Volltext: A - E (Bd. 1)

Dolendo , Bartholomeus 
Dolendo , Zacharias. 
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ordentlichen Fleiss der Ausführung nicht vergessen. Mit jenem Ausdruck zarter 
Regungen stimmt sodann auch das Colorit und der Hauptton der Bilder, die liebliche 
Zeichnung und eine Färbung von sanftem Einklange ganz überein. Seine Gemälde 
waren, bezeichnend für die religiöse Gefühlsweise der damaligen Zeit, für Kirchen, 
Privatkapellen, Betplllte u. s.w. sehr gesucht. Sie wurden häufig von ihm wieder- 
holt, aber noch häufiger von Anderen nachgeahmt oder copirt. Doch ist von seinen 
eigenen immerhin noch eine grosse Anzahl, namentlich in Italien, vorhanden. Unter 
die schönsten gehört: eine Madonna im Sternenkranze zu Blenheim in England; eine 
Madonna mit dem Kinde in der Gallerie Pitti zu Florenz; eine h. Cäcilia; die Tochter 
der Herodias , und Christus, das Brod segnend, in der Dresdner Gallerie; der Evangelist 
Johannes im Berliner Museum. Unter seinen historischen Bildern, deren er jedoch 
nicht viele ausführte, ist ein S. Andreas vor der Hinrichtung zu dem Kreuze betend 
(bez. 1646) im Pal. Pitti das vorzüglichste. Ausser den angeführten Gemälden sieht 
man aber auch noch in anderen Gallerien viele nicht unbedeutende Werke des 
Meisters. In Italien kann man ihn besonders im Pal. Pitti, in den Ul-Hzien, nament- 
lich aber im Pal. Corsini zu Florenz studiren. Dann tritft man in England viele Bilder 
von ihm, in Althorp: eine Vermählung der h. Katharina; in Burleighouse: Christus, 
das Brod segnend (eine Wiederholung des Dresdner Bildes), und die Geburt Christi; 
in Corshamhouse: einen h.Bruno; einen Schutzengel; Christus, das Brod brechend 
(ähnlich dem Dresdner Bild); in Dcvonshirehouse: einen Christuskopf mit Blumen 
vom feinsten Schmelz der Ausführung; in Dullwichcollege: eine Veronica und Mater 
dolorosa; in Keddlestonhall: den Kopf einer Heiligen mit einem Pfeil durch den Hals, 
von seltener Schönheit der Form und des Ausdrucks, Klarheit der Färbung und Zart- 
heit der Vollendung; in Landsdownehouse: Maria mit dem Kinde, eine Miniatur in 
Oel von der grössten Feinheit; in Lcight Court: eine Maria; in liongfordcastle: 
des Meisters eigenes, sehr sorgfältig ausgeführtes Bildniss; zu Pansanger: die Ge- 
burt Christi; Christus verlangt von Joseph das Kreuz; das Bildniss seiner Frau; zu 
Stratton: Magdalena betrachtet einen Todtenkopf; die Mater dolorosa, ungewöl1n- 
lieh edel und von zartester Vollendung; Maria mit dem Kinde, feinste Miniatur in 
Oel. Von den übrigen bedeutenderen Gallerien bewahrt die Bildergallerie zu Gotha: 
Christus auf dem Oelberge; die Pinakothek zu München; die heil. Jungfrau mit dem 
Kinde; eine anmuthsvolle Weibliche Gestalt, ein Lamm umschlingend; die reuevolle 
Magdalena; Jesus als Knabe mit einem Blumenbouquet; die h. Agues mit dem Palm- 
zweige; einen Eccc homo; die Leuchtenberg'sche Gallerie: den h. Johannes; das 
Louvre zu Paris: den todten Christus auf dem Schoosse der Maria; die Eremitage 
zu St. Petersburg; mehrere Bilder, unter denen besonders eine h. Cäcilie, ähnlich 
der in Dresden, nennenswerth; die Gallerie zu Pommersfelden: eine lilaria; einen 
h_ Sebastian (gest 13 F13 Wagner) und einen Ecce homo; die Gallerie des Belve- 
dere zu Wien: eine allegorische weibliche Gestalt, die Aufrichtigkeit darstelleud; 
Maria mit dem Kinde; eine Mater dolorosa; Christus mit dem Kreuze  die Sammlung 
des Grafen Schönbm-n; die h. Katharina (gest. v. P. Gleditsch).  Eine Menge 
seiner Bilder wurden durch den Stich oder durch die Lithographie vervielfältigt. 
Das Museo iiorentino enthält sein Porträt im Stich, 
Seine Tochter Agnese Dolci übte ebenfalls die Malerei, ihre Kunst bestand 
aber meiSfeuS im Copiren der beliebtesten Bilder ihres Vaters, woher es zum Theil 
rühren mag, dass so viele schwächliche Gemälde, die wahrscheinlich Copien der 
Tochter sind, als von ihm herrührend betrachtet werden. Eine solche Copie des 
berühmten Christuskopfes in der Dresdner Gallerie von ihr besitzt das Louvre. 
D0l6nd0, Bartholomeus, ein Kupferstecher, der zu Leyden um's Jahr 1560 geboren m 
wurde und ein Schüler von H. Goltzius oder Jacob de Gheyn gewesen sein soll. 
Er arbeitete in einer sehr anmuthigen Manier, theils nach eigenen Compositionen, ä 
theils nach K. van Mander, Martin Hemskerken, H. Goltzius, Crispin vanß 
den Broeck und anderen holländischen Meistern. Seine Blätter sind mit nebigen 
Monogrammen bezeichnet. D 
Dolendo, Zacharias,.ein geschickter Kupferstecher, der Bruder des Vorigen, geb.
	        
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