Emelraet
Ender, Johann.
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getreten sind. Manche Genrebilder von Karoline sind unter dem Namen Karl von
der Embde bekannt geworden.
Emelraet, Landschaftsmaler, geb. 1612 zu Antwerpen, gest. daselbstlööS, brachte
viele Jahre in Italien zu und malte nach seiner Rückkehr in die Heimath, woselbst
er bald als einer der ersten Künstler in seinem Fache galt, meistens die landschaft-
lichen Gründe für andere Maler, jedoch auch selbstständige Landschaften, die ihm
Erasmus Quellinus und Andere mit Figuren statlirten. Ein derartiges Bild von
ihm , eine Waldlandschaft mit Orientalen auf der Löwenjagd, sieht man im Museum
der bildenden Künste zu Stuttgart.
Emes, Johann, ein geschickter englischer Kupferstecher, der in der letzten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts thätig war. Wir kennen von ihm aber nur ein Blatt: The
scene before Gibraltar on the morning of the 14. Sept. 1782 , nach J. Jefferys.
Emmanuello da COIIIO, Fra, Franciscanermönch und Maler, geb. 1586, gest. 1662,
bildete sich anfänglich durch sich selbst, später unter Sillafs Leitung in Messina,
und brachte es durch Uebung, Fleiss und gute Unterweisung, selbst schon in reiferen
Jahren, zu grosser Meisterschaft. In seinen Bildern erstaunt- man über seinen, in
jener Periode eines so tief gesunkenen Kunstgeschmacks doppelt bewundernswürdigen,
einfachen und reinen Styl. Er malte in Como, Messina und Rom in verschiedenen
Klöstern seines Ordens. In der Bibliothek des irländischen Klosters San Isidoro auf
Monte Pincio zu Rom befinden sich noch mehrere herrliche Fresken von ihm von
grossartiger Composition und voll Gefühl in den Köpfen.
Emmet, William, ein Bildhauer und Kupferstecher in Schwarzkunst, der um 1690
in England lebte. Das Bildniss des Prinzen Georg von Dänemark, englischen Admi-
rals , nach G. Kneller, ist ein sehr seltenes Blatt des Meisters.
Emminger, E. , ein treiflicher Landschaftsmaler und Lithograph, geb. zu Bibel-ach
und derzeit zu München lebend, hat sich namentlich durch grössere landschaftliche
Lithographien, theils nach Bildern, theils nach eigenen Aufnahmen einen geachteten
Künstlernamen erworben. Unter seine schönsten Blätter zählt man: die Ansichten
des königl. Landhauses Rosenstein und der Kapelle auf dem Rothenberg bei Stutt-
gart, beide nach Steinkopf; mehrere Ansichten schwäbischer Städte und eine
sehr grosse Ansicht von Rom. Emminger hat aber auch Figürliches lithographirt und
wir nennen in dieser Beziehung: Sokrates Tod, nach Eberh. v. Wächter, und eine
Altartafel, nach Weitbrecht.
Empereur, Louis Simon, siehe Lempereur.
Empoli, Jacopo da, Siehe Chimenti.
Ender, Eduard, ein zu Wien lebender Historienmaler, der Sohn und Schüler des
Folgenden, macht sich durch ein bedeutendes Talent und höchst gediegene künst-
lerisehe Ausbildung bemerklich. An seinem 1854 zu München ausgestellten Bilde:
Franz I., der mit seiner Geliebten Benvenuto Cellini in seiner Werkstätte besucht,
rühmte man sowohl die verständige Composition als die treffliche Ausführung.
Ender , Johann, Porträt- und Historienmaler, Professor an der Akademie zu Wien,
geb. 1793 daselbst, gest. 1854, bildete Sich Hüter Lampi, Caucig und Füger,
erhielt auch mehrere akademische Preise, machte sodann im Jahr 1818 mit dem
Grafen Szechenyi eine Reise nach Griechenland und Italien, und begab sich hierauf
1820 als kaiserlicher Pensionär Behufs gründlicherer Studien nach Florenz, Rom
und später nach Paris. Nach sechsjähriger Abwesenheit in die Vaterstadt zurück-
gekehrt, übte er hier vorzugsweise die Porträtmalerei, malte jedoch auch hin und
wieder geschichtliche Bilder, und beschäftigte sich vielfach mit Zeichnungen für
Taschenbücher. Seiner Kunstrichtung nach gehörte er der älteren akademischen
Schulrichtung an, der eine gewisse materielle Richtigkeit und ein Streben nach soge-
nannten idealen Formen höher ging als lebendige Wahrheit. Seine Porträts, deren
er eine sehr grosse Menge , besonders von Personen der höheren Stände , malte, sind
ähnlich und äusserst lebendig.
In der Gallerie des Belvedere zu Wien sieht man von ihm: die heil. Maria mit