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Angele
Anichini.
in England, wo seine Bilder grosses Glück machten, verweilte und im J. 1734 in
Italien starb.
Angele, Battista d", siehe Battista d'Agno1o.
Angele, Marco d), siehe Marco d'Agnolo.
Angele, Michel, siehe Buonarotti.
Angeloni, Giovanni und Vicenzio, waren geschickte Maler in Wachsfarben, die
u. A. im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts für die Kaiserin von Russland die
vatikanischen Logen copirten und in dieser Malweise recht hübsch ausführten.
Angeluoci, war ein sehr tüchtiger Schüler des Claude Lorrain, starb aber jung.
Angermeyer, Albert, geh. 1674 zu Billing in Böhmen, gest. 1740 zu Prag, war
ein verdienstvolle!" Insekten- und Blumenmaler.
Angermeyer, ChIiSfOPlI, bayrischer Ilofbildhauer, fertigte in den Jahren 1618
bis 1624 für den Churfürsten Maximilian I. ein sehr schönes noch vorhandenes
Schmuckkästchen aus Elfenbein. Er war in seinem Kunstfache so ausgezeichnet,
dass von ihm die Sage ging, er habe das Elfenbein weich zu machen verstanden.
Anguisciola, Sofonisba, auch Angosciola, Angussola und Anguscinola ge-
nannt, eine tireflliche Bildnissmalerin, geb. 1530 zu Cremona, kam, da sie schon in
früher Jugend entschiedenen Beruf für die Kunst zeigte, in die Schule des Giulio
C amp i, setzte , als dieser nach Mailand reiste, ihre Studien unter Bern ard. Gatti,
gen. Soj aro, fort und wurde in kurzer Zeit in der Porträtmalerei so geschickt und
berühmt, dass König Philipp II. von Spanien sie 1559 an seinen Hof berief und, nach-
dem sie hier die ganze königl. Familie gemalt hatte, zur Hofmalerin ernannte. Von
einem sizilianischen Edelmann am spanischen Hofe, Don Fabbrizio di Moncada, zur
Gemahlin erkoren, folgte sie diesem in sein Vaterland, kehrte aber nach dessen
Tod nach Genua zurück, woselbst sie sich mit einem andern Edelmanne, Orazio Lo-
mellino, vermählte und in ihrem 90. Jahre-starb , nachdem sie 23 Jahre das Unglück
der Blindheit ertragen. Obgleich sie aber so lange Zeit des Augenlichts entbehrte,
so war ihr Haus nichts desto weniger der Versannnlungsort der ersten Künstler,
Gelehrten und Kunstfreunde, und wie sie sich früher in ihren Bildern durch die
treffende Aehnlichkeit, das Leben und das feine, liebenswürdige Naturgefühl, so soll sie
sich in ihren Kunstgesprächen, in denen namentlich Van Dyck viel gelernt zu haben
versicherte, durch ihren Geist und ihre Kenntnisse ausgezeichnet haben. Sofonisba.
hatte 5 Schwestern: Helena, Anna, Minerva, Europa, Lucia, die sich alle der
Malerei widmeten und von denen namentlich die Letztere im Portriitifach Treflliches lei-
stete. Anguisciolafs Bilder sind ziemlich selten. In der Galleric der Utlizien zu Flo-
renz, in dem Lomellindschen Hause zu Genua, in der YViener Gallerie und ill der Samm-
lung des Lord Spencer zu Althorp sieht man ihr eigenes Porträt verschieden variirt;
in der Leuchtenbergischen Gallerie: das Porträt der Königin von Cypern; in der
Sammlung des Lord Exeter zu Burleighouse: ein männliches Bildniss und in der
Gallerie des Grafen Raczynski; ein tretiliches Familienporträt.
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeichneten lllaler, Bildh. und Baum. Lanzi, Gesch. der Malerei
in lmlieii. Eiorillo, Gesell. der zeiclinonden Künste in Italien. Museu üoreutino. Bermudez,
Diccionario liistorica de los mas illustres professdres de las bcllas zartes in ESPMW-
Anguier, Frangois, geb. 1604, gest. 1669, ein Schüler des S. Guillain, zeigte
in mehrfachen Sculpturarbeiten zu Paris: dem Grabmal des Comlefilble von Mont-
morency, den Statuen an der Porte S. Antoine, am P1111111 de!" Kirche Val de Grace
u. s. w. ein tüchtiges Talent, das sich in der damaligen Kunstrichtung, einer Nach-
blüthe der Schule von Fontainebleau, mit Leichtigkeit bewegte. Er gehört zu den
tüchtigsten franz. Bildhauern des 17. Jahrhundert-s.
Anguier, Michel, ein Bruder des Vorigen, geb. 1612, gest. 1686, befolgte in sei-
nen Werken, z. B. in mehreren Gött-erstatuen, der des Pluto, des Neptun, der Ceres,
der Amphit-rite, der Bronzevase im Versailler Garten eine ähnliche Kunstweise,
Anichini, FTEHCBSOO, aus Ferrara, ein tretliicher Geninienschneider und Medailleur,
der um die Mitte des 16. Jahrhunderts thätig war und dessen Arbeiten durch Zart-
heit des Schnitt-s und genaue Schärfe bewundernswerth erscheinen.
r Abgebildet in deriDenkmälern der Kunst. Atlas zu Kuglers Handb. derkunstgesch. Taf. 93, Fig. H.