Volltext: A - E (Bd. 1)

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Embde. 
Goudt); im Fitzwilliam Museum zu Cambridge: Amor und Psyche; in der Univer- 
sitätsgallerie daselbst: Venus (gest. von W. Hollar); in der Bildersammlung zu 
Lutonhouse: Jakob kehrt nach Kanaan zurück; ferner im britischen Museum: einige 
allerliebste Handzeichnungen. Dann sieht man im StädePschen Institut zu Frank- 
furt: eine Landschaft mit Christus auf dem Wege nach Emmaus, und eine andere 
baumreiche Landschaft mit mehreren ein nacktes Kind umgebenden Figuren; im 
Museum im Haag: eine treifliche Landschaft; in der grossherzogl. Kunsthalle zu 
Karlsruhe: den heil. Laurentius; Tobias mit dem Engel in einer Landschaft; Pyra- 
mus und Thisbe; im Museum zu Madrid: Ceres, welche, ihre Tochter Proserpina 
suchend, bei der alten Matanira einkehrt, ihren Durst löscht und von dem Knaben 
Stellio verspottet wird (gest. v. Goudt); in der grossherzogl. Gallerie zu Mann- 
heim: Johannes predigt in der Wüste; in der Pinakothek zu München; den heil. 
Lorenz, wie er zum Märtyrertod entkleidet wird; den Sieg der christlichen über die 
heidnische Religion; die Flucht nach Aegypten; den in der XVüste predigenden heil. 
Johannes; im Louvre zu Paris: die Flucht nach Aegypten (gest. v. Goudt); den 
barmherzigen Samariter, der die Wunden des Beraubten verbindet; in der Gallerie 
zu Pommersfelden: die Versuchung Christi; eine Ruhe auf der Flucht nach 
Aegypten; in der Gallerie des Museums der bildenden Künste zu Stuttgart: die 
Befreiung des Apostel Petrus aus dem Gefängniss durch den Engel; in der Gallerie 
des Belvedere zu Wien: eine Ruhe auf der Flucht nach Aegypten; in der gräflichen 
Esterhazy'schen Sammlung daselbst: ebenfalls eine Ruhe in Aegypten und eine 
Landschaft mit weidenden Kühen und badenden Weibern. 
Nebenstehendes Monogramm trifft man zuweilen auf seinen Bildern. 
Elzheimer hat auch radirt, wir kennen indessen nur ein einziges Blatt von ihm: 
den jungen Tobias, der seinen Vater führt, in einer Landschaft, auch Joseph mit demß 
Christkinde genannt. 
Literatur. San drnr t, Teutsche Akademie.  Descamps, La vie des peintres ßavnands, allcmands et 
hollandois.  Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei.  Waagen, Kunstwerke und Künstler 
in England und Paris.  Schnnase, Niederländische Briefe.  Museo Fiorentino, woselbst sein 
Porträt im Stich. 
Embde , August V01! der , ein trefflicher Genremaler, geb. 1780 , gehört zu den- 
jenigen Künstlern, deren innerer Drang zu dem angeborenen Beruf durch keine äusse- 
ren Schwierigkeiten zurückgehalten werden konnte. Erst als seine mit den dürf- 
tigsten Hülfsmitteln im tiefsten Geheimniss gemalten Bilder, durch Zufall zum Vor- 
schein gekommen, sein Talent unzweifelhaft beurkundeten, ward der Widerstand eines 
liebevollen, aber strengen Vaters besiegt, und ihm in seinem 19. Jahre der Besuch 
der Kunstakademie seiner Vaterstadt gestattet. Zur Vollendung seiner Ausbildung 
hielt er sich hierauf später wiederholt und längere Zeit in Dresden , Düsseldorf, 
München und Wien auf. Aus dieser Periode stammen viele Copien nach den besten 
alten Meistern in Scpia, welche ihrer Zeit wegen der Treiflichkeit der Behandlung 
sehr gesucht waren. Nachdem er sich dauernd in Kassel niedergelassen, malte er 
vorzugsweise Porträts in Oel. Erst 1830 trat er mit seinen Genrebildern hervor, 
deren Motive meistens dem Leben der Bauern und Kinder entnommen sind, ein Gebiet, 
auf dem er seitdem viele Nachfolger fand. Die Wahl der Gegenstände, die Sich im 
Kreise höherer Anmuth, naiver Liebenswürdigkeit, schalkhafter Scherze, novellen- 
artiger Scenen, anziehender Situationen u. s. w. bewegen, und nur selten an das Ele- 
gische streifen, bezeichnet schon das tiefe Gemüth und die reiche Poesie des Malers, 
und seine Technik spricht durch ihre Eigenthümlichkeit, die insbesondere in der Frische 
und Heiterkeit des Colcrits besteht, ungemein an. Viele seiner lieblichen Bilder sind 
theils als Kunstvereinsblätter (Darmstadt, Nürnberg, BrGSIaU, Frankfurt, Köln), theils 
in Taschenbüchern (gieinisches Taschenbuch, Familienbuch des Lloyd u. s. w.) durch 
Stich und Lithograp ie vervielfältigt worden, 
Als Schüler Ernbde's sind seine beiden Töchtern Karoline (Frau Klauhold in 
Bremen) und Emilie zu nennen, welche, nachdem sie früher dem Vater nur bei der 
Ausführung seiner Bilder behülflich gewesen, später mit selbstständigen, in Gegen- 
Sßßlld und Behandlung zum Theil von jenem abweichenden Schöpfungen hervor-
	        
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