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Antiphilos
Antonio.
Jahr 400-370 v. Chr. Geb., von dem drei WVerke: die Dioskuren, ein Bild des t1'o-
janischen Pferdes aus Erz, und einige Statuen von den Weihegeschenken, welche die
Tegeaten wegen ihres Sieges über die Lacedäimonier nach Delphi gesandt, rühmend
genannt werden.
Antiphilos, ein in Aegypten geborener Grieche und Schüler des Kt e s i demos,
um 330 v. Chr. Geb. blühend, wurde unter die sieben grossen Meister der Blüthezeit
griechischer Malerei gezählt. Ausser einzelnen bedeutenderen Leistungen, die sich
durch Natürlichkeit, Leben und Anmuth auszeichneten, macht er sich besonders durch
eine, in den verschiedenen eigenthülnlichen Richtungen seiner Zeit begründeten Nei-
gung zu genreartigen Darstellungen mit zierlichen Lichteffekten benierkenswerth.
So wurde sein Satyr, die Hand vor die Augen haltend, sein Knabe, der ein Feuer
anbläst, ferner sein Porträt Alexander des Grossen als Knabe u. s. w. vielfach be-
wundert.
Antiqlllls, Johannes, geb. 1702 zu Gröningen, trieb in seiner Jugend die Glas-
malerei, die er bei Gerhard van der Veen erlernt hatte, widmete sich aber später
der Oelmalerei unter Jan WVassenberg, und begab sich sofort mit seinem Bruder
Lambert, der ein guter Landschafts- und Ornamentenmaler war, auf Reisen, die
ihn nach Florenz brachten, woselbst er in des Grossherzogs Dienste trat, auch für
Papst Benedict XIII. vielfach beschäftigt wurde. Nach dem Tode seines Herrn kehrte
er jedoch wieder in's Vaterland zurück und starb dort zu Breda 1750. Antiquus folgt
in seinen Werken mit grosser Leichtigkeit und tüchtiger Gewandheit den hlustern
der römischen Schule, sie sind gut gezeichnet und schön gemalt. Man lobt seine
Porträts, noch mehr aber seine historischen Bilder: seinen Mars von den Grazien
entwaffnet, Scipio Africauus, einen Coriolan, einen Sturz der Giganten u. s. W. im
Palaste zu Breda.
Antistates, erbaute unter der Herrschaft der Pisistratiden um die Mitte des sechsten
Jahrhunderts v. Chr. Geb. in Gemeinschaft mit Kalläschros, Antimachides und
Porinos den Tempel des olympischen Zeus zu Athen.
Anmine, Jacques Denis, geb. zu Paris 1733, gcst. 1801, ein tüchtiger Architekt,
der sich bestrebte in seinen WVerken wieder einen besseren, den antiken Mustern
zugewandten Geschmack einzuführen, wie seine Münze zu Paris, sein Palast Berviq
zu Madrid, das Münzgebäude zu Bern u. s. w. beweisen.
Anwlillez, D011, Josef, geb. zu Sevilla 1639, gest. 1676, ein in FY- Riliis Sßhule
gebildeter, ausgezeichneter Landschaftslualer, dessen Bilder sich durch die reizende
Feinheit der 'l'inten und die Zartheit und Anmuth der Ausführung auszeichnen.
Antolinez y Sarabia, Don Francisco, ein Schüler von Murillo. der, nachdem er
zu Sevilla die Jurisprudenz studirt hatte, dieMalerei ergriff, dann Zll Madrid ab-
wechselnd die Rechtspraxis und Kunst ausiibte und viele kleine glücklich erfundene
und mit grosser Leichtigkeit im Geschmack und in der Art der Färbung seines Leh-
rers ausgeführte Bilder aus der biblischen Geschichte und dein Leben der Maria malte.
Er starb 1700.
Antßlini, GiOV., Professor der Architektur zu Mailand, ist durch seine im Auftrag
Napoleons gemachten Entwürfe für ein Forum Bonaparte, die 1808 veröffentlicht
wurden, durch eine theoretische Schrift über bürgerliche Baukunst, ein XVerk über
die altrömische Stadt Velleja und die nach seinen Zeichnungen gestochenen Ansichten
antiker Gebäude bekannt.
Anton von Worms, siehe Worms.
Anton, Marc, siehe Raimondi.
Antonello da. Messina, siehe Messina.
Antonio, Pedro, geb. 1614 zu Cordova, geßfi- 1675, ein Schüler von Ant. del
Castillo y Saavedra, dessen Gemälde durch ihr frisches Colorit und die
Zierlichkeit der Ausführung vielen Beifall fandell- V011 Seiner Hand sind: die heilige
ätosa von Lima, der heil. 'l'h0n1as von Aequino und die Empfängniss in S. Pablo zu
ordova.