Volltext: A - E (Bd. 1)

Eeckhout, Jakob Joseph. 
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Meisters. So besitzen unter Anderem: das Museum zu Amsterdam: die Ehe- 
brecherin vor Christus; den ausgewiesenen hochzeitlichen Gast; das Museum zu B erlin: 
die Erweckung von Jairi Töchterlein , eine schöne still gemüthvolle Scene"'; die Dar- 
stellung Christi im Tempel; Merkur, im Begrid den Argus zu tödten (1666); das 
grossherzogliche Museum zu Darmstadt: die Jünger zu Emmaus; das Bildniss eines 
Mannes; das Porträt einer Frau; die Gallerie zu Dresden: Simeon im Tempel; das 
StädeTSChe Institut Zll Frankfurt a. M.: das Porträt des holländischen Geschichts- 
schreibers DaPPCT (1669); der Herzog von Sutherland zu London: spielende Sol- 
daten; der Marquis von Bute in seiner Bildersammlung zu Lutonhouse: den im 
Triumph einhergeführten Haman; lustiges Leben in einer Wachtstube, ein in der 
Weise des Terburgh ausgeführtes Genrebildchen; die Pinakothek zu München: 
Abraham verst-össt die Hagar; Christus unter den Lehrern im Tempel (gest. von 
K. E. Chr. Hess); das Louvre zu Paris: Anna weiht ihren Sohn Samuel vor dem 
Hohenpriester dem Herrn; die Gallerie zu Pommersfelden: die Hexe von Endor 
beschwört den Geist Samuefs herauf, ein Gemälde von seltener Zartheit der Behand- 
lung, und einer Gluth der Farbe, die dem Rembrandt nichts nachgibt; Joseph gibt 
sich seinen Brüdern zu erkennen; sechs Personen beim Brettspiel, ein Genrebild von 
grosser Meisterschaft des Helldunkels; die Gallerie Doria zu Rom: eine Opferung 
Isaaks; die Gallerie des Belvedere zu Wien: das Porträt eines alten Mannes. 
Man kennt auch von Eeckhoutfs Hand einige geistreich radirte Blätter: das 
Bildniss eines Mannes (1642) ; das Brustbild eines Mannes (1646); das Porträt eines 
jungen Mannes in orientalischer Kleidung (1646).  
Eeckhout, Jakob JOSGph, Historien-, Genre- und Porträtmaler, geb.'1T93 zu Ant- 
werpen , machte seine Studien zuerst im Zeichnen, dann im Modelliren in der Aka- 
demie seiner Vaterstadt und gewann schnell nacheinander alle ersten Preise; sein 
Vater duldete aber nicht, dass er sich der Malerei widmete und liess ihn Gold- 
arbeiter werden. Doch waren die sieben Jahre, welche er in diesen! Fache lernte, 
für die Kunst nicht verloren; er übte sich fortwährend in der Bildhauerei, worin 
Benvenuto Cellini und Ghiberti seine Vorbilder waren und gewann 1821 in 
Gemeinschaft mit Roger für seinen Tod der Kleopatra (derzeit im königl. Museum 
zu Brüssel) den Preis in der Sculptur. Erst in seinem 28. Jahre ward es ihm endlich 
vergönnt, sich seiner Neigung zur Malerei ganz hingeben zu dürfen, und er brachte 
es darin durch Selbststudium binnen kurzer Zeit so weit, dass er 1824 in Gent für 
ein Genrebild den ersten Preis und bald darauf in Douai eine Medaille bekam. Im 
Jahr 1829 wurde er wirkliches Mitglied der Akademien von Amsterdam, Antwerpen, 
Brüssel und Rotterdam, und im Jahr 1839 erster Professor an der städtischen Aka- 
demie im Haag, Wohin 8T 1831 gelogen WM. 11m einige Bilder für Mitglieder der 
holländischen Königsfamilie auszuführen. Seine Porträts werden sehr geschätzt und 
fast alle Gallerien in Holland, Belgien und Deutschland besitzen Bilder von ihm. 
Eeckhout gehört zu den bedeutendsten Malern der neueren holländischen, Schule. 
Sowohl in seinen historischen Gemälden als in seinen Genrebildern lässt sich eine 
nicht unglückliche Nachahmung Rembrandts erkennen. Seine Composition ist 
lebendig und ausdrucksvoll, die Zeichnung correkt und fein, die Farbenbehandlung 
kräftig und feurig, die "Wirkung überraschend, die ganze Darstellung überhaupt 
meisterhaft. Zu seinen besten historischen Bildern zählt man: den Tod Wilhelm des 
Schweigsamell; die Vermählung Jacquelinens von Bayern mit Herzog Jan von Bra- 
bant; den Tod Vanspylds (das letztere "Bild in Gemeinschaft mit WVappers ausge- 
führt); die Abdankung der Jacqueline von Bayern; Peter den Grossen zu Saardam. 
Unter die schönsten seiner allgemein beliebten Genredarstellungen gehören: der 
Abschied des Scheveninger Rekruten; häusliche Scene zu Scheveningen; väterliche 
Zurechtweisung; eine vorlesende alte Frau; die arme Blinde; das Kaninchen an der 
Müller; der Zahltag; die Rückkehr von der Jagd; die Rückkehr vom Fischfang._ 
Im Jahr 1322 gab Eeckhout unter dem Titel: Collection de portraits 
d'artistes modernes, nes dans le royaume des Pays Bas, lith. par C. P, 
' Abgebildet in den Denkmälern der Kunst. Atlas zu xuglers Handb. der Kunstgesch. Taf. 96, Fig. 9.
	        
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