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Desportes] Nicolas
Deucker.
und Blumenstücken; auch fand er immer noch iZeit zur Ausführung von Zeichnungen
und Cartons für Meubles, spanische Wände, Teppiche, Tapeten u. s.w. Seine Haupt-
stärke bestand aber in der Darstellung von Thieren und der Landschaft und seine
Gemälde, die sich durch Leben und Bewegung, treue Nachahmung der Natur, richtige
Zeichnung, lebhafte und harmonische Farbe, tüchtiges Impasto und sichere, iieissige
Ausführung auszeichnen, können den Vergleich mit den besten flämischen Werken
dieser Art aushalten. Im Louvre sieht man von ihm, ausser seinem oben erwähnten
Porträt, 21 Bilder in den verschiedenen Richtungen seiner Kunst.
DESPOIÜES, Nicoles, Porträt- und Thiermaler, geb. 1718, gest. 1787, War der
Schüler seines Oheims Frangois Desportes, widmete sich aber später mehr der
Bildnissmalerei, worin ihn H. Rigaud unterrichtete. Er wurde im Jahr 1757 mit
einem Bilde, ein von Hunden verfolgtes Wildschwein darstellend, in die Aka-
demie aufgenommen.
Desportes , Mad. , geb. Beuzelin, eine Malerin zu Paris, die sich in der Schule
von Vinchon bildetef Auf der grossen Kunstausstellung zu Paris im Jahr 1855 sah
man von ihr Blumen- und Früchtenstücke, die allgemein gefielen.
Deprez, Mai, Emma, geb. zu Nantes, eine Schülerin von Ch apsal und Couture,
malt Stillleben mit Geschmack. Einige Bilder von ihr auf der grossen Pariser Kunst-
ausstellung im Jahr 1855 sprachen allgemein an.
Deprez, Louis, geb. zu Paris, ein tüchtiger Bildhauer, der zu Bosio in die Schule
ging und sich durch Porträtstatuen und Büsten , durch Sculpturen für öifentliche Ge-
bäude und Brunnen u. s.w. einen geachteten Namen erworben. Auf der Pariser Aus-
stellung vom Jahr 1855 waren von ihm eine Gypsstatue der Unschuld, eine Marmor-
statue der Treuherzigkeit und zwei Porträtbüsten zu sehen.
Desprez, 1401115 Jean, Maler und Architekt, geb. 1740 zu Lyon, gest. 1804 zu
Stockholm, bildete sich in seiner Vaterstadt, in Paris und später in Rom, kam dann
nach Schweden, wo er einige historische Gemälde schuf, grössere Dekorations-
malcreien ausfiihrte und mehrere Pläne zu Gebäuden entwarf. Er besass eine reiche
Phantasie und sein Streben beruhte auf tüchtigen Grundsätzen, allein in der Aus-
führung war er zu flüchtig.
Desrochers, Etienne Jehandier, Kupferstecher, geb. zu Lyon 1693, arbeitete
aber seit 1723 zu Paris, wo er 1741 starb. Er war Mitglied der Akademie und
Kupferstecher des Königs. Unter seinen Blättern, die meistens in Bildnissen be-
standen, sind die Porträts des Malers Verdier und des Car. Franc. Poerson Eques
(1723) die besten.
Dessoulavy, T., ein englischer Landschaftsmaler, der sich lange Zeit zu Rom auf-
hielt und sich insbesondere durch verschiedene Ansichten der ewigen Stadt einen
geachteten Namen erworben. Sein Palast der Cäsaren (1846 auf der Londoner
Kllllstausstellllllg) wurde sehr gerühmt.
Destouches, Paul Emile, Historiem, Genre- und Porträtmaler, geh zu Dam-
pier 1794, bildete sich unter David und später unter Guerin und Gros, dann
in Italien zum Geschichtsmaler aus, legte sich aber später mehr auf das Genrefach.
In seine Darstellungen in dieser Richtung, die sich theils in Familienscenen aus dem
Leben des höheren Mittelstandes, theils in den niederen Verhältnissen des häuslichen
Lebens bewegen, herrscht mehr eine gemüthliche, pathetische, sentimentale Auf-
fassung vor; sie sind glücklich erfunden und allgemein ansprechend, haben ein tref-
liches Ensemble und sind sehr sorgfältig und leicht ausgeführt, wesshalb sie auch
vielfältig gestochen und lithographirt wurden. Zu Seinen geschätztesten Genre-
bildern gehören: der junge Conscribirte; das Waisenlllädßhell; der verwundete poly-
technische Schüler; die Wiedergenesung. Weniger gelobt werden seine historischen
Bilder: seine Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen; seine heil. Elisabeth unter
den Armen.
Detrianus. siehe Decrianus.
Detroy, siehe Troy.
Deucker, ein jetzt- lebender Kupferstecher, der treifliche Arbeiten liefert. ,WiI