Volltext: A - E (Bd. 1)

Diepraam 
Dietrich, Christian Wilhelm Ernst. 
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und fast ausschliesslich auf Tapeten und Getäfel der Zimmer, worin er ganz Aus- 
gezeichnetes leistete. In seiner letzten Zeit fertigte er beinahe nur noch Zeichnungen 
für Kupferstecher, und es existiren nach denselben einige Prachtwerke, unter denen 
der sogenannte Tempel der Musen, der zuerst 1655 zu Paris mit 59 Kupfern heraus- 
kam, für das schönste gehalten wird.  
Diepenbeck ist einer der besten Schüler von Rubens, und derjenige, welcher 
vielleicht am treusten die spätere, mehr auf das Sinnliche ausgehende , Weise seines 
Meisters sich aneignete. Man rühmt an seinen Bildern die edle, lebendige Compo- 
sition, die glückliche Erfindung, die kühne Ausführung, die Frische und Kraft des 
Colorits und das hübsche Helldunkel; nur ist die Zeichnung nicht immer correkt. 
Unter den vielen Gemälden, die er ausfiihrte, dürften zu nennen sein: Cloelia, mit 
ihren Gefahrtinnen dem Porsenna entiliehend , im Museum zu Berlin; Maria sitzend 
mit dem auf ihrem Schooss stehenden Kinde; Neptun mit Salacia, in der Gallerie zu 
Dresden; Abraham bewirthet die drei Engel; eine Brodspende unter die Armen, 
wobei Christus und Maria in den Wolken erscheinen, in der Pinakothek zu München; 
Cloelia, mit ihren Gefährtinncn den Tiber passirend; das Bildniss eines Mannes und 
einer Frau, im Louvre zu Paris; die Vergänglichkeit und Nichtigkeit der mensch- 
liehen Dinge; der vom Kreuz genommene Erlöser, von seiner Mutter beweint, in der 
Gallerie des Belvedere zu Wien.  
Diepenbeck radirte auch in Kupfer. Man kennt jedoch nur ein einziges Blattßl. 
von ihm, einen ruhenden Bauern mit gesatteltem Esel (1630), das aber ausserordent-  
lich selten ist-.  Er bezeichnete seine Gemälde und Zeichnungen mit nebenstehen-  
den Monogrammen. 
Diepraam, Abraham, Maler, erlernte die Kunst anfänglich bei dem Glasmaler 
Stoop, bildete sich aber später unter H. M. Zorg und endlich unter Adr. Brouwer 
aus, dessen Compositionsweise und Behandlung er in seinen Bildern nicht unglücklich 
nachahmte. Er wohnte geraume Zeit in Dordrecht und wurde 1648 daselbst in die 
St. Lucas-Brüderschaft aufgenommen. Alle seine WVerke sind geistreich componirnß 
von tüchtigen) Ausdruck und wahr im Colorit. 
Dies, Christoph Albert, ein tüchtiger Landschaftsmaler, Kupferätzer und Stecher, 
geb. zu Hannover 1755, gest. zu WVien 1822, arbeitete von 1775 bis 1796 in Rom, 
fertigte viele geschätzte Landschaftsgemälde und gab mit Reinhard und Mechau 
die schönen malerisch radirten Prospekte von Italien heraus, welche unter dem Titel: 
"Collection de vues pittoresques de l'Italie dessinees d'apres nature et gravees ä. l'eau 
forte ä Rume par C. A. Dies, Ch. Reinhart et J. Mechau" in 72 Blättern 1799 zu 
Nürnberg erschienen. Zu den schönsten seiner Radirungen zählt man: den YVasser- 
fall zu Tivoli in 3 Blättern; Ansicht der Stadt Tivoli, und "Ueberreste von der Villa 
des Bmtus zu Tivolg  In der Gallerie des Belvedere zu iVien sind zwei in Oel 
gemalte Landschaften von ihm: eine Gegend aus der Nähe von Salzburg (1796) 
und die Umgegend von Salzburg mit Gewitter (1797). 
Dietrich, Adelheid, eine geschickte Blumenmalerin zu Erfurt, von der wir seit den 
letzten Jahren gelungene Blumenstücke auf verschiedenen Ausstellungen sahen- 
Dietrich, Anton, Bildhauer zu Wien, geb. 1799, Zögling der Akademie daselbst 
und Schüler von J_ Klieber, hat sich durch die Ausführung trefflicher Sculpturen, 
bestehend in Büsten und Statuen, Schnitzwerken aus Holz und Elfenbein, als ein 
tüchtiger Künstler erwiesen. Unter seine besten Büsten zählt man: die des grossen 
Beethoven und die seines Freundes, des Malers Danhauser. 
Dietrich, Christian Wilhelm Ernst, berühmter Historien-, Genre-, Landschafts- 
maler und Kupferätzer, wurde 1712 zu WVeimar geboren , wo sein Vater, Johann 
Georg Dietrich, sich als Hofmaler aufhielt, bei dem er sein schon frühe sich aus- 
sprechendes Talent ausbildete, bis er zu dem Landschaftsmaler Thiele zu Dresden 
in die Lehre kam, den er jedoch bald selbst übertraf. Er erregte dadurch die Aufmerk- 
samkeit des Ministers Grafen von Brühl, der ihn vielfach auf seinen Schlössern be- 
schäftigte, und des Königs August II., der ihn zu seinem Hofmaler ernannte. Da, er 
jedoch sah, dass ihm die italienischen Maler vorgezogen wurden, zog er sich zurück,
	        
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