Volltext: A - E (Bd. 1)

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Donauer 
Doni. 
schreibt ihm auch mit grosser Bestimmtheit eine Reihe von Medaillen, die er ver- 
fertigt haben soll, zu. 
Donatello übte mit seiner realistischen Darstellungsweise durch das Imponirende 
seiner Werke, durch die grosse Anzahl derselben und seinen wechselnden Aufenthalt, 
einen ungeheuren Einüuss auf die ganze italienische Sculptur aus, der, ohne den 
starken inneren Zug nach dem idealen Schönen, welcher die Kunst immer von Neuem 
wieder über den blossen Realismus und ebenso über das oberflächliche Antikisiren 
erhob, das heisst ohne den starken inneren Geist des I5. Jahrhunderts sehr gefährlich 
hätte werden können. 
Donatellds Bruder, Simone, war ebenfalls Bildhauer und Erzgiesser. Er 
fertigte unter Anderem in Gemeinschaft mit Antonio Filarete 1436-4447 die 
ehernen Hauptpforten der St. Peterskirche zu Rom, und es zeigen die von ihm her- 
rührenden Arbeiten daran, die Reliefs und Ornamente der Einrahmuugen eine gute 
Anordnung und lebendige Behandlung. Allein fertigte er sodann das Bronzegrabmal 
des Papstes Martin V. in S. Gißvanni in Laterano und das prächtige eherne Gitter an 
der Kapelle der Madonna della Cintola im Dom von Prato. Simone arbeitete übrigens 
auch in Thon, Holz und Marmor, und man sieht noch von ihm in S. Lorenzo, zu Florenz 
ein Crucitix in natürlicher Grösse in Korkholz und das Grabmal des Orlando von 
Medici in der Kirche S. Annunziata ebendaselbst. 
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Tlaumeister.  Cicognara, 
Storia della Scultura.  Kugler, Handbuch der Kunstgeschichte.  Burukhardr, Der Cicerone. 
DODQIIGI, Lorenz, wird ein Kupferstecher genannt, von dem man eine Copie nach  f, 
Albr. Dürer, den h. Antonius darstellend, mit nebigem Monogramm und der Jahrs- 
zahl 1539 bezeichnet, kennt.  A" 
Dondorf, Bernhard, Lithograph zu Frankfurt, bekannt durch verschiedene Ver- 
besserungen in der Lithographie auf Stein in Graviermanier, namentlich durch An- 
wendung von Brillantspitzen. In dieser Art kennen wir von ihm drei Blätter: die 
Musik; Architektur und die 10 Gebote. Eine andere sehr schöne Lithographie von 
ihm ist: die Buchdruckerkunst, historisches Tableau in 9 Darstellung-eh, nach Rethel. 
DOIXÖIIGCi, Giovanni Andrea, genannt il Mastelletta, von dem Gewerbe seines 
Vaters, der ein Küfer war, geb. 1575 zu Bologna, gest. 1655 daselbst, ging in die 
Schule der Caracci, folgte aber mehr der Kunstweise des Parmigianino und des 
Tiarini. Er besass eine reiche Phantasie, eine ungemeine Handfertiglaeit und 
grosse Lebhaftigkeit des Geistes, aber ohne besondere Tiefe. Seine Bilder sind daher 
lebendig in den Bewegungen, haben eine glühende Färbung und entschiedene Be- 
leuchtung. Er wusste durch starke Schatten und wirksame Lichter einen glänzen- 
den Eifekt hervorzubringen; später nahm er mehr eine oflenere und hellere Manier 
an, ohne dass aber seine Bilder dadurch gewannen. Seine in der ersten Weise zu 
Bologna. und Rom, wohin er mit Ann. Caracci kam, gemalten Bilder sind die besten. 
Seine Landschaften wurden von letzterem, dem sie auch hin und wieder schon zuge- 
schrieben worden sind, sehr geschätzt. Bilder von ihm sind ausser Italien selten anzu- 
treffen. Im Louvre sieht man: Maria und Jesus, dem h. Franz von Assisi erscheinend. 
Dongen, DiOIIYS Van, geb. zu Dordrecht 1748, gest. zu Rotterdam 1819, war ein 
Schüler von J. Xavery im Haag, dessen Manier er in seinen Bildern glücklich nach- 
ahmte; er copirte indessen auch Pottcr, Cuyp, Wynants u. A. so täuschend, 
dass manche seiner Bilder für Originalien dieser Meister gehalten werden. Im 
Städelschen Institut zu Frankfurt befindet sich von ihm ein Bild, zwei Kühe und eine 
Ziege vor einem Stalle darstellend. 
DOIIi, Adone, Maler aus Assisi, ein Mitschüler von Raphael, der (nach Rumohr) 
um 1580" "noch arbeitete und in Perugia und ganz Umbrien thätig war. Seine besten 
Bilder ündet man in Assisi, wo er namentlich in S. Maria degli Angeli verschiedene 
Bilder ausführte. Er malte in Oel und Fresco, folgte in seinen früheren Arbeiten 
der Weise des Perugino, wie man unter Anderem an einer anmuthigen Anbetung 
der Könige in S. Pietro in Pcrugia sieht, gab sich jedoch später der Manier der 
römischen Schule nach Raphael hin, und zuletzt arbeitete er im Geschmack des
	        
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