Albrecht.
Dürer ,
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gramm und der Inschrift: Albertus Durerus Noricus ipsum me propriis sic
efingebam coloribus aetatis (XXVIII); das Porträt des Michael NVohIgemuth,
mit dem Moncgramm, der Jahrszahl 1516 und der Inschrift: das hat Albrecht
Dürer abconterfet nach seinem lermeister Michel Wohlgemut im Jar
1516, und er war 82 Jar und hat gelebt pis das man zehlt 1519 Jar. Da.
ist er ferschieden am Sant Endresdag Frü ee dy sun awfgiingz; das Bild-
niss eines jungen Mannes {irrthümlich als das seines Bruders Johann angegeben);
die trauernde Mutter des Heilandes, halblebensgrosse Figur; die sterbende Maria
von den Aposteln umgeben; das Bildniss seines Vaters mit dem Monogramm und der
Inschrift: das malt Ich nach meines Vatters Gestalt, da er war siebenzig
Jar alt. Albrecht Dürer der elter. 1497. (Dieses Bild soll nach Passavant
nur eine Copie des im Städehschen Katalog befindlichen Hauptbildes sein, wobei je-
doch auffallend ist, dass letzteres "1494 Albrecht Thvrer der elter vnd alt 70 Jor"
bezeichnet ist, während Dürer's Vater 1427 geboren wurde, also im Jahr 1494 erst
67 Jahre alt war.) Dann befindet sich im Besitz des Bildhauers Entres ebendaselbst:
die heil. Anna mit dem von der Maria verehrten schlafenden Jesuskind (die Aechtheit
dieses Bildes wird übrigens von Wilaageni in Zweifel gezogen). In seiner Vaterstadt
Nürnberg sieht man in der Moritzkapelle: Christi Leichnam, vom Kreuz genommen,
ruht in den Armen des Johannes , beweint von seiner Mutter, den Marien , Nikodemus
und Joseph von Arimathia, im Vorgrunde die Stifter aus der Holzschuherischen
Familie, die das Bild ursprünglich in die Sebaldskirche gaben; einen Ecce homo
(vielleicht ein Nachbild von einem der Nachahmer Dürefs, Georg Fischer oder
Georg Gärtner); in der Gallerie des Landauerhrüderhauses: das Bildniss Kaiser
Karl des Grossen im kaiserlichen Ornat- mit Schwert und Reichsapfel; das Porträt
Kaiser Sigismunds im kaiserlichen Ornate mit Scepter und Reichsapfel; Herkules,
der auf die Harpyen schiesst, Temperabild; die Copien der vier Apostel in der Pina-
kothek zu München von G. Fischer mit den von den Originalien abgenommenen und
ihnen angefügten ursprünglichen Unterschriften von J. Neudörfefs Hand; ferner im
Rathhause die Ivandgemälde: der Triumphwagen des Kaisers Maximilian 1.; die auf
einem Söller spielenden Nürnberger Stadtmusikanten und die Allegorie auf das
Richteramt als eine Art WVarnung für Rathsherrn, immer gerecht zu richten, nach
der Beschreibung des Gemäldes von Apelles componirt. (Der Richter als Midas mit
grossen Eselsohren, sitzt zwischen der Unwissenheit und dem Verdachte, vor ihm
erscheint, auf den Knieen ilehend, der Unschuldige, den die Verläumduxig bei den
Haaren zum Richter schleppen will, im Geleite von Trug, Neid, Nachstellung, Ueber-
eilung, Irrthum , Strafe, Reue und YVahrheit. Erklärungen sind oben in lateinischen,
unten in deutschen Inschriften beigefügt. Neben dem Midas liest man den Spruch:
"Ein Richter soll kein Ürthel geben, er soll die Sach erforschen eben," über einer
kleineren Thür: "Eins Mannes Red ist eine halbe Red. Man soll die Teyl Verhören
bei") Dann beünden sich im Besitz des Herrn Kaufmann Merkel: das Bildniss des
Jakob Mutfel, 1526 (wahrscheinlich eine alte, aber sehr iieissige Copie des Bildes zu
Pommersfelden) , und ein Christuskopf mit der Dornenkrone. Endlich sieht man bei
Hrn. v. Holzschuher: das Porträt des Hieronymus "Holtzschur", das vorzüglichste Bild,
WelcheS Nürnberg noch von Dürer besitzt. In der Campdschen Sammlung daselbst soll
sich auch noch eine Kreuzigung Christi aus der frühesten Zeit des Meisters befinden.
Das Epitaphium der Frau des Willibald Pirkheimer in der dasigen Rochuskapelle
gilt mit Unrecht für ein Werk lleS Allm Dürer, indem der ganze Altar nur mit Be-
nützung Dürefscher Motive von irgend einem seiner Schüler ausgeführt worden ist.
In der Kirche St. Gervais zu Paris zeigte man früher die Leidensgeschichte des
Herrn, als ein Bild von Dürer in neun Feldern (angeblich um 1500 gemalt). In der
Eremitage zu St. Petersburg verwahrt man: eine heil. Familie; Christus auf dem
Oelberg; und eine Anbetung der Könige; in der Gallerie des Grafen von Schönborn
in Pommersfelden: das ausgezeichnete Porträt des Jakob Muffel, Bürgermeisters
von Nürnberg (1526); in dem Prämonstratenserstift zum Strahof in Prag; das
Rosenkranzfest; zu Rom im Pal. Barberini: Christus unter den Schriftgelehrten; im