Volltext: A - E (Bd. 1)

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Dorsch, Joh. 
Bapt. 
Dossi. 
sichten von Landshut und München; die Umgehung von Paris; Ansicht des Rhein- 
thals bei Freiburg; Felsgegend am Kochensee; den Staubbach bei Reutti; einen 
Wasserfall an einer steilen Felswand; Gewitterlandschaft mit dem Lechthale bei 
Reutti; Landschaft mit eineriMühle bei Pasing und eine Ansicht des Walchenseeis mit 
Vieh von Wagenbauer, Dorner's grösstes Bild (letztere 4 Bilder in der neuen 
Pinakothek zu München). Er bediente sich zur Bezeichnung seiner Bilder öfters 
nebiger Monogramme. 
Dorsch, JOh. Bapm, Hofbildhauer zu Dresden, geb. 1744, bildete sich namentlich 
unter dem Bildhauer Nahl in Kassel zu einem tüchtigen Künstler aus. Von seiner 
Hand sieht man in Dresden, Pillnitz u. s. W. noch manche Arbeiten im Geschmack 
seiner Zeit, bestehend in Statuen, Monumenten, Verzierungen u. s.w. 
Dorsch, Erhard, geb. 1649 zu Nürnberg, gest. 1712 daselbst, ein Schüler von 
Stephan Schmidt, Moller und Spangenberger, schnitt Wappen in Stein und 
war ein in seinem Fache sehr bewandert-er Künstler. 
DOISOh, Johann Christoph, ein seiner Zeit berühmter Stempel- und Steinschneider, 
der Sohn des Vorigen, geb. 1680 zu Nürnberg, gest. daselbst 1732, schnitt eine sehr 
grosse Menge Steine, mit Bildnissen der römischen Kaiser, vieler Päpste, Könige, 
berühmter Personen mit grossem Fleiss und vieler Geschicklichkeit. 
Dorsch, 8115311113. Maria, die Tochter des Vorigen, geb. 1701 zu Nürnberg, übte 
ebenfalls die Stahl- und Edelsteinschneidekunst, die sie bei ihrem Vater und P.P. 
Werner erlernte. Sie schnitt anfangs nach Kupferstichen, bildete sich aber später 
nach Pasten, die J. J. Preisler, den sie nach dem Tode ihres ersten Gatten, des Malers 
Salomon Graf, heirathete, aus Italien mitgebracht, zu einer tüchtigen Künstlerin aus. 
Man hat trefflich geschnittene Bildnisse von ihr. 
Dorykleidas, Holzschnitzer und Toreut, war ein Schüler von Dipönos und Skyl- 
_lis und blühte um 550 v. Chr. Geb, Von ihm wird besonders eine Statue der 
Themis als Mutter der I-Ioren aus Gold und Elfenbein im Tempel der Hera zu 
Olympia erwähnt. 
P0510, Giovanni AIIÜODiO, ein sonst Wenig bekannter Bildhauer, von dem das 
tretfliche Grabmal eines Erzbischofs von Raigusa (1510) in S. Pietro in Montorio zu 
Rom mit einer sehr schönen frei in der YVeise des P. Perugino empfundenen 
Madonna herrührt. 
DOSBi, DOSSO, ein tretflicher Maler, geb. zu Dosso unweit Ferrara um 1474, gest. 
1560, war ein Schüler von Lor. Costa, hielt sich aber dann zu seiner weiteren Aus- 
bildung sechs Jahre in Rom und fünf in Venedig auf, es lässt sich daher auch das 
Bestreben, die beiden letzteren Schulen zu verbinden, in seinen Bildern nicht ver- 
kennen. Sie erinnern hin und wieder an Tizian, wie an Raphael, er wusste sich 
aber doch eine gewisse Unabhängigkeit und Originalität zu wahren. In den Charak- 
teren und in der Gluth der Farben steht er nicht selten den grössten Venezianern 
gleich und sind auch seine Gedanken bisweilen ungeschickt oder bizarr, so sind Sie 
doch wiederum nicht selten höchst bedeutend und schwungvoll. Die Stellungen und 
Bewegungen seiner Gestalten sind oft grandios und die Köpfe edel und ausdrucksvoll. 
Seine Eigenthümlichkeit tritt in seinen Altargemälden nicht völlig zu Tage, es sind 
stattliche Darstellungen von grosser Sicherheit und Fülle in der Weise des Guru- 
falo; dagegen macht sie sich in der Behandlung myt-hologischer und Phantastischer 
Gegenstände in freier novellistischer Naivität, in launenhaft heiterer Eriindung mit 
aller Entschiedenheit geltend. 
Von seinen Gemälden haben sich viele erhalten, die ihn in den verschiedenen 
Richtungen seiner Kunstweise zeigen. So sieht man unter Anderem im Museum zu 
Berlin: Maria in trono mit Heiligen; die Apostel am Grabe der Maria schauen der- 
selben, wie sie zum Himmel schwebt, nach (Skizze); die vier Kirchenvater mit der 
Glorie der heil. Jungfrau, ein ganz vort-reifliches Bild; in der Bildersaulnllung zu 
Corshamhouse (England): Don Antonio de Leyva; in der Gallerie zu Dresden: 
die Träume, ein Bild, in dem sich eine wilde, nächtlich gesteigerte Phantasie offen- 
bart; Judith; die Gerechtigkeit; eine Hore; der Friede; die vier Kirchenväter, ein 
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