Volltext: A - E (Bd. 1)

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Drechsler 
Drever. 
den Siegestriumph darstellend; ein Medaillon mit dem Reliefbildiliss des Dichters und 
Malers Reinick auf dessen Grabmal in Dresden u. s. w. Sodann sah man auf der 
grossen Kunstausstellung von 1855 zu Paris, ausser einem Abguss der genannten 
Winzerin in Gyps, und seiner grossen Vase in Zink, einem kleinen Modell seiner Statue 
Rauch's, einen Herold, eine herrliche Figur in Gyps, zu einer Brunnenbekrönung 
bestimmt. Endlich war der Künstler zu Anfang des Jahres 1856 mit dem Standbild 
des Fürsten von Putbus , dem Postament mit Reliefs zum Denkmal des Geheimenrath 
Beuth und der Stat-ue des Kurfürsten Johann Friedrich des Grimssinüthigen von 
Sachsen beschäftigt. 
Drake ist ein Mann von Geist, Phantasie und gebildetem Geschmack. Seine 
künstlerische Richtung erscheint als eine entschieden ernste, mit ebensoviel Tiefe als 
anmuthsvoller Heiterkeit der Natur und dem Leben, das er sowohl im Grossen und 
Ganzen, wie in einzelnen ihm abgelausclzten Ziigen darzustellen versteht, zugewandt. 
Daher bewegt er sich auch so gerne und mit so grossem Erfolg in Bildnissschöpfungen. 
Er weiss darin mit ebensoviel Scharfsinn als Beobachtungsgeist den Charakter auf- 
zufassen, ihm zugleich aber die schönste Seite abzugewinnen und das Ganze mit einer 
bis in die kleinsten Einzelheiten ausführlichen Natürlichkeit darzustellen. Mit grosser 
Stetigkeit und Unermiidlichkeit arbeitend, ruht und rastet er, sich nie selbst genügend, 
nicht, bis er seinen Gedanken in den Formen gründlich herausgebildet. Desshalb 
sind auch seine Gestalten bis in die äussersten Spitzen der Erscheinung mit Leben 
durchdrungen und, das was sie sein sollen, immer auch ganz. Dann besitzt der 
Meister noch überdiess das Geheimniss, mit kräftiger Faust und mit dem Finger der 
Anmuth zugleich zu arbeiten; er weiss, dass der irdische Geist einen gesunden und 
richtig organisirten Körper haben muss, wenn er leben soll, und dass der Lebensodem 
der Kunst die Schönheit ist. 
Drechsler, Johann, Maler, geb. zu Wien 1756, gest. daselbst als Professor der 
Blumenmalerei an der k. k. Akademie 1811, malte anfänglich auf Porzellan und wid- 
mete sich erst später der Oelmalerei. Er nahm in seinen Blumen- und Früchtestücken 
van Huysum zum Vorbild und erwarb sich durch seine Arbeiten reichlichen Lohn 
und Ruhm. In der Gallerie des Belvedere lzu YVicn ist von ihm: ein grosses 
Blumenstück. 
Dreibholtz, Christiaan Lodewyk Willem, einer der trefflichsten niederländischen 
Landschafts- und Marinemaler, Mitglied der königl. Akademie zu Amsterdam, geb. 
1799 zu Dortrecht, genoss den ersten Unterricht in der Kunst bei Schotel, gab in 
dessen Schule schon ausgezeichnete Beweise seiner Anlagen, und besuchte dann zur 
Erweiterung seines Gesichtskreises die Küsten von Frankreich und England, deren 
Naturscenen ihm eine Menge poetischer Motive zu Bildern lieferten. In seinen seit 
Anfang der dreissiger Jahre auf den verschiedenen Kunstausstellungen erschienenen 
Bildern schilderte er mit besonderer Vorliebe die See, bald mit Schiffen belebt und 
leicht bewegt, bald vom Sturme gepeitscht, oder Strand- und von Flüssen bespühlte 
Gegenden, und er weiss sie mit ebensoviel Wahrheit als Schönheit in klarer Harmonie 
des Colorits und zierlichem Vortrag darzustellen. Auf der grossen Kunstausstellung 
zu Paris im Jahr 1855 sah man von ihm ein prachtvolles Bild: den Strand von 
Soheveningen. 
Dreux, Alfred de, Genre- und Porträtmaler, geb. zu Ilaris, war ein Schüler von 
Leon Cogniet. Unter seinen seit 1834 im Salon zu Paris ausgestellten Bildern, 
die nicht ohne Anmuth und Reize sind, zählt man zu den besten: den heimreitenden 
Postillon (1836); zwei grosse Jagdstiicke (1846); die Burgfrau (1847); die kaiser- 
liche Garde (1855); auch einige Bildnisse zu Pferd, worunter besonders das Porträt 
des Herzogs von Nemours (1844) ausgezeichnet wurde.  
Drever, Adriaan van, ein holländischer Landßßhafts- und Marinemaler, der um 
1673 blühte und sich auch in England aufgehalten haben muss. In der Gallerie  
des Belvedere zu Wien sieht man eine tüchtige mit dem ersten der nebigen Mono- a ß 
gramme bezeichnete Winterlandschaft. Das andere Monogramm sieht man auf Stichen öx 
nach seinen Bildern.   Abi 
	        
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