Douifet
Dowher.
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18. Jahrhunderts in Frankreich lebt-e, von dem man aber nur ein einziges hübsches
Blatt kennt: eine heil. Familie, nach Andr. del Sarto, Helldunkel von 3 Platten.
Douifet, auch Duffeit oder Douiflest geschrieben, Historien- und Porträtmaler,
geb. zu Lüttich 1594, gest. daselbst 1660, genoss anfänglich den Unterricht von
J. Taulier und kam hierauf in Rubens Schule, wo er nach zweijähriger Lehrzeit
schon so grosse Fortschritte machte, dass er durch zwei grosse Bilder: eine Judith
und einen Prometheus die Aufmerksamkeit der ersten Kenner auf sich lenkte. 1614
begab er sich nach Italien, st-udirte dort- die alten grossen Meister, malte dazwischen
Bildnisse und kehrte erst 1622 wieder in sein Vaterland zurück, wo er bald mit
Bestellungen überhäuft wurde. Seine Bilder, von denen in seinem Vaterlande wenige
mehr zu finden sind, von denen die Pinakothek zu München aber einige besitzt: Papst
Nikolaus V. am Grabe des heil. Franz von Assisi; die Kaiserin Helene lässt das heil.
Kreuz erheben, welches sich durch die Wunder an Kranken und Todten beurkundet
hat, und zwei Bildnisse, zeichnen sich durch den edlen, grossen Styl und die Frische
des Colorits aus.
DOIIVGII, Johannes Franeiscus, ein seiner Zeit sehr geschätzter Porträtmaler,
geb. 1655 zu Roermond in Geldern, gest.1727, erlernte die Malerei bei Gabriel
Larnbertin zu Lüttich. copirte hierauf verschiedene Werke italienischer Meister
im Hause eines spanischen Edelmanns daselbst und begann dann selbst einige histo-
rische Bilder nach eigenen Erfindungen auszuführen, legte sich aber später aus-
schliesslich auf das Porträtfach, für das sich sein Talent auf das Entschiedenste aus-
sprach. Sein wachsender Ruhm verschaffte ihm einen Ruf an den Hof nach Düssel-
dorf, wo er den Kurfürsten und seine Gemahlin malte, wofür ihn jener zum Hofmaler
ernannte, auf einer Reise nach Wien mitnahm und ihn dem Kaiser Leopold empfahl,
der sich ebenfalls und seine Gemahlin von ihm malen licss und den Künstler glänzend
belohnte. Diese glücklichen Erfolge seines Talentes verbreiteten seinen Ruf weit
und breit, namentlich an verschiedenen Höfen, so dass er sich am Abende seines
Lebens des Glücks rühmen konnte, drei Kaiser, drei Kaiserinnen, fünf Könige, sieben
Königinnen und eine grosse Anzahl von Regenten, Fürsten und Edclleute gemalt
zu haben. Seine Bildnisse zeichneten sich durch grossartige Auffassung, frappante
Aehnlichkeit, charakteristischen Ausdruck, klare und kräftige Farbe aus. In der
iiorentinischcn Gallerie ist sein Selbstporträt. Sein Sohn Bartholomäus, geb.
1688 zu Düsseldorf, lernte bei seinem Vater und bei A. van der YVerff, und malte
viele Bilder in der Manier des Letzteren. Er wurde Porträtmaler am Hofe des
Kurfürsten von der Pfalz und starb als Hofmaler des Kurfürsten von Köln."
Literatur. Imxnerzeel, De Levcns en Vlierken der Hell. en Vlaam. Kunstschilders u. s.w. Amsterdam, 1842.
Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland. Museo Ficrentino, vrcselbst sein
Porträt im Stich wiedergegeben 1St-
Douw, Gerard, siehe D011.
DOIIX, Louis 16, Bildhauer und Architekt, geb. zu Mons, gest. daselbst um 1690,
bildete sich zu Rom unter seinem Landinanu Frangois Duquesnoy. Als Baumeister
kennt man von ihm den Thurm des Kastells seiner Vaterstadt, als Bildhauer das
Grabmal des Erzbischofs H. von der Bureh (früher in der Jesuitenkirehe zu Mons)
und die Standbilder der h. h. Petrus und Paulus in der Kirche St. Waudru ebendaselbst.
Dov, Gerard, 1 D
Dow, Gerard, i Sie w 0m
DOWBII, P. Mac, ein englischer Bildhauer aus Belfast, der zu den ersten hleistern
der Gegenwart gehört. Seine YVerke zeichnen sich durch die eigenthümliche Neuheit.
der Gedanken, den feinen Sinn für Schönheit der Körperformen und die Lebendigkeit
und Elastizität der Bewegung aus, Wir kennen von ihm die 1831 für seinen Gönner
T. W. Beaumont vollendete Marmorgruppe: den Triumph der Liebe , eine der
schönsten plastischen Arbeiten der Neuzeit, und eine Marniorstatue: früher Kummer,
ein Mädchen, das eine todte Taube an die Brust drückt.
Dowher, Adolph, ein Bildhauer und Bildschnitzer zu Augsburg, der unter Anderem
1514 eine hölzerne Tafel für den Frühmessßltar in der St. Ulrichskirche daselbst aus-