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Eibe
Eichhorn , Albert.
in Dresden, geb. 1813 zu Berlin, bildete sich auf der Akademie zu Diisseldorfzu
einem treiflichen Künstler in seinem Fach aus. Seine Bilder imponiren weniger durch
die Grossartigkeit der Erfindung als sie durch die Lieblichkeit der Motive anziehen.
Sie beurkunden eine gewissenhafte verständige Durchbildung aller Theile, hübsche
Gruppirung, Anrnuth der Linien, WVahrheit des Ausdrucks, tüchtige. Zeichnung und
schönes Colorit. Unter seine besten Bilder zählt man: Jephtafs Tochter, zum Opfer-
tod" bereit; Christus, Maria und Martha; der Tod des Sängers Rudello, nach Uhland;
Rinaldo und Armida; dem Dante, Virgil und Statias, auf den Stufen zum Eingang vom
Paradiese ruhend, erscheinen Lea und Rahel; Karl V. im Kloster u.s.w. Ehr-
hardt leistet sodann im Porträtfach Ausgezeichnetes und sein 1851 ausgestelltes
Porträt Ludwig Richters wurde ausserordentlich gerühmt. Auch zu verschiedenen
illustrirten Werken hat der Künstler Zeichnungen, und zu den "Lieder eines Malers
mit Handzeichnungen seiner Freunde, von Reinick" einige Radirungen geliefert.
Eibe, A. , ein tüchtiger Historienmaler der Gegenwart, gebürtig aus Hamburg, der
sich auf der Düsseldorfer Akademie bildete , und sich in seinen Gemälden als ein be-
gabter und ernster Künstler kund gibt. Wir kennen von ihm eine Charitas, ein Bild,
das sich durch die seltene Rundung und Reife der Compositiou und ein durchaus
gelungenes Colorit auszeichnet.
Eibner, F" ein tüchtiger Architekturmaler zu München, von dem iuns verschiedene
tretlliche Bilder, worunter wir nur: den Dom zu Regensburg (1849); eine Kirche
in Andernach; die Umgebung des Doms zu Regensburg (1851); den Dom zu Bam-
berg; die Kirche der Tempelherren zu Bacharach; die llrlarienkirche zu Nürnberg
(1852), das Campiello S. Rocco in Venedig u. s. w. anführen wollen, bekannt sind.
1110118118, Friedrich Eduard, Professor, ein trefflicherZeichner und geschickter
Stecher zu Berlin, der sich daselbst unter Buchhorn , dann unter Forster in Paris
und Toschi in Parma bildete. Unter die besten seiner meist ausgezeichneten Blätter,
an denen man die geistreiche Führung des Stichels, die Freiheit und Sicherheit der
Behandlung, das Streben nach grossartiger Einfachheit, die-eifektvolle malerische
und harmonische WVirkung, die Tüchtigkeit der Zeichnung und das charaktervolle
WViederg-eben des Originals rühmt, zählt man: die Anbetung der heil. drei Könige,
nach Raphael (1836); Madonna mit dem Kinde, nach Steinbrück (1833); die Zu-
flucht zum Altar, nach Daege (1837); die heil. Magdalena, nach Dominichino
(1837); das Porträt von Heinr. Theod. v. Schön, nach J. YVoIffUBJI-ei); eine Madonna,
nach Rafaellino del Garbo (1839); das Porträt des Felix Mendelsohn, nach
Hildebrandt (1840); die Vision Ezechiels, nach Raphael (1841); Friedrich der
Grosse als Kronprinz, nach Pesue (1846); das Bildniss des Königs von Preussen,
nach einem Biowßchen Lichthilde; das Porträt des Bildhauers Rauch, nach einem
Biow'schen Lichtbilde; Macbeth und die Hexen (in Kaulbachs Shakespeare-Gallerie)
u.s.w. Eichens zeichnet auch treitliche Porträts.
Eiehens, Hermann, ein sehr geschickter Maler und Lithograph Zll Bcrlin, der sich
unter Professor W. Hensel bildete und bereits mehrere gCSChätZf-e Bildnisse und
Genregemälde lieferte , sich aber später mehr der Lithographie widmet-e. Seine
Blätter zeichnen sich durch Feinheit, und Zartheit, wie grosse Kraft und Sicherheit
der Ausführung aus. Unter seine besten Lithographien zählt man: 1a belle Joconde,
nach Leonardo da Vinci; Tizian's Geliebte, nach dessen Bild im Louvre; das
Edelfräulein, nach Wittich (1836); das Scheibenschiessen, nach F. Meyerheim;
die Rückkehr des Piraten, nach Ed. Magnus; die Hussittenpredigt, nach Lessing;
Albr. Dürer, eine Kindergruppe betrachtend, nach Jakob u. s.w.
Eichhorn, Albert, ein trefflicher Landschaftsmaler, geb. 1811 zu Freienwalde an
der Oder, gest. 1851 zu Potsdam, bildete sich anfänglich unter Tempeltei's und
Biermann's Leitung zu Berlin, und ging dann von 1840 an auf Reisen, durch-
pilgerte Italien und Griechenland, und brachte hier in heiterer schöpferischer Thätig-
keit eine unglaubliche Anzahl von werthvollen Skizzen zusammen, die ihm für seine
späteren Bilder eine unerschöpfliche Fundgrube wurden. Schon 1842 erregten neben
mehreren schönen Ansichten aus Rom und Umgegend besonders zwei griechische