Eichhorn, Franz Joseph
Eimart.
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Landschaften Aufsehen: der Taygetos und der Tempel von Phigalia, beide Bilder
von ausserordentlicher Wirkung. Später sah man: die Peterskirche zu Rom; den
Tempel von Korinth; den Pentelikon bei Athen; den Tempel des olympischen Zeus;
die Strasse von Patras; dann viele Stadtprospekte aus Italien; die Campagna u. s. W.
Fast in allen diesen Bildern, deren grössere Anzahl im Besitz des Königs von Preussen
sich befindet, herrscht eine grosse Poesie, ein tiefer, beinahe schwermüthiger Ernst,
eine gewisse Strenge im Vortrag, eine ehrfürchtige Treue in der Nachbildung des
historischen Terrains und der Architekturen; sie machen vollständig den Eindruck
von Schaubühnen welthistorischer Ereignisse. Dabei zeigen sie ein sehr feines Ge-
fühl für schöne Linien und einen lebendigen Sinn für plastisch wirkende Naturformen;
der Künstler verstand es, so zu sagen, die Klassicität des antiken Bodens und der
antiken Natur zur Anschauung zu bringen.
Eichhorn entdeckte auch eine neue eigenthürnliche Technik der WVandmalerei,
in welcher er mehrere Bilder in den Thermen zu Charlottenburg und in seinem
eigenen Hause ausführte.
In einem Anfall von Hypochondrie legte der Künstler Hand an sein eigenes Leben.
Literatur. Kunstblatt. Jahrg. 1853. Nro. 30 B".
Eichhorn, Franz Joseph, ein Porträt- und Historienmaler aus Düsseldorf, der
'um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in Frankfurt, Mainz und zuletzt in Amsterdam
thätig war und sich durch seine Bilder die Achtung seiner Zeitgenossen erwarb.
Eichhorn, Hans, ein Buchdrucker aus Nürnberg, der von Kurfürst Joachim II.
nebst seinen Söhnen nach Frankfurt a. d. Oder berufen wurde, dort um 1541 eine
Druckerei eingerichtet hatte, später Rathskämmerer wurde und 1583 starb. Er
beschäftigte nicht nur verschiedene geschickte Künstler, unter denen namentlich der
geschickte Zeichner, Formschneider und Kupferstecher Franz Friedrich genannt
wird, sondern übte die Holzschneidekunst auch selbst. Bei ihm wurde 1570 das
grosse Werk des Leonhard Thurneisser, des Leibarztes des Kurfürsten von Branden-
burg, "Pison" betitelt, gedruckt.
Eichler, Gottfried, Porträt- und Historienmaler, der Sohn des Nachfolgenden, War
ein Schüler von Joh. Heiss, bildete sich später unter C. Maratti in Rom aus und
war nach seiner Heimkehr vielfältig in seiner Vaterstadt Augsburg thätig, woselbst
er 1759 starb. Seine Bilder, unter denen besonders sein Abendmahl in der Barfüsser-
kirche daselhst gerühmt wird, verrat-hen ein tüchtiges Talent, tragen aber zu sehr
das Gepräge des verderbten Geschmacks seiner Zeit.
Sein Sohn Johann Gottfried, gest.17'7(), war wie sein Enkel Mathias
Gottfried, der Sohn des Letzteren, der 1'748 zu Erlangen geboren wurde, 1818
zu Augsburg starb, und ein Schüler von G. Rugendas, J. G. Thelot und Aegid
Verhelst gewesen, Kupferstecher.
Eichler, Heinrich, ein geschickter Kunstschreiner, der hauptsächlich in Augsburg
thätig war, und 1719 dort im 82. Jahre starb. Sein beträchtlichstes Werk ist die
Kanzel in der St, Annenkirche daselbst.
Eigner, derzeit Conservator der königl. Gemäldegallerie zu Augsburg, hat sich
als einer der ersten YVicderhersteller alter Gemälde einen bedeutenden Namen
erworben.
Eimart oder Eimmart, Georg Christoph, der Jüngere, der Sohn eines Malers
und Kupferstechers gleichen Namens (geb. 1603 , gest. 1663), Maler, Kupferstecher,
Aetzer, Arbeiter in Schwarzkunst und Formschneider, geb. zu Regensburg 1638,
gest. zu Nürnberg 1'705, war ein Schüler von Sandrart, für dessen Akademie er
auch einige Blätter stach. Er malte Kirchenbilder und Bildnisse im Geschmack der
damaligen Zeit und auch Seine Kupferstiche, unter deren beste man: eine Ansicht
von Nürnberg, die Bildnisse des Erzherzogs Ferdinand, der Philippine Welser, des
Sebastian Welser, des Ch. Karl Wölcker (1669) zählt, sind nicht ohne Verdienst.
In Schwarzkunst führte er in 12 Blättern die Apostel am Sebaldusgrab in Nürnberg
von P. Vischer aus.
Müller, Künstler-Lexikon. 36