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Doyen
Drake.
fiihrte und 1522 für S. Anna zu Annaberg einen Altar, den Stammbaum Christi in
Figuren von Kalkstein auf einem Grunde von rothem Marmor fertigte, eine sorgfältige
und zierliche, wenn auch etwas trockene Arbeit.
Doyen, Gabriel Francois, ein seiner Zeit gefeierter Historienmaler, geb. zu Paris
im Jahr 1726, gest. zu St. Petersburg 1806, bildete sich in der Schule des Carle
van Loo, erhielt schon in seinem 20. Jahre den ersten Preis und begab sich sodann
1748 nach Rom, wo er vorzugsweise die Arbeiten des Annibale Caracci, des
Lanfranco und Piet-ro da. Cortona, und von da. nach Neapel, wo er die YVerke
Solimenafs studirte. Nachdem er hierauf auch noch Venedig, Bologna, Parma,
Piacenza und Turin besucht, kehrte er in seinem 29. Jahre nach Paris zurück, wo er,
um seinen Ruf zu gründen, mit dem Aufwande seines ganzen Talentes ein Bild: den
Tod der Virginie dar-stellend, ausführte, das grossen Erfolg hatte. Im Jahr 1759
wurde er Mitglied der Akademie durch sein Aufnahmestück: Jupiter und Hebe, 1776
Professor, und 1777 Hofmaler der Grafen von Provence und Art-ois. Für die Kirche
Saint-Rooh malte er die Pest des heiligen Feuers "und nach dem Tode seines Lehrers
die Kapelle Saint Gregoire aux Invalides. Trotz der günstigen Verhältnisse, in denen
er sich zu Paris befand, folgte er 1791 dennoch einem Rufe der Kaiserin Katharinall.
nach St. Petersburg, die ihm eine Pension von 1200 Rubeln aussetzte, ihm eine TVoh-
nung im kaiserlichen Palaste einräumt-e und ihn zum Professor an der Akademie der
Malerei ernannte. Auch ihr Nachfolger, Paul I., erwies dem Künstler seine Gunst.
Er erhöhte seine Pension und überhüufte ihn mit Bestellungen. Doyen blieb über
16 Jahre in Russland und arbeitete noch in seinem 80. Jahre. Im Louvre zu Paris
verwahrt man von ihm: einen Triumph der Amphitritc.
Doyer, Jacobus Schoemaker, Maler, geb. 1792 zu Crefeld, kam schon in früher
Jugend mit seinem Vater nach Zwoll in Holland, wo er den ersten Unterricht in der
Kunst von Prudhomme empfiengg seine Studien aber von 1814-1815 in Amster-
dam unter der Leitung von J. Andriessen fbrtsetzte und zuletzt sich noch zwei
Jahre bei M. J. van Bree weiter ausbildete. Er malte Porträts, Gesellschaftsstücke
und Historien. Unter seine besten Bilder zählt man: die Selbstaufopferung des
Schilfslieutenants van Speyk.
Doyle, Johannes, Pfarrer in Hanne und später Propst auf dem Johannisberge bei
Hersfeld, übte die Malerei und schmückte unter Anderem zwischen 1486 und 1490
die ganze Stiftskirche zu Hersfold (Kurhessen) mit Fresken.
Draeger, JOSGph Anton, Historienmaler aus Trier, gest. 1833 in Rom, bildete sich
unter Kügelchen in Dresden und von 1823 in Italien. Er malte kirchliche Bilder
und Historie-n und seine Bilder werden wegen der tüchtigen Zeichnung, der gediege-
nen Behandlung und der feurigen Kraft des Colorits, in welchem er der Eyck'schen,
und später der TizianÄschen Farbenpracht nacheifertc, gerühmt. Mit Eifer die (irund-
Sätze, nach denen die grossen venetianischen Meister gemalt, studircnd , glaubte er
sie in einer weiss mit grau ganz durchmodellirten Unternlalung, sowohl der Carnation
als der Beixrerke, zu linden, und erreicht-e auch auf diese WCiSe in Seinen Gemälden
eine ausserordentlichc Durchsichtigkeit und die glänzendste Liohtwirkung der Farbe.
Sßin leflteS Bild, die beiden Römerinnen, wurde ein an den feinsten Tdnen reicher
Schwanengesang genannt.
Drake, Friedrich, Cirlvr der ausgezeiohnetsten Bildhauer der Gegenwart, Professor
und Mitglied der Akademie zu Berlin, Ritter des rothen AdlOTOTdQDS III. Klasse, wurde
1805 zu Pyrniont geboren. Der Sohn unbemittelter Eltern, wurde el- vqn seinem
Vater, der ein sehr geschickter Mechaniker war, in dessen Beruf unterrichtet, und
er widmete sich auch dfescm Fache, das ihm nur in Nebcnstunden Musse zu bildne-
rischcr Thätigkeit in Holz und Elfenbeinsohnitzereien gestattete, IIUVOTÖTOsSQn bis in
sein 2l.Jahr, wo es ihm gelang, in das Atelier des berühmten Rauch in Berlin zu ge-
langen, unter dessen Leitung er sich dann so rasch ausbildet-e, dass schon mit Seiner
ersten bedeutenderen Arbeit (im Jahr 1833), der Gruppe eines Sterbenden Kriegers,
vor dessen brechenden Augen ein Genius den Siegeskranz emPm-lyält, ein Wer]; von
vorzüglicher Schönheit im Ausdruck und in den Körperformen , sein Ruf fest begrün-