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Eimbeck
Eismann-Briseghella.
Seine Tochter Maria Klara malte Porträts, Blumen, Früchte und Vögel, stach
auch Mehreres in Kupfer und starb 1707.
Eimbeck, Konrad VOn, ein Bildhauer, der zu Anfang des 15. Jahrhunderts blühte
und von dem sich in der Moritzkirche zu Halle eine Anzahl Sculpturen befindet,
welche sich durch die Entschiedenheit in der Behandlung des Nackten und durch
glückliche, derbe, naturalistische Züge auszeichnen. Die Gewandung erscheint spät-
germanisch und ist zum Theil mit grosser Ueberlegung und mit feinem Gefühl gear-
beitet. Es sind folgende Werke: die Kolossalstatue des Ecce homo (1416); die
Hochreliefgestalt des heil. Mauritius, gen. "Schellenmoritz" (1411); Christus an der
Martersäule; ein Relief der Mater dolorosa und ein kleines Relief mit der Anbetung
der Könige.-
Eins1e,_A., ein ausgezeichneter Porträtmaler zu Wien, dessen Bilder auf den dor-
tigen Kunstaufstellungen wegen ihrer Tüchtigkeit und Eleganz, der feinen Farbe,
der bis zur völligen Greifbarkeit der Formen gesteigerten Modellirung und Durch-
bildung immerdar eine hervorragende Stelle einnahmen. Besonders rühmte man seiner
Zeit die Bildnisse des Grafen Chotek im Toisoncostüme, der Gräfin Wickcnburg im
Maskenballanzug (1846), des Erzherzogs Karl von Oesterreich (1848), wofür er von
der Königin von Neapel, für die er das Bild malte, eine goldene Dose mit Brillanten
erhielt und mit dem Ritterkreuz des Francesco-Orden geschmückt wurde.
Einsle malt aber auch Genrebilder, die, wie sein Negersclave (1846) , ebenfalls
sehr gerühmt werden.
Eisen, Frans, ein Kupferstecher, der zu Brüssel geboren wurde, sich aber meistens
zu Paris aufhielt, wo er um 1750 thätig war. Er ätzte unter Anderem eine Platte
nach dem Bild von Rubens in der St. Gudulakirche zu Brüssel: Christus, der dem
Petrus die Schlüssel übergibt. Sein Sohn war
Eisen, Karel, Maler und Kupferätzer, geb. 1722 zu Brüssel, gest. 1778 als Lehrer
an der Zeichenakademie S. Lucca. Er machte fast nur Zeichnungen für illustrirte
Werke, unter denen die Malerbildnisse und Vignetten in Descamps' „Vie des peint-res",
zu Basan's Ausgabe der Metamorphosen des Ovid genannt werden, radirte
aber auch selbst mehrere Blätter recht hübsch in Kupfer.
Eisenhardt, Johann, ein derzeit zu Frankfurt lebender Kupferstecher, der sehr
wackere Arbeiten liefert. Bekannt von ihm sind uns eine Anzahl von Compositionen
zu deutschen Dichtungen, nach Zeichnungen von J B. Scholl, und ein weibliches
Brustbild, nach P. Veronese, eine recht gute Arbeit.
Eisenlohr, E, Doktor, Hofrath, Ritter des Zähringer Löwenordens, ein treffllche]:
Architekt zu Karlsruhe , gest. 1853 , der sich sowohl durch seine Bauten, als Seine
Forschungen über seine Kunst auszeichnete. Er gab auch mehrere Schriften heraus;
„Holzbauten des Schwarzwaldes" ; "Mittelalterliche Bauwerke im südwestlichen
Deutschland und am Rhein"; „Die Ornamentik in ihrer Anwendung auf verschiedene
Gegenstände der Bauwerke."
Eisler, Jerßmias, ein Bildhauer zu Nürnberg, geb. 1641, gest.1702, war ein
Schüler von G. Schwei g ger, und arbeitete vorzugsweise in Holz und Gyps.
Eisler, Kasper Gottlieb, Medailleur und Kupferätzer, lebte un1 1750 zu Nürnberg,
und fertigte Denkmünzen, radirte aber auch in Kupfer.
Eismann auch Eisenmann, Leismann, Lismann geschrieben Johann
Alliiüll, Landschaftsmaler, geb. 1604 zu Salzburg, gest. 1698 zu Venedig, hatte sich
im Vaterlande durch seine landschaftlichen Bilder, die 61' mit geistvollen Figuren zu
schmücken wusste, bereits einen geachteten Namen erworben, als er sich nach Vene-
dig begab, wo er ebenfalls vielseitige Beschäftigung fand, In der Schleissheimer
Gemäldesammlung, in der Dresdner Gallerie und im Belvedere zu Wien Sieht man
Bilder von ihm, die mit kühnem Pinsel in der Art des Salvator Rosa ausgeführt sind.
Sein Schüler und Adoptivsohn
Eismann-Briseghella, C8110, der Sohn eines Mattia Briseghella Zu Venedig, mit
dem der Vorhergehende während seines dortigen Aufenthalts vertraute Freundschaft
geschlossen hatte, malte in der Manier seines Lehrers Eismann Landschaften, Marinen