Dilleus
Dinzenhofer , Johann.
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heiten , das er sich auf grösseren Reisen gesammelt und worin die grössten lebenden
Notabilitäten wunderbar ähnlich, treffend in Ausdruck und Charakter dargestellt sind.
1m Jahr 1840 malte der Künstler in Petersburg den Kaiser und die Kaiserin von
Russland für die Sammlung des Herzogs von Meiningen.
Dillens, Hendrik, geb. zu Gent 1812, ein Genremaler, der sich durch seine
Leistungen, die man seit 1832 auf den Kunstausstellungen zu Brüssel und Antwerpen,
sowie in Deutschland sah, einen geachteten Namen erworben. Unter seine besten
künstlerischen Erzeugnisse, die sich durch tüchtige Composition und Zeichnung, Geist
und Gefühl empfehlen, rechnet man: einen Greis, der zwei jungen Männern Rath
ertheilt; die Vorlesung; eine Kirchweih mit mehr als 200 Figuren, meistens Bildnissen
der meisten damaligen Genter Künstler. Faschingsbelustigung zu Gent; der Nest-
ausnehmer; der moderne Maler; die Gefangennehnlung der Jungfrau von Orleans,
eine geniale Darstellung; ein französischer Cavallerist, der sein Kind liebkost.
Sein Bruder und Schüler: Adolf Alexander Dillens, geb. 1821, liefert ebenfalls
bereits Genrebilder und Zeichnungen, die vielen Beifall finden.
Dillis, Cantius von, Landschaftsmaler. geb. 1785 zu Giebing, ein Schüler seines
Bruders-Johann Georg, bereiste in den Jahren 1805-1807 Italien, wurde nach
seiner Rückkehr zum Ilofrnaler ernannt und lieferte seit dieser Zeit viele höchst an-
ziehende Landschaftsgemäldc. Er radirte auch mehrere hübsche Blätter, unter denen:
eine Bauernhütte, in Bäumen versteckt (1800): zwei felsige Gegenden mit Mühlen,
und eine Ansicht des Schlosses Harlaching (1801) besonders hervorgehoben werden. (ä!
Auf seinen Gemälden findet man zuweilen das erste, auf anderen, sowie auch auf
einigen Zeichnungen das zweite Monogramm. Einige radirte Blätter, nach Ever- L
dingen, sind mit den Buchstaben J. K. D. bezeichnet.
Dillis, Johann Georg VOII, Landschaftsmaler, königl. bayerischer Centralgallerie-
Direktor, geb. zu Grüngiebig1759, gest. 1841 zu München, widmete sich anfänglich dem
geistlichen Stand, und bildete erst später, von 1783-1790, "sein schon früh hervor-
tret-endes Talent für die Kunst aus. Er wurde hieranf 1'790 zum Inspektor der kur-
fürstlichen Gallerie ernannt, machte sodann theils allein, theils mit seinem Bruder
Cantius, dem Domherrn B. Speth in München, und dem damaligen Kronprinzen
Ludwig von Bayern mehrere Reisen in die Schweiz und nach Italien, sowie nach
Frankreich. Im Jahr 1808 mit dem Ritterkreuz des königl. Verdienstordens der
bayerischen Krone beehrt, und 1822 zum Direktor sänuntlicher Kunstsammlungen
ernannt, empfing er 1837 für seine bei der Aufstellung der Gemälde in der königl.
Pinakothek bewiesenen Verdienste das Commandeurkreuz des königl. Civilverdienst-
ordens, und 1840 aus Veranlassung seines BOjährigen Dienstjubiläums das Ehren-
kreuz des königl. Ludwigsordens. Wegen seiner vielfachen Amtsgeschäfte konnte
er sich nur wenig der Ausführung von Bildern widmen, doch zeigte er in diesen
wenigen ein tüchtiges Talent. Seine Behandlung ist frei, breit und geistreich, dabei
durchsichtig, wahr und harmonisch. In der neuen Pinakothek zu München sieht man
von ihm: eine Ansicht des Tegernsees , und die Gegend bei Gmtm fe,.rata_
Von 1791-1806 radirte Dillis 43 Blätter, von denen: ein Yvasserfall (1801);
sein Geburtshaus in Giebing (1793); ein Dorf, in Bäumen versteckt, und 2 Blätter
Waldgegenden (1793) zu den besten gehören. Sie sind theils mit den Buchstaben
G. V. D., theils wie seine Bilder mit nebenstehendem Monogramm bezeichnet.
Dillis, Ignaz, ein Bruder und Schüler des Vorigen, geb. 1'772 zu Giebing, gest.
1808 zu München , radirte Landschaften mit Figuren und Thieren staiiirt, von denen
einige mit Ilßbigem Monogramm bßleicllnet sind. Trotz seines Talents gab er die
Kunst auf und widmete sich später der Forstwissenschaft.
Dinochares,
Dinokrates, i Slehe Demokratem
Dinomenes, siehe Deinomgneg,
Dmzenhofer, JOhann, ein Baumeister aus Bamberg, der, ausser verschiedenen
Gebäuden in seiner Vaterstadt, von 1704-1712 die Domkirche zu Fulda baute.