz von seiner Hand. Zu seinen besten 
Oelgemälden gehören: Jakob und Rahel (gest. von (iaravaglia), Christus mit seinen 
Jüngern zu Emmaus (gest. v. J. Bernar d i), Yenus und Amor auf der Villa Sonnnariva. 
am Comersee, Napoleon auf de111 'l'l1rone (gest. v..Bartolozzi, die Toilette der Juno, 
Rinaldo in den Gärten der Armida, der Olymp u. s. w. 
Die berühmtesten Kupferstecher seiner Zeit haben nach seinen Bildern ge- 
stochen und Bisi veranstaltete eine Herausgabe seiner sännntlichen XVerke. Ander- 
loni stach das Porträt des Künstlers. Der Mailänder Bildhauer Pom peo Marchesi 
führte seine Büste kolossal in Marmor aus und schenkte sie der Wiener Akademie. 
Appiani, Francesco, geb. 1702 zu Ancona, gest. 1792 zulferixgia, war ein Schü- 
ler des Mag atta, bildete sich aber später in Rom, besonders im Umgang mit Man- 
cin'i, der unter die ersten Maler seiner Zeit gezählt wurde, zu einem tüchtigen Künst- 
ler aus , dessen Bilder sich durch die liebliche Composition und harmonische Farben- 
wirkung eine gewisse Geltung verschalibn. In S. Sisto Vecchio zu Florenz, und in 
der Kathedrale, der lilranziskanerkirche, der Peterskirche u. s. w. zu Perugia sieht 
man Gemälde von ihm. Er malte auch viel für England. 
Appius Pulcher, römischer Proconsul und Architekt, der die Propyläen zu Eleusist 
erbaute.  
 Apshoven, siehe Abtshoven.  
Aquila. Mit diesem Namen bezeichnet Arend van Haien seine gestochenen 
oder gesehabten Blätter. Siehe Haien.  
Aqllila, Francesco Faraonio, Maler und Kupferstecher, geb. 1676 zu Palermo 
und um 1700 zu Rom thätig, führte Nadel und Stichel mit grossem Verständniss, 
wenn auch seine Stiche hin und wieder trocken erscheinen. 'Ausser vielen gTQSSQn 
Blättern, nach den besten lllalernwmd den Antiken, worin er dem P. S. Bartoli 
nacheiferte, einzeln und in gesammelten Werken , von denen Heineck en in seinem 
,.Dictionnaire des artistes" ein Verzeichniss bringt und unter denen besonders der 
Heiland in der Glorie nach Marat ti, der heil. Petrus nach L anfran c o, das Abendmahl 
nach Alb an i , mehrere Kuppelbilder nach Pietro da C o1'to'n a, die heil. Rosalie für 
die Pestkranken bittend, nach seiner eigenen Composition hervorgehoben werden 
dürften , gab .er die vatikanischen Loggienbilder unter dem Titel: Picturae Raphaelis 
Urbinatis ex aula et conclavibus PalatiiTlaticani, in 22 Blättern heraus. 
Aquila, Johannes, ein Maler, der um 1420 blühte und von dem man in der 
k. k. Gallerie zu YVien zwei Scenen aus den1_ Leben der Maria sieht, die an Dürer 
und M. Sehongauer erinnern. 
Aquila, Pietro, Maler und Kupferätzer, Bruder des Franc. Faraoino, geb. um 
Al677 zu Marzello, wa1' Priester, widmete sich aber eifrig den zeichnenden Künsten und 
 ' Abzeb. in den Denkmälern der Kunst. Atlas zu iiuglers Hanab. a. Kunst-gesch. Taf. 15, Fig.8u.14.
	        
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