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Ansaldo
Ansiaux.
Anfang des 17. Jahrhunderts zu Venedig und in der Uingegend als gerühmter Nach-
ahmer der Darstellungsweise seines Lehrers thätig, gehört zu den Manieristen der
venetianischen Schule.
Ansaldo, GiOV. Andrea, geb. 1584 zu Voltri, im Genuesischeu, erhielt den ersten
Unterricht von Orazio Cambiaso, bildete sich aber mehr durch sich selbst nach
den Werken des Paolo Veronese. Er zeichnete sich in seinen zahlreichen
Wandmalereien in Kirchen und Palästen, z. B. in S. Annunziata zu Genua, woselbst.
er in die Kuppel die Himmelfahrt der Maria, im Pal. Spinola, Wo er die Grossthaten
der Helden dieses Hauses in Bildern verherrlichte, wie in seinen Oelbildern, seinem
heil. Ambrosius , der dem Kaiser Theodosius das Abendmahl ertheilt, im Oratorio di
S. Ambrosio zu Voltri, durch Reichthum der Erfindung, kräftige Zeichnung, Ausdruck
und Leben und ein heiteres, harmonisches, an die Bilder der Veronese erinuerndes,
Colorit aus. Er starb 1638.
Anschütz, Herrmann, geb. zu Coblenz 1802 , erlernte die Malerei bei Professor
Ha-rtmann in Dresden, wurde später ein Schüler von Cornelius in Düsseldorf und
folgte Letzterem nach München, wo er im Odconsaale das Urtheil des Midas in Fresco
ausführte. Mit [Tnterstützung des Königs Ludwig von Bayern ging er nach Neapel,
um im dortigen Museum und zu Pompeji und Herculanum die antike ÄVandlnalerei
zu studiren und diese Kunstweise in einigen Sälen des neuen Königshaus, dem Speise-
saal und im Tanzsaal, zur Anwendung bringen zu können. Hier malte er nach seiner
Rückkehr im Speisesaal nach A. Zimmermanns Zeichnungen mit diesem und Nil-
son an Decke und Wänden , in Fresco und in Enkaustik, Darstellungen nach Ana-
kreoifs Gedichten, im Tanzsaal mit Hiltensperger tanzende Figuren und den Chor
der Musen. Nach Vollendung dieser Arbeiten widmete sich Anschütz der Oelmale-
rei, und man sah seitdem auf den Ausstellungen viele seiner überall mit Anerkennung
aufgenomlnenen Bilder, z. eine Madonna mit dem Kinde, in einem, dem Sas s o-
ferrato verwandten Style, Magdalena, in der Höhle, Esther, Amor u. s. w. M
Anselin, 10h. Ludw., geb. 1754, gest. 1823, ein geschickter Knpferstecher, u; A.
besonders durch die Blätter; ltiloliöre, der Ninon de l'Enclos den Tartutfe vorlesend,
und den Sieg bei Calais bekannt.
Anselmi, Michel Agelo, auch M. A. da. Lucca oder da. Siena. genannt, 1491 zu
Imcca geboren , empfing seinen ersten Unterricht bei S od 0m a und hielt sich hierauf
längere Zeit in Siena auf, wo er ein Bild in Fonte Giusta malte, das aber keineswegs
denStyl seines Lehrers verräth. Hierauf kam er bereits als selbstständiger Künstler
nach" Parma, und malte daselbst 1541 nach einem Ent-wurfe des Giulio Romano für
La. Steccata die Krönung-der Maria, welche so trefflich ausfiel, dass ihm noch mehrere
grössere Arbeiten, z. B. die Anbetung der Könige in einer Nische über dem Haupt-
eingange ebendaselbst, die aber bei seinem 1554 erfolgten Tode unvollendet- blieb,
ja, selbst einige in Gemeinschaft mit Correggio auszuführende Gemälde übertragen
wurden , Bestellungen, die , wenn auch letztere nicht zur Ausführung kamen, doch
beweisen, in welcher Achtung Anselmi stand. Von seinen in Parma ausgeführten
Bildern sieht man noch in S. Giov. Evang. Christi Kreuztragung (gest. von Eichen s)
und einige Fresken im Kloster, eine Madonna, und Heilige in der Acatlemia delle belle
arti. In Gallerien ist dieser Meister selten, doch bewahrt das Louvre zu Paris von
ihm eine Madonna. mit Kindern von Engeln verehrt. Anselmi ahmt in seinen
NVerken den Correggio nach und es gelingt ihm auch öfters eine gewisse Anmuth zu
erreichen; er liebt fröhliche Farben und ein blühendes Colorit, allein seine Compo-
sition leidet häufig an Ueberladung, an einer Hinneigung zur Verzerrung, die Stel-
lungen seiner Figuren sind nicht selten übertrieben und die Umrisse hart.
Ansiaux, einer der g-ei-ühmtesten nlßdefnen
Maler, geb. zu Lüttich 1764, gest. zu Paris 1840, erlernte die Malerei in seinem
Vaterland , trat sodann in Vincentfs Schule und zeichnete sich hier so aus, dass er
niehreremals die grosse goldene Medaille und in der Folge das Rit-terkreuz der Ehren-
legion erhielt. Man hat von ihm eine Menge Kirchenbilder, z. B. die Himmelfahrt
Maria, die Bekehrung des Paulus, die Auferstehung, die Rückkehr des verlorenen