Droz , Jean Pierre
Dubois, B.
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der ganzen Akademie hervorrief. Er ging hierauf mit seinem Lehrer David, der
sich nicht mehr von ihm trennen wollte, nach Rom, studirte hier besonders Raphael
und die Antiken, malte sein grosses Bild: Marius zu Minturnae (im Louvre zu Paris),
das in Rom und Paris Aufsehen erregte und den Philoktet, den Göttern iluehend,
erlag aber schon in seinem 25. Jahre einer Entzündungskrankheit.
Obgleich ganz in der Richtung der David'schen Schule befangen und in hohem
Grade theatralisch in seinen Darstellungen, verrathen seine Bilder in der trefflichen
Zeichnung, in dem Gefühl für Haltung und Harmonie der Farben ein bedeutendes Talent.
DIOZ, Jean Pierre, ein geschickter Medailleur, geb. 1746 zu La Chaux de Fond,
gest. zu Paris 1823, bildete sich in Paris und wurde unter dem Direktorium zum Auf-
seher der llledailleximiinze ernannt, welche Stelle er bis 1814 bekleidete. Seine Me-
daillen zeichnen sich durch die Schönheit der Arbeit und Reinheit des Gcprägs, worin
er ein eigenes Verfahren beobachtete, aus. Eine seiner schönsten Denkmünzen ist
die auf Napoleon Aals erster Consul (1801).
DIOZ, J1118S Antoine, ein sehr geschickter Bildhauer zu Paris, war ein Schiller
von Cartellier. Auf der grossen Kunstausstellung zu Paris im Jahr 1855 sah
man von ihm die sehr schöne Marniorstatue eines jungen Mädchens. Er erhielt 1854
das Ritterkrcuz der Ehrenlegion.
Drummond, Samuel, Maler zu London, Mitglied der Akademie, geb. 1775, malte
im Geschmack des D. Serres (lexirebilder mit Seeansichtexi mit vieler Naturwahrheit.
Besonders gerühmt wurden: sein ertrunkener Seemann und seine Schlacht von Tra-
falgar mit Nelsorfs Tod.
Dryvere, ROIIIbOIIt (18, ein Bildhauer aus Mecheln , der unter Anderem im J. 154T
das mehr als 50 Fuss hohe Tabernakel in der Ahteikircht- zu Tongerloo vollendete.
Duban, Felix, ein ausgezeichneter französischer Architekt, der sich durch seine
Bauten, xiamentlich die im edelsten Renaissanccstyl gehaltenen Ecole des beaux arts,
eines der schönsten modernen Bauwerke von Paris, das sich den anmuthigsten
Leistungen des italienischen Cinquecento würdig anreiht, die Restauration der heil.
Kapelle im Justizpalaste des Schlosses von Blois, die neue "Gallerie dlkpollon" und
einiger Säle des Louvre, wofür er 1851 zum Oliizier der Ehrenlegion ernannt wurde,
einen berühmten Namen erworben. Duban erhitwlt 1845 auch vom König von Preussen
den rothen Adlerorden III. Klasse.
DIIbOiS, Ambroise, Ilistorienmaler, geb. zu Antwerpen 1543, gest. zu Fontaine-
bleau 1615, kam im Alter von 25 Jahren schon als tüchtiger Maler nach Paris , und
verschaffte sich dort durch seine Arbeiten binnen kurzer Zeit einen so grossen Ruf,
dass er von König Ilcinrich lV. zu Fontainebleau, sowie im Louvre und Luxem-
bourg vielfach beschäftigt wurde und zum gewöhnlichen Maler und Kammerdiencr
ernannt wurde. Von den zahlreichen TVerken, welche er in 1-"011131119516311 ausge-
führt, sind nur noch einige Bilder in der Kapelle Saint-Saturnin; dann die Folge von
Bildern aus der Geschichte des Theagenes und der Chariclea, von denen sich eines:
die Feuerprobe der Chariclea, im Louvre zu Paris befindet, und noch einzelne Bilder
aus einer anderen Reihe von Darstellungen aus dem Leben des Tancred und der
Clorillde, die er für die Zimmer der Königin Maria von Medicis ausführte, erhalten.
Die Dianengallerie, welche er ganz mit Bildern, Liebesscenen zwischen dem König
und der Schönen Gabriele in allegorischer Form darstellend, ausschmückte, wurde
unter dem Kaiserreich ganz zerstört, und nur einige unter König Louis Philipp auf
Leinwand aufgezogene Bruchstücke davon sind noch vorhanden. --tSeine besten
Schüler waren: seine beiden Söhne Jean und Louis, Sein Neffe Paul Duhois
Ninet, ein Flamänder, und lilogras von Fontainebleau.
P1111015 oder D11 B018, 3., ein Landschaftslnaler und Kupferätzcr, der um die Mitte
des 1T. Jahrhunderts in Frankreich lebte und sich in seinen (sehr seltenen) mit ge-
übter Hand ausgeführten Radirungen nach Claude Lorrain gebildet zu haben
scheint._ Die bekanntesten unter seinen Blättern sind: eine Landschaft mit einem
Sturm (1648); eine Landschaft mit einer Viehheerde; ein llirt und eine Ilirtin,
sitzend; Alexander's Besuch beim Diogenes im Fasse (1648).