Etex, J.
Etzdorf, Christian Friedrich.
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französischen Künstler, geb. 1808 zu Paris, bildete sich unter Dupaty, Pradier
und In gres, erhielt 1829 für seinen sterbenden Hyacinth den zweiten und 1833 für
seine Gruppe, Kain und sein Geschlecht von Gott veriiucht, den ersten Preis, besuchte
hierauf Italien und war seit seiner Heimkehr in Statuen, Büsten und Reliefs uner-
müdlich thätig. Für den Triumphbogen an der Barriere de l'Etoile fertigte er 1835
zwei Reliefs, den Krieg und Frieden in allegorischen Gruppen darstellend. Dann
sah man von ihm auf den verschiedenen Kunstausstellungen: Leda, den Schwan lieb-
kosend, sowie zwei Basreliefs: Lorenzo und Giuliano de' Medici bei Poliziano Unter-
richt in der Geographie nehmend, und Francesco da Rimini und Paolo (1835); die
Königin Blanche von Castilien (1837); den heil. Augustin, seine Bekenntnisse nieder-
schreibend (1838) in der Magdalenenkirche; Kain (1839); die trauernde Olympia,
nach Ariost (1842); -die sitzende Statue Rossinfs (im Foyer der musikalischen Aka-
demie 1844); die Bronzestatue des heil. Ludwig (für die Barriere du tröne gefertigt,
1844). Im Jahr 1847 wurde seine Statue Karl des Grossen im Sitzungssaal der Pairs
zu Paris aufgestellt und 1848 sandte er seinen: Herkules, der den Antäus erstickt,
auf den Salon. Auch das schöne Monument des Malers Gericault auf dem Pere la
Chaise ist sein Werk. Ferner führte er viele Büsten aus, an denen man die Aehnlich-
keit, den Ausdruck und die Feinheit der Ausführung rühmt. Die schönsten unter
ihnen sind die von "Dupont de PEure, Alfred de Vigny, Ernest Pelet, Pierre Leroux,
Charlet, Odillon Barrot, des Herzogs von Orleans u. s. w. Von seinen Malereien
rühmt man besonders: den Tod des heil. Sebastian und die Nymphe Eurydice.
Etex, J., ein Porträt- und Historienmaler zu Lyon, der sich durch manche ge-
lungene Bilder einen geachteten Namen erworben. Sein Bild: der erste Tod, das
man 1847 auf der Ausstellung zu Lyon sah, wurde sowohl des Gedankens als der
Ausführung wegen gerühmt; nur den Köpfen fehlte es an Würde und Ausdruck.
Ethenard y Abarca, D. Francisco Antonio, Maler und Kupferstecher, geb. zu
Madrid, war der Sohn eines Deutschen und diente in der deutschen Leibgarde unter"
Karl 11., bis dieselbe von Philipp V. 1701 aufgelöst wurde, worauf er sich der Malerei
und Kupferstecherkunst, die er bisher aus Liebhaberei getrieben hatte, ganz widmete.
Seine Kupferstiche schmückten meistens verschiedene von ihm herausgegebene litera-
rischen Werke.
Etlingen, Jakob von, ein altdeutscher Baumeister, der von 1503 bis 1509 Werk-
meister des Thurmbau's am Dom zu Frankfurt a. M. war.
Etty, William, ein Porträt- und Historienmaler, der unter die bedeutenderen der
mgdernen englischen Künstler seines Fachs gezählt wird, geb. 1798, erlernte die
Anfangsgründe der Kunst auf der Akademie zu London, begab sich hierauf nach
Italien , WO 81' mit besßnderer Vorliebe die florentinischen und venezianischen grossen
Meister studirte und seit 1822 mit selbstständigen Werken auftrat. 1825 in's Vater-
land zurückgekehrt, erwarb er sich bald einen grossen Ruf, da er in seinen Bildern
dem Geschmack seiner Landsleute geschickt zu huldigen wusste. Es ist in denselben
Talent, Phantasie, Gefühl für Grazie, technische Gewandheit, Glanz und Reiz des
Colorits nicht zu verkennen, allein es zeigt sich auch fast in allen ein Haschen nach
dem Ausserordentlichen, Seltsamen, Pikanten , selbst nach dem Lüsternen; die Köpfe
sind zu einförmig, manche Stellungen zu übertrieben und das brillante Colorit artet,
zumal in den Gewändern und in der Landschaft, in ein die Gesammtharmonie stören-
des Grellbuntes aus. Unter seine besten Gemälde zählt man: Venus und Cupido
(1822); die Magd der Judith, vor dem Zelt des Holofernes ihre Herrin erwartend
(1831); eine angelnde Nymphe; die Sabrina aus Miltoxfs Comus; ein bacchisches
Fest; Phädria und Cymochles, aus Spencefs Feenkönigin; Psyche, der Venus Schön-
heitsmittel bringend (1836); die Sirenen (1837); der Raub der Proserpina (1839);
die Ueberraschung im Bade (1842); eine Magdalena (1842); die Grazien; die
Mutter des Moses (1844); Cupido ergötzt sich an Goldüschchen; Kleopatra; das
Duett (gest. v. Bell).
Etzdorf, Christian Friedrich, Landschaftsmaler, der jüngere Bruder des Folgen-
den, geb. 1807, bildete sich auf der Akademie zu München und übte Anfangs die