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Durmer
Duttenhofer, Christian Friedrich.
ihm rühmt man: ein mit einer Schildkröte sprechender Fischerknabe (im Palast Luxem-
bourg); ein über dem Grabe Atala's trauernder Chactas; die Statue des Engels
Gabriel und die Gruppe Christus, das heil. Abendmahl einsetzend, in der Magdalenen-
kirche zu Paris; die Tragödie und die Komödie, zwei Bronzestatuen. Mercur, die
Leyer eriindend, eines seiner schönsten Werke wurde in der Revolution von 1848
arg beschädigt. In der Gallerie zu Versailles steht seine treifliche marmorne Bildniss-
statue Chateaubriands Dupret wurde im Jahr 1843 Mitglied des Instituts.
Durmer, F. V. , Zeichner und Kupferstecher in punktirter Manier, geb. zu Wien
1766, wurde an der Akademie seiner Vaterstadt gebildet und später Mitglied an
derselben. Er lieferte viele zum Theil ziemlich gelungene Blätter, unter denen zu
den vorzüglichsten gezählt Werden: die vier Jahrszeiten , nach Guido Reni; Venus
und Adonis, nach A. Nahl; Venus auf einem Ruhebette, neben ihr Cupido, nach
J. Grassy; le repos de Diane, nach van Balen, beide letzteren in Farben gedruckt.
Dusart, GOIIIBHS, auch (111 Sart geschrieben, Maler und Kupferstecher, geb. zu
Harlem 1665, gest. daselbst 1'704, einer der vorzüglichsten Schüler des Adriaan
van Ostade, der in geistreicher, charakteristischer Darstellung von Kirchweihen,
ländlichen Scenen, Trinkgelagen, "Wirthshausstreitereien dem Styl seines Lehrers mit
meisterhaftem Pinsel folgte , ihm auch in Durchsicht-igkeit und Gluth der Farbe kaum
nachstand und in Lebendigkeit und Ausdruck, wobei ihm sein glückliches Gedächtniss
vorzüglich zu Hülfe kam, fast gleich kam, so dass seine Bilder sehr gesucht sind und
oft für Werke seines Meisters gelten. Das Amsterdamer Museum, die Dresdner
Gallerie und das Dulwich College in London besitzen derartige geschätzte Bilder von
ihm. Dusart radirte auch mit einer geistreichen und leichten Nadel, die er geschickt
mit dem Grabstichel zu verbinden wusste, verschiedene Blätter, die ebenso gesucht
sind, wie seine Arbeiten in Schwarzkunst, die er sehr sorgfältig vollendete. Die vor-
züglichsten seiner Kupferstiche, die er mit seinem Namen oder den Anfangsbuch-
.staben desselben bezeichnete, sind, in Radirungen: die grosse Dorfkirchweih, sein
Hauptblatt; der sitzende Violinspieler, der stehende Violinspieler (1685); der Kuss,
_und das Gegenstück, der Hahnrei (1685); der Dorfchirurgus (1695); der berühmte
Schuster; die Quacksalberin (1695); die beiden singenden Weiber (1685); die beiden
singenden Bauern (1685); die zwei Sänger (1648); in Schwarz kunst: der lesende
Greis; die Lotterie zu Grottenbroeck; die Sieben, eine Satyre in Karikaturen; 6
Blätter, die öfentliche Freude bei Gelegenheit der Einnahme von Namur durch Wil-
helm III. König von England am 2. Sept. 1695.
Duseigneur, Jean Bernard, ein tüchtiger Bildhauer, gebürtig aus Paris, woselbst
er auch derzeit lebt, war ein Schüler von Bosio, Dupaty und Cortot. WVir kennen
von ihm eine lebensgrosse Statue der heil. Jungfrau in der Kirche von S. Yrieix;
die Statuen des heil. Petrus und des heil. Augustin in der Kirche des Petits Peres zu
Paris. Auf der grossen Kunstausstellung im Jahr 1855 zu Paris sah man von ihm
eine Statue, den rasenden Roland darstellend.
Dusi," COSIOB, Historienmaler, gebürtig aus Venedig und Mitglied der Akademie
der Künste seiner Vaterstadt, malt Bilder aus der christlichen und-Profangeschichte.
Sein 1836 ausgeführtes Bild; die Einkleidung der heil. Gertrud, wurde wegen der
Einfachheit der Darstellung .und wegen der kräftigen harmonischen , an Palma und
Bassano erinnernden Färbung sehr gelobt. Weniger geiiel sein Alcibiades unter
den Hetären (1837), doch erkannte man auch in diesem Bilde den ruhigen ernsten
-Siun und die Kraft des Ausdrucks an.
Duttenhofer, AIIÜOII, ein talentvoller Kupferstecher, der die Kunst bei seinem
Vater, Christian Friedrich, erlernte, aber schon im 31. Jahre seines Lebens, im
Jahr 1843 zu Stuttgart starb. Seine besten Blätter Sind! Romeo und Julie, nach
A. Bruckmann, und das Porträt des Dichters Justinus Kerner.
Duttenhofer, Christian Friedrich, ein tüchtiger Kupferstecher im Landschafts-
und Architekturfache, der Vater des Vorigen , geh. 1780, gest. 1846 zu Heilbronn,
erlernte seine Kunst bei Klengel in Dresden und bildete sich später in Wien imd
Italien weiter aus. Seine besten Blätter sind: der Tempel der Diana, bei Nemi und