478
Domard
Donatello.
1561 zu Leyden, war ein Schüler von Jacob de Gheyn, bei dem er den Grabstichel
mit sicherer, fester Hand zu führen lernte. Die meisten seiner sehr hübsch ausge- i)
führten Blätter, die er mit Za. Do. oder Z. Do. oder mit nebigen Monogrammen be- Q
zeichnete, sind nach seinem Lehrer, nach K. van Mander, Barth. Sprangernä
H. Goltzius und einigen anderen Meistern dieser Schule.
Domard, Josephe Franqois, ein geschickter Steinschneider und Medailleur, der
1792 zu Paris geboren wurde, den Unterricht von Cartellier und Jeuffroy genoss
und sich durch verschiedene Denkmünzen auf berühmte Persönlichkeiten, denk-
würdige Ereignisse u. s. w. einen geachteten Namen erwarb.
Domenichino, siehe Zampieri.
Domenico Fiorentino, siehe Barbieri, Domenico.
Domenico Veneziano, siehe Veneziano.
Dominici, Francesco, ein wenig bekannter, aber vortrefflicher Maler aus Treviso,
der in seinem 35. Jahre starb. Im Dom seiner Vaterstadt sieht man unter Anderem
eine Procession von ihm mit der Jahrszahl 1572 bezeichnet.
110113176110, eigentlich Donato di 3813130 Bardi, einer der ausgezeichnetsten Bild-
hauer und Erzgiesser des 15. Jahrhunderts und einer der Mitbegründer der modernen
Kunstrichtung in Italien, wurde 1383 zu Florenz geboren und starb daselbst 1466.
Er widmete sich von früher Jugend an der Bildhauerkunst, zeigte auch in der Stucca-
turarbeit viele Uebung, war in der Perspektive vorzüglich und in der Baukunst sehr
geschätzt. Schon durch seine ersten Arbeiten erwarb er sich Ruhm und Namen, und
besonders wird unter denselben ein sehr schönes Relief der Verkündigung, in Sand-
stein ausgeführt für S. Croce zu Florenz"', erwähnt. Für dieselbe Kirche arbeitete
er sofort ein Cruciüx in Holz (Capella Bardi) , das den Wetteifer des Brunelle schi
horvorrief, ein ähnliches zu schaffen, welch letzteres aber das des Donatello bei
XVeitem übertraf. Dann führte er das Grabmal des Papstes Giovanni Coscia (Johann
des XXIII) in S. Giovanni ebendaselbst aus, bei welchem ihm sein Schüler Michelozzo
half, der die dazu gehörige Figur des Glaubens fertigte; ferner eine biissende Mag-
dalena in Holz, eine Statue von merkwürdig realistischer Auffassungs- und Behand-
lungsweise (im Baptisterium), und die Statue des Ueberiiusses auf eine Granit-
säiule auf dem alten Markte (zu Grund gegangen). Sehr jung noch fertigte er für
die Fagade von S. Maria del Fiore in Marmor: den Propheten Daniel, die sitzende
Statue des Johannes und die Bildsäule eines Greises; verzierte dann im Inneren der
Kirche die Orgel mit Marmorreliefs und die neue Sakristei derselben Kirche mit den
anmuthigsten Kindergestalten , welche die Blumengewinde halten, die den Fries um-
geben. In grossartigster Entwicklung zeigt sich sodann seine Kunst in den drei
grossen für Orsanmichele gearbeiteten Figuren des Petrus, des Marcus und des
Georg, wie in den für die Fagade des Glockenthurms von S. Maria del Fiore verfertig-
tell drei mä-Cllüigen Gestalten, unter denen der sogenannte Zuccone (Kahlkopf), ein
Porträt des Giov. di Bartuccio Cherichini, eines der ausgezeichnetsten Werke des
Meisters ist, in dem sich das kräftigste Leben mit ungemeiner Grossheit des Styls
glücklich vermählt. Auch über einer Thüre desselben Thurms stellte er Abrahams
Opfer und einen Propheten in kräftiger naturalistischer Formengebung dar. Für die
Signoria von Florenz führte er hierauf die Bronzestatuen der Judit-h, welche dem
Holofernes das Haupt abschlägt (in der Loggia dei Lanzi), und des David (in der
üorentinischen Gallerie); dann im Hause der Medici, nachher Palazzo Riccardi, acht
runde Marmorbilder, zum Theil nach antiken Cameen, zum Theil nach seiner Er-
iindung, ferner für Cosimo verschiedene Madonnen halberhoben in Marmor und Bronze,
auch andere Marmorreliefs aus. Später machte er im Auftrag von Cosmus das Marmor-
grabmal des Erzbischofs Rinaldo Brancaccio, das in die Kirche S. Angele a Nilo in
Neapel kam, und vollendete 1435 die Marmorkanzel im Dom von Prato, die er mit
Reliefs, singende und musicirende Kinderengel darstellend, schmückte. Nachdem
der Ruhm, den er sich durch alle diese Werke erworben, auch nach Venedig
D
Abgeb.
in den Denkmälern der Kunst. Atlas zu Kuglers I-Iandb. der Kunstgesch. Tat. 66,