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Apollodoro
Apollonios.
Bilde der Liebesgöttin hervorgetreten sein, die aus den blauen Fluthen des Meeres
auftauchend, sich die träufelndcn Haare auswindet, wozu ihm die am Neptunsfcvst-e
zu Eleusis vor den Augen der versammelten griechischen Völker völlig entkleidet
in das Meer steigende Phryne die erste Anregung gegeben und hernach die unmittel-
baren Naturstudien geboten haben soll. Dieses von den Dichtern vielfach besungene,
als ein Wunder gepriesene Bild der Anadyomene kam in den Tempel des Aeskulaps
zu Kos, Augustus versetzte es später in den Tempel des D. Julius zu Rom, wo es
aber schon zu Nero's Zeiten verdorben war. In ähnlicher, alle erreichbare Anniuth
vereinigcnder Schönheit stellte er die drei Grazien , die Geliebte Alexander's, Kam-
paspe, und eine zweite Anadyomene dar, die noch mehr bewundert worden sein soll
als die erste, die aber unvollendet blieb, Weil er darüber starb und kein anderer
Künstler sie zu vollenden wagte. Nicht minder bedeutend war Apelles in heroischen
Gemälden. S0 rühmte man: die von Nymphen umgebene opfernde Diana, seinen
Herkules, seinen Klitus, der, in die Schlacht eilend, den Helm begehrt u. s. w. Be-
sonders gross erschien er in seinen ideal aufgefassten Porträts Alexander's des Gros-
sen, an dessen Hof er malte, und seiner Feldherrn, des Königs Philipp und der her-
vorragendstc-n seiner Zeitgenossen. Er stellte Alexander mit Castor und Pollux und
der Victoria dar, ferner, wie er den Siegeswagen besteigt; hochberühmt aber war
das im Artemistempel zu Ephesus aufgehängte Bild desselben mit dem zeusschen
Attribut, dem Blitze, in der Hand. Nach Alexander's Tod hatte sich Apelles an den
Hof des ägyptischen Königs Ptolomäus begeben, war aber bald Wieder nach Griechen-
land zurückgekehrt, woselbst er auch starb. Apelles schrieb auch über seine Kunst
und es waren noch zu Plinius Zeiten (23-79 n. Chr. Geb.) drei Abhandlungen über
die Geheimnisse der Malerei von ihm vorhanden.
Apollodoro, Francese, gen. il Porcia, aus Friaul, ein tretliicher Bildnissmaler, der
zu Anfang des 17. J ahrhunderts zu Padua thätig war.
APOÜOÖOTOS, ein atheniensischer Maler, der gegen den Schluss des 5. Jahrhunderts
v. Chr. Geb. thätig war und als der erste geirannt wird, der in seinen Gemälden auf
eine eigentlich malerische Wirkung hingearbeitet, der die Gesetze der Beleuchtung
und der hievon abhängigen Schattengebung, also der Modellirung zuerst in AnWQn-
dung gebracht, und damit in Uebereinstimlnung zugleich ein durchgebildeteres Colorit
eingeführt, wodurch die selbstständig freie Entfaltung der griechischen Malerei be-
gründet wurde.
APOlIOdOTOS, ein Erzgiesser aus Athen, der sich vornehmlich durch Porträtstatuen
von Philosophen auszeichnete und dessen Bildniss von Silanion, der um 325 v. Chr.
Geb. thätig war, in Erz gegossen wurde.
Apollodoros, aus Damascus, Baumeister unter Trajan, erwarb sich einen berühm-
ten Namen durch die Erbauung des prachtvollen trajanischen Forums, mit seinen
Thermen, seinem Odeon, Gymnasium, der Basilica Ulpia, der herrlichen Trajansäule
und anderer ausgezeichneter Gebäude zu Rom und andern Orten. Eines Seiner Haupt-
werke war ferner die eine halbe Stunde lange und 300 FnSS 110118 Steinerne Brücke
über die Donau. Hadrian, Trajarrs Nachfolger auf dem Kaiserthrone, selbst Arcl1i-
tekt, liess den Künstler, der ihm an dem nach seinen eigenen Plänen e-Ybnuten Tem-
pel der Venus und Roma tadelte, dass die sitzenden Statuen dieser Göttinnen, wenn
sie aufstehen sollten, die Köpfe an der Decke einstossexi würden, 1111 J. 130 n. Chr.
Geb. aus Hass und Eifersucht tödten. In einer mit Apollodoros bezeichneten Büste,
in der Glypthothek zu München, glaubt man das Porträt dieses Künstlers zu erkennen.
Apollonio, Jacopo, geb. 1584, gest. 1654, ein Enkel des Jacopo und Schüler
seiner beiden Oheime Girolamo und Giambatista Bassann, War ein so getreuer
Nachahmer der Letzteren, dass seine Gemälde mit denen Seiner Lehrer verwechselt
werden könnten, wenn er diesen nicht an Zartheit der UmrisSß, Kraft der Tinten und
kecken Schwung des Pinsels nachstünde. Mit Anerkennung nennt man: eine heil.
Magdalena im Dom, einen heil. Franciscus in der Klrche der Padri Riformati, und
einen heil. Sebastian in S. Sebastiano zu Bassauo.
Apollonios, Nestors Sohn, aus Athen, der Künstler des berühmten und vielbewun-