554
Edelinck, J aen
Eeckhout, Gerbrand van den.
letzteren nach Coypel; des Comte d'Harcourt, nach Mignard. Die schönsten
unter seinen historischen Stichen sind: die büssende Magdalena; Christus am Kreuz;
die Familie des Darius vor Alexander, alle drei nach Lebrun; die heil. Familie, nach
Raphael; das Reitergefecht, nach Leonardo da Vinci (eine Gruppe aus dessen
berühmtem Carton); die Verkündigung, nach Poussin; die Samariterin, und Maria
am Kreuze sitzend, nach Ph. de Champaigne; das schlafende Jesuskind, von
Engeln angebetet, nach Stella (1672); eine heil. Familie; Carolus Boromeus und
eine Thesis auf Ludwig XIV. , alle drei Blätter nach Lebrun; Maria. mit dem
schlafenden Kinde in der Wiege, nach Guido Reni.
Edelinck, Jean, Zeichner und Kupferstecher. geb. 1630 zu Antwerpen, gest. zu
Paris, war der Bruder und Schüler des Vorhergehenden, erreichte aber, obgleich auch
er ein recht geschickter Künstler wurde, seinen Lehrer doch bei Weitem nicht.
Unter seine schönsten Blätter zählt man: die Sündfiuth, nach Aless. Tur chi,
ein treffliches Blatt, an dem aber sein Bruder Gerard Manches stach (1681), und
eine heil. Familie, nach P. Seve.
Edelinck, Nicolas, Kupferstecher, geb. 1680 zu Paris, gest. daselbst 1768 , war
der Sohn und Schüler des Gerard Edelinck, erreichte aber die Künstlerhöhe seines
Vaters nicht. Seine besten Stiche sind: das Porträt des Ger. Edelinck, nach Torte-
bat, und der Graf Castiglione, nach Raphael.
Edema, Gerard, Landschaftsmaler, geb. 1652 in Friesland, gest. 1700 zu Rich-
mond in England, war ein Schüler von A. van Everdin gen, den er auch in seinen
Bildern nachzuahmen suchte. Er kam in seinem 18. Jahre nach England, wo seine
Arbeiten vielen Beifall fanden, ging aber später nach Norwegen und Neufundland,
um die dortige wilde Natur, die Einöden und reissenden Ströme zu studiren. Diese
Studien verwandte er nach seiner Rückkehr zu Bildern, die sehr gesucht waren. Die
Figuren in seinen Landschaften malte Th. Wyck.
Eden, Miss, eine talentvolle Engländerin, welche ihren Bruder, den General-
gouverneur von Indien, in, dieses Land begleitete, und dort eine Menge von Zeich-
nungen, namentlich Porträts entwarf, die ihrer grossen Naturwahrhcit wegen
gerühmt wurden und im Jahr 1844 in einem Grossfolioband unter dem Titel: Por-
traits of t-he princes andpeople of India, von Dickinson lithographirt, zu
London erschienen.
Eeckhout, Antony van den, ein trefflicher Blumen- und Früchtemaler, geb. 1656
zu Brügge, begab sich, nachdem er in der Heimath den ersten Unterricht in der
Kunst genossen, mit seinem Schwager L. de Deyster nach Italien, wo er gemein-
schaftlich mit Diesem, der die Figuren in seinen Bildern malte, eine grosse Anzahl
von Gemälden ausführte. In's Vaterland zurückgekehrt, genoss er hier als Künstler
die allgemeinste Achtung, allein die Sehnsucht nach dem südlichen Himmel zog ihn
wieder nach Italien. Von da ging er nach Lissabon, wo seine Bilder reissenden Ab-
gang fanden und er sich mit einer reichen Portugiesin verheirathete, aber bald nach
der Hochzeit von einem Nebenbuhler 1695 in seinem Wegen erschossen wurde.
Eeckhout, Gerbrßlld van den, Porträt- und Historienmaler, geb. 1621 zu Amster-
dam, gest. daselbst 1674, bildete seine sehr glücklichen Anlagen für die Kunst unter
Rembrandt aus und wurde bald einer seiner bedeutendsten Schüler, der sich frei
und mit selbstständiger Kraft in der Richtung des Meisters zu bewegen wusste und
auf den auch vornehmlich ein Theil vomGeiste des Letzteren übergegangen zu sein
scheint, so dass seine Werke oft mit denen seines Lehrers verwechselt werden. An
Gluth der Färbung und an Tiefe des Helldunkels kam kein Schüler Rembrandt so
nahe als Eeckhout. Anfangs malte er nur Bildnisse, die ungemeinen Beifall fanden
und von denen das seines Vaters, eines Goldschmieds , das Erstaunen seines Lehrers
hervorgerufen haben soll, widmete sich aber später vorzüglich der Historienmalerei,
in der er sich namentlich durch den Reichthum der Composition, durch Charakter und
lebendigen Ausdruck auszeichnete. Man kennt aber auch treifliche Genrebilder
von ihm.
In den verschiedenen. europäischen Gallerien trilft man herrliche Bilder des