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Eeckhout , Victor
Egas, Enrique de.
van Burgraaf (Bruxelles, 1822), eine Sammlung von 60 von ihm nach der Natur
gezeichneter in den Niederlanden geborener Künstler und im Jahr 1827 unter dem
'.l'itel: Costumes du peuple de toutes les provinces du royaume des Pays
Bas, lith. par J. J. Eeckhout et J. Madou, ein interessantes Werk über die
Costüme der verschiedenen Provinzen der Niederlande, heraus.
Eeckhout, Victor, Genremaler, der Sohn des Vorigen, geb. 1824, bildete sich unter
der Leitung seines Vaters zu einem tüchtigen Künstler aus. Wir sahen von ihm
unter Anderem 1850 auf der Brüsseler Ausstellung; den Neuling im Spiel, ein vor-
trelfliches Bildchen.
Eelkama, Eelke Jelles, Maler, geb.1788 zu Leeuwarden, verlor im siebenten
Jahre in Folge einer schweren Krankheit das Gehör und wurde desshalb von seinem
11. Jahr an in dem Taubstummeninstitut zu Gröningen untergebracht, wo er unter
der Leitung von G. de San den Unterricht im Zeichnen und Malen genoss und in
beiden Fächern so rasche und bedeutende Fortschritte machte, dass er 1804 den
ersten akademischen Preis erhielt. Nach Veriluss von acht Jahren kehrte er in die
Heimath zurück und fertigte hier Landschaften, Blumen- und Früchtenstücke, bis er
durch Unterstützung des Königs Wilhelm I. zu seiner weiteren Ausbildung Paris be-
suchen konnte, woselbst er zwei Jahre blieb. 1818 reiste er sodann durch Frank-
reich und die Schweiz nach Italien und nach seiner Rückkehr auch noch nach London.
Von nun an hielt er sich abwechselnd in Haarlcm und Amsterdam auf, bis ihm in
letzterer Stadt das Unglück widerfuhr, blind zu werden. Er trug dasselbe zwei
Jahre und starb 1839. Seine Bilder sind heute noch sehr geschätzt.
Eem, Arnoldus van der, ein Maler zu Utrecht, der unter Anderem im Jahr 1622
im St. Hiobsgasthaus, dessen Regent er 1627 wurde, Proben seiner künstlerischen
Geschicklichkeit ablegte. Er gehörte auch unter diejenigen Künstler, denen es 1611
gelang, die Bildhauer und Maler von der Zunft der Handwerker zu sondern und eine
eigene, die St. Lucasgilde, zu bilden.
Eernstman, Tjeerd, Genre- und Porträtmaler, geb. 1801 zu Leeuwarden, erhielt
den ersten Unterricht in der Kunst durch W. B. van der Kooi und erwarb sich bald
durch sehr ähnliche Bildnisse und Darstellungen aus dem Leben einen geach-
teten Namen.
EiTner, Joseph, Architekt, gest. 1745 , machte seine Studien in Paris und Italien
und war vielfach für den Kurfürsten Max Emmanuel von Bayern thätig, der ihn 1715
zu seinem Hofbaumeister ernannt hatte und für den er unter Anderem das von
Zuccali begonnene Schloss in Schleissheim vollendete.
Egan, J., ein zu London lebender geschickter Kupferstecher und Arbeiter in Mezzo-
tinto , zu dessen besten Blättern man: The tribunal of the inquisition, nach S. J. E.
Jones; the citation of Wycliüe, nach demselben (1834) und das Bildniss des Biblio-
thekars John Lodge zu Cambridge, nach YValmisley, zählt.
Egas, Maestro, Bildhauer, Bruder des Anequin de Egas aus Brüssel, des Ober-
meisters der Kathedrale daselbst, fertigte von 1466 an die schönen Sculpturen an
dem Löwenportal jener Kirche.
Egas, Diego de , ein Bildhauer, der mit Melchor de Salm eron im Auftrag des
Oberbaumeisters AlOIISO de Covarrubias um's Jahr 1531 die Grabmaler in der
Capilla de los reyes nuevos, oder der späteren Könige, in der Kathedrale zu Toledo
fertigte. Diese Sculpturen sind alle in dem damals üblichen Cinquecentistenstyl der
Italiener gehalten und mit grosser Eleganz behandelt.
Egas, Enrique de, Architekt und Bildhauer aus Brüssel , führte um 1514 die be-
wundernswürdigen Sculpturen in weissem Stein aus, welche den Haupteingang des
Hospitals de la Cruz zu "Toledo schmücken und in reicher Umgebung den knieenden
Stifter des Gebäudes Pedro Mendoza, Kardinal von Santa Cruz, und die heil. Helena
darstellen. Der Styl der Ornamente und" des ganzen Gebäudes ist ein Uebergang von
der reichen Gothik zu der Renaissance. Ein anderes Werk desselben Künstlers ist;
das im Jahr 1494 gegründete Colegio mayor de Santa Cruz zu Valladolid, ein Ge-
bäude, an dem die edle WVürde und das wohlthuende Maass auserlesener Zierde